Emden Research / 06.12.2018 - 11:30 Uhr: Alarmstimmung am deutschen Aktienmarkt: der deutsche Leitindex reißt bereits im frühen Handel die vor allen psychologisch relevante Marke von 11.000 Zählern. Ein Warnsignal erster Güte. Anschlussverkäufe dürften folgen.
Dunkelrote Vorgaben aus Asien lasten schwer auf dem Kursgeschehen. So schloss der japanische Nikkei mit einem Minus von 1,9 Prozent, der Shanghai-Composite verlor zum Handelsende 1,7 Prozent. Die US-Future-Indikationen präsentieren sich ebenfalls tief in der Verlustzone, was nach dem gestrigen Feiertag auf einen schwachen Start an der Wall Street schließen lässt. Kurzum: Anleger nehmen Reißaus. Zu unsicher ist die aktuelle Gemengelage. Zu diversen geopolitischen Konfliktherden wie u.a. Handelsstreit, Brexit und italienischer Haushalt gesellen sich nun noch sich zusehends eintrübende Konjunkturaussichten.
Forciert wird der derzeit zu beobachtende Abwärtsschub von der in Kanada erfolgten Verhaftung der Finanzchefin des chinesischen Smartphone-Herstellers Huawei. Diese soll nun an die USA ausgeliefert werden Hintergrund scheinen Verstöße gegen die Iran-Sanktionen der Vereinigten Staaten sein. Schwer vorstellbar, dass diese Entwicklung zu einer Deeskalation im Zollstreit zwischen den USA und China beiträgt. Marktteilnehmer scheinen dies genauso zu sehen und suchen ihr Heil an der Außenlinie. Der Dax notiert bei aktuell 10.922 Punkten 2,5 Prozent schwächer.
Im weiteren Tagesverlauf fällt der Blick vor allem auf Konjunkturdaten von der anderen Atlantikseite. Zu bewerten gilt es den US-ISM-Index für den Dienstleistungssektor sowie ADP-Daten zum amerikanischen Arbeitsmarkt. Darüber hinaus werden die wöchentlichen Erst- und Folgeanträge auf Arbeitslosenunterstützung, die US-Handelsbilanz sowie Zahlen zu US-Werkaufträge veröffentlicht. Last but not least schauen Anleger mit Argusaugen auf den Handelsstart an der Wall Street.