von P. Cohen, das englische Original des Artikels „Opening Bell: Dollar, Treasuries Await Fed Decision; Stocks Jump“ erschien am Mittwoch, dem 1. November 2017 um 10:02 MEZ auf investing.com
Wichtigste Ereignisse
Börsen in den USA beendeten den Oktober mit dem siebten Monatsanstieg in Folge und mit dem höchsten monatlichen Anstieg seit Februar.
S&P 500 schloss mit zwei Prozent Gewinn, während der Dow Jones Industrial Average im gleichen Zeitraum einen Gewinn von 4,4 Prozent oder fast tausend Punkten verbuchen konnte. Der Anstieg wurde durch positive Unternehmensergebnisse gefördert und durch das anhaltende Wirtschaftswachstum sowie die Hoffnung auf eine Steuerreform bestätigt.
Small-Caps erholen sich von ihrem Einbruch und führen wieder an.
Der Kurs von Facebook (NASDAQ:FB) zeigt sich absoult bullish und verändert sich kaum, selbst nachdem die Führungskräfte des Unternehmens von dem Kongress zur Einmschung Russlands in die Wahlen 2016 befragt wurden.
Internationale Finanzpolitik
Der erste Tag des Monats November begann mit einem Paukenschlag: Kurse in der gesamten Asien-Pazifik-Region schnellten hoch, angetrieben von Tech-Aktien und angehobenem Gewinnausblick von Sony Corp (T:6758).
In Europa erreichten die Kurse ein Zweijahreshoch, angeführt von Industriewerten. Nickel verbuchte enorme Gewinne, nachdem Glencore (LON:GLEN) am Dienstag auf Grundlage erhöhter Nachfrage nach Elektroautos seine Gewinnprognose angehoben hatte.
Auch in den USA steigen die Kurse, Hoffnung auf eine Steuerreform bestimmt den Ton an den Märkten. Dollar und Treasuries bewegen sich im Vorfeld der FOMC-Ratssitzung und der mit Spannung erwarteten Entscheidung des US-Präsidenten Donald Trump zu seiner Wahl des nächsten Fed-Vorsitzenden.
Es herrscht Konsens darüber, dass die Fed heute ihre Zinssätze unverändert belassen wird. Die Märkte glauben aber weiter an eine Anhebung im Dezember. Dollar-Bullen und -Bären erwarten die Entscheidung Trumps mit Spannung. Der führende Kandidat ist der dovishe Fed-Direktor Jerome Powell, der nun knapp vor dem hawkishen John Taylor liegt.
Der USD begann eine Kehrtwende, nachdem die Republikaner im Kongress ihre grundlegenden Pläne für eine Steuerreform am 27. Juli öffentlich bekannt gegeben haben. Darauf folgte die Untersuchung über mögliche Geheimabsprachen zwischen Trumps Wahlkampfteam und Russland und erste von Sonderermittler Robert Mueller eingereichte Anklagen.
Darüber hinaus wurde der Steuerplan massivem Druck seitens mehrerer Lobbyverbände ausgesetzt. Die Republikaner im Repräsentantenhaus verschoben plötzlich die Einreichung des Entwurfs, nachdem sie stundenlang in einem verschlossenen Zimmer versucht haben, den Widerstand gegen Änderungen an privater Zukunftsvorsorge sowie an Landes- und Gemeindesteuern auszuräumen. Sollte der Entwurf es also doch zur Abstimmung schaffen, könnte er weit weniger beeindruckend ausfallen als ursprünglich erhofft.
Der Greenback derweil steigt gegenüber den Hauptwährungen und verzeichnet den zweiten Monatsanstieg in Folge. Gold dagegen fällt im zweiten Monat in Folge.
Euro, die neben dem US-Dollar weltweit größte Währung, vollzog einen Umschwung nach unten und spiegelte damit den Umschwung des Dollars nach oben ab. Der Euro rutschte gestern ab, nachdem Daten einen überraschenden Rückgang der Inflation in der Region belegt hatten.
Bitcoin erreichte am Morgen ein neues Allzeithoch. Zuvor kündigte die CME Group die Einführung eines Terminkontraktes für Bitcoin noch vor Jahresende an.
Vorschau:
- Der US-Bericht zu Beschäftigtenzahlen ex. Landwirtschaft für Oktober wird am Freitag erwartet.
- Am Freitag tritt Trump eine elftägige Asienreise an, es ist die erste seit seinem Amtsantritt. Im Fokus dürften, vor allem vor dem Hintergrund der Spannungen mit Nordkorea, Handels- und Sicherheitsfragen stehen.
- Die Märkte gehen von einer Zinsanhebung der Bank of England am Donnerstag aus. Es wäre die erste seit einem Jahrzehnt.
- Die Flut an Unternehmensergebnissen finden ihren Höhepunkt mit Facebook (NASDAQ:FB) heute und Apple (NASDAQ:AAPL) morgen.
Marktbewegungen
Aktien
- Japans TOPIX schloss um 1,2 Prozent und der Nikkei 225 um 1,9 Prozent höher. Der Kurs von Sony schnellt um 11 Prozent hoch, es ist der höchste Gewinn in über neun Jahren.
- Der australische S&P/ASX 200 Index schloss um 0,5 Prozent höher.
- Südkoreanischer KOSPI legt 1,3 Prozent zu. Zwar verfehlten die Exportdaten die Schätzungen, doch die aktuelle Veröffentlichung zeigt, dass sie sich weiterhin dynamisch entwickeln.
- Hong Kongs Hang Seng stieg um 0,9 Prozent an und Shanghai Composite legte ebenfalls zu.
- Der MSCI Asia Pacific Index steigt um 0,9 Prozent. Im Laufe des letzten Monats verzeichnete der Index mit 4,3 Prozent den zweithöchsten Anstieg des Jahres.
- Der Stoxx Europe 600 lag um 08:16 Uhr GMT oder 02:15 Uhr EDT um 0,6 Prozent höher und erreichte mit dem fünften Anstieg in Folge den höchsten Stand seit über zwei Jahren.
- In London klettert FTSE 100 um 0,5 Prozent auf den höchsten Stand seit fast zwei Wochen.
- Deutschlands DAX steigt um ein Prozent auf ein Rekordhoch.
- S&P 500-Futures steigen um 0,3 Prozent.
Währungen
- Der Dollar-Index steigt um 0,1 Prozent und gibt seinen 0,2-prozentigen Anstieg ab.
- Der Euro bleibt konstant bei 1,1646 $.
- Das Britische Pfund steigt um 0,2 Prozent auf 1,3303 $, den höchsten Stand seit sieben Wochen.
- Der Yen steigt um 0,3 Prozent auf 113,93 pro Dollar.
Anleihen
- Rendite auf 10-jährige Treasuries steigt um einen Basispunkt auf 2,39 Prozent.
- Bundesanleihen mit 10-jähriger Laufzeit steigen um weniger als einen Basispunkt auf 0,37 Prozent. Es ist der erste Anstieg seit einer Woche.
- Britische Staatsanleihen mit 10-jähriger Laufzeit steigen um weniger als einen Basispunkt auf 1,335 Prozent. Es ist der erste Anstieg seit einer Woche.
Rohstoffe
- West Texas Intermediate steigt um 0,9 Prozent auf 54,87 $ pro Barrel und erreicht damit nach dem fünften Anstieg in Folge den höchsten Stand seit acht Monaten.
- Gold steigt um 0,3 Prozent auf 1.275,21 $ pro Feinunze.
- Kupfer steigt um 1,7 Prozent auf 3,15 $ pro Pfund und verzeichnet damit den höchsten Preisanstieg seit über zwei Wochen.
- Nickel erreicht den höchsten Stand seit Juni 2015 und legt 3,9 Prozent zu. Zuletzt stand das Metall um 3,1 Prozent höher bei 12.670 pro Tonne.