Der DAX konnte den in der vergangenen Handelswoche gestarteten bullischen Ausbruchversuch nicht aufgreifen und so droht mit einem Fehlausbruchszenario die vollendete Gipfelbildung. Der erste Große Verfallstermin (Freitag) in diesem Jahr könnte unseren Leitindex noch vor größeren Ausbrüchen bewahren. Einen interessanten Aspekt werden auch die Buybacks (Aktienrückkaufprogramme) darstellen, welche Mitte März in ihre Blackout Period laufen und damit als Marktstütze wegfallen.
Anbei nochmal der Blick zurück auf das "Dezember-Szenario" mit Rücklauf zur fallenden Nackenlinie, welche auf der Oberseite kurz verletzt wurde, aber keinen bestätigten Ausbruch generieren konnte.
Rückblick: Was wäre ein gutes Ziel für den Bärenmarkt? (Version 23.12.2018)
Bei der Annahme, dass der DAX an der Supportzone 10.2/10.5 eine deutliche Zwischenerholung Richtung SKS-Nackenlinie (siehe Grafik) einleiten kann, wäre für die erste Jahreshälfte 2019 mit einer weiteren starken Abwärtswelle zu rechnen. Um 9.750 würden im Monatschart der sma100 und das 38,2-er Retracement der Haussebewegung verlaufen und einen wichtigen und starken Support darstellen. Untergeordnet wäre in dieser Zone zusätzlich ein rechnerisches Ziel der aktiven SKS-Formation, sowie die Unterkante eines steigenden Trendkanals aus 2013 zu finden. Viele wichtigen Unterstützungen werden sich somit in dieser Zone treffen. Ein Anziehungspunkt für die Bären, aber auch ein interessanter Buy-Trigger für die Bullen.
Best-Case/ Worst-Case: Im Best-Case-Szenario kann der DAX bereits an der 10.2 wieder nach oben nachhaltig abdrehen. Im Worst-Case-Szenario kann die 9.750 nicht verteidigt werden und die Zone 8.700/8.300 würde in den Fokus rücken (Kompletter Artikel: Ziel Bärenmarkt).
Blicken wir nun auf unsere Chartreihe, beginnend beim Big Picture im DAX Monatschart (jede Kerze stellt einen Monat dar), wo der DAX den Hausse-Aufwärtstrend von 2009 nach unten verlassen hat und seitdem den Bullenmarkt korrigiert. Der Monatsschluss Februar erfolgte an der Widerstandszone .470/.520, wobei der März direkt per Startkurs diese Zone überspringen und den GD38 bei .660 sowie das Retracement bei .730 testen konnte. Darüber würde der horizontale Widerstand bei .850 einen weiteren wichtigen Widerstand darstellen. Bei einem Rücklauf zurück unter die .470/.520 droht hingegen eine Gipfelbildung und ein erster Rücklauf über die 11.2 zur 11k. Unterhalb der 11k dürfte die Abwärtsdynamik direkt verschärft werden.
Zoomen wir weiter in den DAX Wochenchart, wo nach Test der Supportzone 10.2/10.8 eine starke Erholungsbewegung Richtung fallender Nackenlinie der SKS-Formation einsetzte. Dieser Kreuzwiderstand aus Nackenlinie, sma200 (.470) und der 2018-er Abwärtstrendlinie konnte nicht nachhaltig überwunden werden. Damit wurde die Ausbruchskerze aus der Vorwoche nicht bestätigt. Der Kampf um diese Widerstandszone dürfte auch noch in der kommenden Woche mit dem Großen Verfallstermin ein Thema bleiben. Am Montag werden vor Börsenstart die Handelsbilanz aus Deutschland und Daten aus dem Produzierenden Gewerbe veröffentlicht. Sie werden den ersten wichtigen Impuls liefern. Direkter Start unterhalb der Zone, oder bleibt sie direkt umkämpft?
Die .470/.520 stellen den ersten Widerstand dar. Oberhalb wären noch zügige Spikes Richtung .550/.580/.610 möglich, welche jedoch schnell zusammenfallen könnten. Erst bei Bruch der .660 könnten die Bullen mit einer Bewegung über die .730 zur .830 rechnen. Bullische Ziele, die konträr zu den Positionierungen für den Großen Verfallstermin stehen und daher kein favorisiertes Szenario darstellen.
Unterhalb der .470/.520, im bärischen Ideal direkt als Startkurs, wären die .420/.400 und der ema200 bei .350 und die .330 wichtige Anlaufmarken. Darunter dürfte die Gipfelbildung beschleunigt bzw. direkt abgeschlossen werden und das mittlere Bollingerband bei .150 wäre die nächste Zielzone.
Blicken wir abschließend noch auf das kleinere Chartbild im DAX Tageschart (Future & Xetra), wo jede Kerze einen Tag darstellt und die Zwischenmarken besser zu erkennen sind. Im Xetra-Handel fiel der DAX nach Test des ema200 bei 11.660 zurück in die alte Keilformation, welche auch in der kommenden Woche von Bedeutung sein dürfte. Die wichtigen Daten am Montagmorgen könnten entscheiden, ob sich der DAX vorerst auf der oberen oder unteren Hälfte im Keil orientiert.
Unterhalb der .470/.520 wäre das m. Bollingerband bei knapp .420, das Vorwochentief um .400 und der ema100 bei .365 (Future: .335) erste Anlaufmarken. Der Aufwärtstrend verläuft bei .300 ansteigend. Bei Bruch dürfte der sma100 bei .155 (Future) und .190 (Xetra) eine Zielzone darstellen.
Oberhalb der .520 dürften die .550 & die Keiloberkante (steigend) um .580 in den Fokus rücken. Darüber wären ema200 bei .610 (Future) und .660 (Xetra) zu nennen. Darüber eine Aufhellung über die .730 zum sma200 bei .820. Nicht favorisiert.
Anbei noch der DAX Stundenchart, wo sich die Chance für eine SKS-Formation ergibt. Die "Verfallsterminwoche" könnte genutzt werden, um volatil die rechte Schulter auszubilden.
Der Marktüberblick im Video: