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Die Tage des starken Dollars könnten gezählt sein

Veröffentlicht am 30.08.2019, 20:54
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US-Präsident Trump könnte endlich seinen Wunsch nach einem schwächeren US-Dollar gewährt bekommen. Die amerikanische Währung ist seit dem Frühjahr 2018 hartnäckig stark; allerdings gibt jedoch Anzeichen dafür, dass sein Höhenflug zu Ende gehen könnte. Die Renditen sind weltweit gesunken, in den USA aber schneller als anderswo. Dies hat dazu geführt, dass die Spreads zwischen den US-amerikanischen und den globalen Renditen geschrumpft sind, was wieder dazu beitragen dürfte, den Dollar gegenüber einem Währungskorb nach unten zu schicken.

Der Dollar hat sich schon jetzt gegenüber dem japanischen Yen abgeschwächt. Es sieht danach aus, als würde eine Schwächung gegenüber dem Euro nicht mehr lange auf sich warten lassen. Sollte der Dollar auf breiter Front sinken, dann würde dies ein interessantes Szenario für die Fed schaffen, als diese sich anschickt, die Geldpolitik zu lockern.

Ein starker Dollar

Der Dollar-Index ist seit dem Frühjahr 2018 um fast 11% gestiegen. Der deutliche Anstieg des Dollarindex ist jedoch ins Stocken geraten und der Index befindet sich seit Herbst 2018 in einer Seitwärtsbewegung in einer Spanne von 96,50 bis 99. Jetzt mit der Schrumpfung der Spreads könnte der Dollar einen steilen Rückzug beginnen.

Der Yen

Gegenüber dem japanischen Yen hat der Rückgang bereits begonnen, als der Spread zwischen den 10-Jahresanleihen der USA und Japans seit November 2018 um rund 135 Basispunkte auf 1,75% zusammengeschrumpft ist. Im gleichen Zeitraum hat sich der japanische Yen gegenüber dem Dollar von 115 um etwa 7% auf etwa 106 verteuert. Es gibt Anzeichen, dass der Yen noch stärker werden könnte, vielleicht zurück auf 100. Der Yen befindet sich seit April in einem Trend auf 100 zu und sollte der Dollar unter die technische Unterstützung von 104,80 fallen, dann könnte dies zu einer weiteren Stärkung der japanischen Währung führen.

Yen Kurschart

Der Euro

Die nächste Hiobsbotschaft für den Dollar ist ein Rückgang gegenüber dem Euro, da der Spread der 10-Jahresanleihen der USA und Deutschlands seit November um rund 65 Basispunkte auf rund 2,2% gesunken ist. Wie in einem Artikel der letzten Woche erläutert, könnte dieser Spread auf rund 2% fallen. Sollte es dazu kommen, dann würde es den Euro gegenüber dem Dollar zu stärken. Tatsächlich hat sich der Euro seit April gegenüber dem Dollar um 1,10 bis 1,11 stabilisiert, trotz der Aussichten, dass die EZB auf ihrer Sitzung im September ein massives Konjunkturprogramm beschließen wird.

Das Interessante am Euro ist seine Fähigkeit, sich im Vorfeld der geldpolitischen Lockerung zu behaupten. Dies deutet darauf hin, dass der Devisenmarkt möglicherweise von der US-Notenbank eine aggressivere Haltung erwartet und dass diese im Vergleich zur EZB länger an einer Lockerung festhalten wird. Andernfalls dürfte der Euro vor der EZB-Sitzung im September gegenüber dem Dollar deutlich an Wert verlieren.

Euro Kurschart

Wie stark könnte sich der Dollar abschwächen?

Während es ein wenig zu frühe sein mag, um zu wissen, um wie viel der Dollar-Index auf längere Sicht fallen könnte, erscheint es vernünftig, dass er auf rund 95 nachgeben könnte, was einem Rückgang von über 3% entspricht. Danach käme die nächste signifikante technische Unterstützung für den Index erst bei 92,50, ein Fall von fast 6%.

US-Dollar-Index Kurschart

Insgesamt könnte der stabile Dollar darauf hindeuten, dass sein jüngster Höhenflug vor dem Aus steht und die Periode der Dollarstärke zu Ende gehen könnte. Dies wird einen interessanten Aspekt zum Plan der Fed hinzufügen, die Zinsen zu aggressiv zu senken. Wenn der Dollarkurs zu wackeln beginnt, dann wird er wahrscheinlich die Inflation anheizen, indem er die Preise von Rohstoffen wie Öl, Kupfer und Eisenerz in die Höhe schickt.

Es ist eine verrückte Welt, und vielleicht werden der Markt und alle Zentralbanken eines Tages auf derselben Seite stehen. Bis es dazu kommt, scheint es aber so zu sein, dass das beständiges Auf und Ab am Devisenmarkt weitergeht. Unterdessen könnte der Dollar zu alter Schwäche zurückkehren, wie in 2017 und eine Teil des Jahres 2018.

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