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Gespaltene Fed senkt die Zinsen, aber enttäuscht die Märkte

Veröffentlicht am 19.09.2019, 19:09
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Wenn nur James Bullard seinen Willen bekommen hätte. Der Chef der Federal Reserve Bank von St. Louis war das einzige stimmberechtigte Mitglied des Offenmarktausschusses der US-Notenbank, dem Federal Open Market Committee (FOMC), der den Leitzins der Fed um einen halben Punkt anstatt um einen Viertelpunkt senken wollte, wie es von den anderen sieben Ausschussmitgliedern letztlich entschieden wurde.

Tatsächlich ähneln die Entscheidungen des zur Geldpolitik entscheidenden Gremiums, die in der Regel einstimmig getroffen werden, ähneln immer mehr den Mehrheitsentscheidungen am Obersten Gerichtshof der USA. Zwei andere stimmberechtigte Mitglieder, die Chefin der US-Notenbank von Kansas City, Esther George, und der Chef der US-Notenbank von Boston, Eric Rosengren, wichen ebenfalls von der Mehrheitsentscheidung ab, jedoch in die andere Richtung, da sie die Zinsen auf 2,00 bis 2,25 Prozent stehenlassen wollten, anstatt sie auf 1,75 bis 2,00 Prozent zu senken. Sie waren im Juli ebenfalls anderer Meinung gewesen und stimmten damals dafür, die Sätze auf 2,25-2,50 zu belassen.

Die Marktteilnehmer waren nicht glücklich. Sie hatten die Viertelpunktekürzung bereits eingepreist und wollten zumindest ein paar Hinweise darauf, wohin die Fed in naher Zukunft steuern will.

Fed Dot Plot vom 18. September 2019

Das Maximum, das sie aus dem Dot-Plot entnehmen können, ist, dass sieben FOMC-Mitglieder - von 17, wenn man nicht stimmberechtigte Mitglieder mit einbezieht - in diesem Jahr mit einer weiteren Absenkung um einen Viertelprozentpunkt rechnen. Eine in der Tat dünne Marge, denn so bleiben 10 Entscheidungsträger übrig, die keine weiteren Zinsschritte nach unten erwarten.

Dow 15-Minutenchart

Die Aktienkurse purzelten und der Dow verlor 200 Punkte nach Veröffentlichung des Statements.

Ebenso entmutigend ist, dass keines der FOMC-Mitglieder davon ausgeht, dass die Zinsen im bis Ende nächsten Jahres unter den Bereich von 1,50 bis 1,75% fallen werden.. Danach verschiebt sich das Übergewicht im Ausschuss zu höheren Zinssätzen.

Bei der Abstimmung über die Zinssenkung am Mittwoch folgte der Gouverneursrat, indem alle abstimmen dürfen, wie immer den Wünschen des Vorsitzenden, ebenso wie der Chef der New Yorker Fed, John Williams, der permanent stimmberechtigt ist und praktisch ein Vorstandsmitglied. Der Fed-Vorsitzende Jerome Powell hat nur einen weiteren Regionalbankpräsidenten, Charles Evans von der Chicagoer Niederlassung, dazu bringen können, sich dem Washingtoner Konsens anzuschließen.

Auf der Pressekonferenz nach der Entscheidung antwortete Powell auf die Frage, ob die Fed weiterhin einer zunehmenden Lockerung der Geldpolitik zuneige, dass diese keine Richtung bei den Zinsen mehr bevorzuge. Er fügte hinzu, dass es keinen vorprogrammierten Kurs gebe und dass die geldpolitischen Entscheidungsträger im Laufe des Jahres willens waren, beim US-Leitzins, der Federal Funds Rate, auf ein niedrigeres Niveau überzugehen. Und die Bank würde auch nicht zögern, zu einer weitere {{frl ||Serie von Zinssenkungen}} überzugehen, sollte die Konjunktur den Bach herunter gehen, aber sie glaube nicht, dass dies notwendig werden würde.

Zufälligerweise war den Übernachtmärkten am Montag das Geld ausgegangen und die Fed musste 128 Milliarden US-Dollar in die Märkte stecken, als der FOMC zusammentrat, damit genügend Bares vorhanden ist, um Steuern zu zahlen und Anleihegeschäfte abzuwickeln. So etwas sollte nicht passieren. Das letzte Mal, das dies vorgekommen ist, war im Jahr 2008 inmitten eines finanziellen Zusammenbruchs.

Die Termine für diese Transaktionen waren im Voraus genau bekannt. Warum, fragte ein Journalist Powell scharf, haben Sie das nicht kommen sehen? Antwort: Nun, wir haben es kommen sehen, es war nur stärker als das, was wir erwartet hatten.

Powell tat dies als technisches Problem ab, das weder die Wirtschaft noch die Geldpolitik beeinflusst, aber es ist eine Art Missgeschick, das Präsident Donald Trumps ständigem Gemecker über die Inkompetenz der Fed Glaubwürdigkeit verleiht.

Die Fed von New York ist für die Umsetzung der Geldpolitik verantwortlich und die Verknappung der Barmittel ließ die Leitzinsen kurzzeitig über ihre derzeitige Obergrenze von 2,25% hochschießen. Ganz egal wie Sie es sehen, die New Yorker Bank unter ihrem neuen Kopf, dem Ökonomen John Williams machte einen Patzer, wie er seinem Vorgänger, dem früheren Goldman Sachs (NYSE:GS) Banker William Dudley, nicht unterlaufen wäre.

Powell sagte, die Fed müsse möglicherweise wieder ein „organisches Wachstum“ ihrer Bilanz zulassen, um sicherzustellen, dass ausreichende Bankreserven vorhanden sind, um diese Art von Engpässen in Zukunft zu verhindern. Er sagte ausdrücklich, dies sei keine quantitative Lockerung, aber die Aktien holten größtenteils ihre Verluste wieder auf, da die Anleger eine höhere Bilanzsumme der Fed als konjunkturfördernd ansehen, unabhängig davon, wie der Grund dafür bezeichnet wird.

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