Der DAX-Konzern Bayer kämpft mit schwachen Geschäften im Agrarbereich und musste seine Prognose für das laufende Jahr senken – eine Entwicklung, die sich deutlich an der Börse zeigt. Die Aktie sackt weiter ab, wie wir es bereits befürchtet haben.
Die ohnehin bereits schwache Bayer-Aktie (ETR:BAYGN) fiel nach der Bekanntgabe der enttäuschenden Geschäftszahlen und der Prognoseanpassung auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren. Zwischenzeitlich sank der Kurs sogar unter 20 Euro.
Laut Bayer-Chef Bill Anderson hat sich die Marktsituation im Agrarbereich, besonders in Lateinamerika, schlechter entwickelt als erwartet. Hinzu kommt, dass die Preise im Pflanzenschutzsegment weiterhin unter Druck stehen. Für das nächste Jahr gibt Bayer eine eher zurückhaltende Prognose ab.
Die Erwartungen für das Gesamtjahr wurden ebenfalls nach unten korrigiert. Seit der Übernahme des US-Unternehmens Monsanto (NYSE:MON) im Jahr 2018 hat sich Bayer mit einer Flut an Glyphosat-Klagen konfrontiert gesehen, die den Konzern Milliarden kosten.
Monsanto-Übernahme bleibt ein teurer Spaß
Der Kauf von Monsanto hat Bayer in eine langanhaltende Krise gestürzt: Seit der Übernahme im Sommer 2018 ist der Börsenwert des Konzerns von rund 92 Milliarden Euro auf etwa 21 Milliarden Euro gesunken. Im Jahr 2015, also vor Beginn der Monsanto-Übernahme, war Bayer zeitweise der wertvollste Konzern Deutschlands und erreichte damals eine Marktbewertung von rund 120 Milliarden Euro.
Die Korrektur, in welcher die Aktie immer noch arbeitet, hat jedoch schon vor der Monsanto-Übernahme im Jahr 2015 begonnen. Die Übernahme und die damit einhergehenden Probleme, haben die Korrektur natürlich verstärkt – bis jetzt.
Die gute Nachricht: Der Kurs befindet sich jetzt inmitten des Zielfelds. Wir rechnen noch mit etwas tieferen Kursen bis schlimmstenfalls auf etwa 16,286€. Dort könnte die Trendwende endlich glücken.
Wenn dem Konzern nicht noch anderes Unheil blüht, könnte sich der Aktienkurs in den kommenden Jahren stark erholen. Das langfristige Ziel sehen wir sogar oben im Chart bei 249,50€ bis 304,55€. Das ist aber Zukunftsmusik. Zunächst muss das Papier in der Lage sein, eine Trendwende zu vollziehen und diese auch verteidigen. Eine mögliche Zerschlagung des Konzerns ist immerhin nicht ausgeschlossen.
Milliardenverlust erneut verbucht
Im dritten Quartal dieses Jahres verzeichnete Bayer einen Umsatzrückgang von 3,6 Prozent auf 9,97 Milliarden Euro im Vergleich zum Vorjahr. Lediglich der Bereich für rezeptfreie Medikamente konnte den Umsatz leicht steigern. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank um fast 30 Prozent auf 939 Millionen Euro. Unterm Strich verzeichnete Bayer einen Verlust von knapp 4,2 Milliarden Euro, nachdem bereits im Vorjahr ein Minus von 4,57 Milliarden Euro gemeldet wurde. Das erneute Defizit geht hauptsächlich auf Abschreibungen in der Agrarsparte zurück.
In der Agrarchemie-Sparte, zu der auch Monsanto gehört, schrieb Bayer im dritten Quartal fast 3,3 Milliarden Euro an Geschäfts- und Firmenwerten ab. Seit der Übernahme von Monsanto belaufen sich die Abschreibungen in diesem Bereich insgesamt auf 12,9 Milliarden Euro.
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