Ungeachtet der Wiedereröffnungen oder Teilöffnungen einer Reihe von Volkswirtschaften, ist die Corona-Pandemie nicht ad Acta zu legen. Die Daten der Johns-Hopkins-Universität zeigen unmissverständlich auf, dass die Anzahl bestätigter Infektionen - vor allem in den USA - weiter anzieht. Am 29. April 2020 lag die Anzahl bestätigter Infektionen in den USA bei rund 1,04 Millionen Menschen. Im Vergleich zu den USA liegt Deutschland mit etwas über 161.000 bestätigten Infektionen da weit zurück, was zu einem Großteil auch auf die noch rechtzeitig erlassenen Kontaktbeschränkungen zurückzuführen sein könnte. Trotz der jeweiligen weltweit konzertierten Maßnahmen grassiert das Virus weiterhin. Weltweit gibt es rund 3,18 Millionen bestätigte Infektionen, doch die Dunkelziffer - nicht nur in den USA - wird recht hoch sein. Das hat einen unverändert triftigen Grund, denn es wird in vielen Ländern einfach immer noch zu wenig getestet und in vielen ärmeren Ländern erst gar nicht getestet. Die Anzahl der Toten weltweit summiert sich bis dato auf rund 226.000, wobei allein in Italien, Spanien, Frankreich und Großbritannien mit über 102.000 Toten der Großteil dieser Toten zu beklagen ist. Die Dunkelziffer bei Corona-Toten - gerade in weniger entwickelten Ländern - könnte ebenso hoch sein und weitere Ansteckungen nach sich ziehen. Die Suche nach einer Behandlung von Covid-19 läuft daher auf Hochtouren.
Mit dem Stand des 29. April 2020 gibt es den Angaben des „Centers for Disease Control and Prevention (CDC)“ zur Behandlung von Covid-19 oder zur Impfung gegen Covid-19 noch kein Präparat und somit keine Therapie, die von der in den USA zuständigen FDA (U.S. Food and Drug Administration) zugelassen wurde. Die FDA ist die Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde der USA und direkt dem US-Gesundheitsministerium unterstellt. Warum wird dies hier erläutert und vor allem die USA in den Vordergrund gestellt? Es ist beinahe einleuchtend, denn die USA sind nicht nur die global größte Volkswirtschaft, sondern in Bezug auf Medizinprodukte, Arzneimittel für Humanmedizin und jedwede Therapeutika der größte und wichtigste Markt der Welt. Es ist auch unerheblich, ob zum Beispiel nun ein Heilmittel gegen Covid-19 aus den USA stammt oder ein Importprodukt aus der Schweiz, Deutschland, Frankreich oder gar aus China ist, denn die FDA muss das Medikament zulassen, damit es in den USA angewendet werden darf.
Das „National Institute of Health - NIH“, das nationale Gesundheitsinstitut der USA, weist wie die FDA darauf hin, dass gegenwärtig kein Arzneimittel zugelassen ist, dass sicher und effektiv ist, um zur Behandlung gegen Covid-19 eingesetzt zu werden. Alles was man bis dato über mögliche Behandlungswege weiß, stammt von verlässlichen Quellen, wie den zuständigen Gesundheitsämtern- und Ministerien, sowie aus Kliniken vieler betroffener Ländern in Asien-Pazifik, Europa und Nordamerika und auch direkt von Ärzten aus aller Welt, die in Medizinjournalen Auskunft über mögliche unterstützende Behandlungsansätze geben und über den Covid-19-Verlauf zumindest mildernde Therapeutika berichten.
Wer aktuell die „U.S. National Library of Medicine“ sichtet, der wird mittlerweile 1050 Studien finden, die einen Bezug zur Behandlung von Covid-19 aufweisen. Die meisten Studien sind auf Europa, die USA und China zu verorten. Man findet insgesamt 387 Studien aus Europa, 205 Studien aus den USA und 107 Studien aus China. Bricht man die Anzahl aller Studien auf klinische Studien herunter, so sind es immerhin noch über 200 Studien, die noch fortgeführt werden oder gerade Patienten rekrutieren. Es wird so ziemlich alles getestet, was man eben testen kann, um möglichst schnell Ergebnisse erzielen zu können, gescheiterte Studien zu verwerfen und eben wieder neue Studien zu lancieren. Um zum Erfolg zu gelangen, werden auch Präparate gegen Ebola, Malaria, eine Reihe von Grippemedikamenten und viele weitere mehr herangezogen, die zum Teil sogar vor vielen Jahrzehnten entwickelt wurden. Es ist schließlich immer möglich, auch einen Zufallstreffer zu landen oder Bestandteile einer alten Entwicklung mit einer neuen Entwicklung zu vereinen.
Novavax, Biotest, Inovio, Moderna, BioNTech und CureVac – es gibt vielversprechende Kandidaten
Namen wie „ Novavax (NASDAQ:NVAX)“, „Biotest (DE:BIOG_p)“ oder auch „Inovio (NASDAQ:INO)“ – es gibt eine Reihe von Unternehmen, die zum Thema „SARS-CoV-2“ und „COVID-19“ Forschung und Entwicklung betreiben. Natürlich können an dieser Stelle nicht alle thematisiert werden. Es gab besonders in den letzten Monaten immer wieder Namen, die im Rennen um die Bekämpfung von SARS-CoV-2 ganz vorne mit dabei waren. Es ist das aus Cambridge (USA) stammende Unternehmen „Moderna“, das Tübinger Unternehmen „CureVac“ und das in Mainz ansässige Unternehmen „BioNTech (NASDAQ:BNTX)“. Letzteres ist sogar ziemlich weit fortgeschritten. BioNTech hat aktuell am 29. April 2020 publiziert, dass die erste „Dosierungs-Kohorte der Phase-1/2-Studie mit COVID-19-Impfstoffkandidaten in Deutschland abgeschlossen wurde“. Die Studie wird in Zusammenarbeit mit dem US-Pharmariesen Pfizer (NYSE:PFE) betrieben. Die zwölf Studienteilnehmer in Deutschland wurden seit dem 23. April 2020 mit dem Präparat „BNT162“ behandelt. BioNTech und Pfizer planen ebenfalls Studien in den USA. „BT162“ ist das „mRNA“-Impfstoffprogramm, dass darauf abzielt eine COVID-19-Infektion zu verhindern. Die Rechte an BT162 liegen bei BioNTech selbst und der Fosun Pharma (China). Das Mainzer Unternehmen wird übrigens mit enorm hoher Liquidität an der Technologiebörse NASDAQ gehandelt und hat bei einem Kurs von über 49 US-Dollar je Anteilsschein eine Marktkapitalisierung von deutlich über 10 Milliarden US-Dollar.
Moderna (NASDAQ:MRNA) aus den USA forscht seit Anfang des Jahres 2020 an einem Impfstoff gegen COVID-19. Der Impfstoffkandidat von Moderna hat die Abkürzung „mRNA-1273“. Seit die chinesischen Behörden am 11. Januar 2020 den genetischen Code von SARS-CoV-2 veröffentlichten, forscht Moderna. Am 04. März begann nach großen Fortschritten die erste klinische Studie mit „mRNA-1273“. Mittlerweile hat der bis dato vielversprechende Forschungsverlauf dazu geführt, dass Moderna von der US-Regierungsagentur BARDA einen Förderpreis von 483 Millionen US-Dollar erhalten hat, um die Entwicklung von mRNA-1237 voranzutreiben. Moderna wird wie BioNTech auch an der Technologiebörse NASDAQ gehandelt und hat bereits eine Marktkapitalisierung in Höhe von über 15 Milliarden US-Dollar.
CureVac soll an dieser Stelle schnell abgehandelt werden, da es nicht an der Börse handelbar ist. Auch bei CureVac wird der Weg einer Impfstofffindung mittels der Entwicklung der Boten-RNA (mRNA-Technologie) gegangen. CureVac hat enorme Eigenkapitalinvestitionen erhalten darunter hauptsächlich von der Dietmar Hopp zuzuordnenden „dievini Hopp BioTech holding“ und von der „Bill & Melinda Gates Foundation“. Außerdem kooperiert CureVac mit den renommierten Konzernen Boehringer Ingelheim, Eli Lilly & Co (NYSE:LLY), Genmab (NASDAQ:GMAB), CRISPR Therapeutics (NASDAQ:CRSP) und der Bill & Melinda Gates Foundation.
Gilead Sciences mit erfolgsversprechendem Behandlungsansatz – Remdesivir
Die Aktienmärkte - allen voran die US-Indizes - schienen am Mittwoch, den 29. April 2020 die Veröffentlichung von Gilead Sciences (NASDAQ:GILD) förmlich mit steigenden Kursen zu feiern, doch der Weg zu einem Heilmittel ist noch zeitlich etwas entfernt. Gilead Sciences gab aufgrund des Ergebnisses einer Remdesivir-Studie bekannt, dass Patienten mit schweren Covid-19-Verläufen gut auf die Behandlung mit dem Präparat ansprachen. Die Behandlungszeit erstreckte sich im Rahmen der Studie auf fünf bis zehn Tage. Alle medizinischen Details werden im Mai in einem medizinischen, wissenschaftlichen Journal erwartet. Gilead Sciences wird eine zweite Studie bei Patienten mit einem eher gemäßigten Krankheitsverlauf durchführen - diese Ergebnisse werden Ende Mai zur Bewertung anstehen. Seitens der FDA wird aber bereits geprüft, ob man Remdesivir für den Einsatz in Notfällen genehmigen kann. FDA-Chef Gottlieb kann sich das zumindest vorstellen, wie er auf einer Pressekonferenz am 29. April 2020 zu zitieren war. Die FDA arbeitet den Angaben des US-Virologen Fauci nach bereits mit Gilead Sciences zusammen, um Parameter abzuklären, damit das Präparat Patienten zur Verfügung gestellt werden kann. Remdesivir wird intravenös unter strengster Kontrolle im Krankenhaus verabreicht und ist ursprünglich für eine 10-tägige Verabreichung ausgelegt.
Exkurs – Remdesivir
Remdesivir (offiziell: RDV; GS-5734™) wurde ursprünglich zur Behandlung von Krankheiten, die durch den Ebola-Virus ausgelöst wurden, entwickelt. Bei Tests konnte festgestellt werden, dass Remdesivir aber auch bei SARS-CoV-2 die Reproduktion und die Ausbreitung des Virus im Körper begrenzen helfen kann. Diese Art der Bekämpfung des Corona-Virus (wie übrigens auch bei SARS und MERS, da dies ähnliche Coronaviren sind) zielt auf ein wichtiges Enzym ab, das das Virus zu seiner Reproduktion benötigt. Remdesivir reduziert und verhindert somit die Fähigkeit des Virus, sich zu reproduzieren, also immer wieder Kopien zu erstellen. Es bleibt aber nun fraglich, ob das enorm geschwächte Immunsystem eines Patienten ab einer gewissen Stufe in der Lage sein wird, auch ohne die Verabreichung des Präparats gegen das Virus den endgültigen Siegeszug antreten zu können. Letztlich könnte es sein, dass man Remdesivir in Kombination mit einer weiteren Immuntherapie anwenden muss, um einen nachhaltigen Behandlungserfolg zu erzielen.
Fazit
Wer also denkt, dass die Entwicklung eines Impfstoffs aufgrund internationaler Zusammenarbeit, enorm hoher Forschungsaufwendungen und riesigen Fördersummen nun plötzlich viel schneller geht, der ist leider auf dem Holzweg. Der Dow Jones-Konzern Johnson & Johnson ist da ein weiteres gutes Beispiel, dass alles dennoch seine Zeit braucht, auch wenn man noch so hohe Summen ins Spiel bringt. Johnson & Johnson forscht beispielsweise auch an einem Impfstoff-Kandidat gegen Covid-19. Es ist eine Kooperation von Janssen Pharmaceutical Companies (Johnson & Johnson zuzuordnen) und der US-Regierungsagentur „BARDA“ (Biomedical Advanced Research and Development Authority). Johnson & Johnson geht davon aus, dass der Impfstoffkandidat spätestens im September 2020 in die Phase der klinischen Tests gehen wird und mit positivem Bescheid danach durch ein Schnellverfahren zugelassen werden kann und im Frühjahr 2021 zur Notversorgung von Covid-19-Patienten bereitstehen könnte. Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) und BARDA haben hier über eine Milliarde US-Dollar an Forschungs- und Entwicklungskosten bereitgestellt. Die Forschungen begannen bereits wie bei „Moderna“ im Januar 2020, als die Sequenz des neuartigen Corona-Virus (SARS-CoV-2) publiziert wurde. Gut Ding will eben tatsächlich Weile haben. Vor dem Frühjahr 2021 kann man wohl nur auf Wunder hoffen, aber noch nicht auf einen Impfstoff mit möglichst wenigen Nebenwirkungen.
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