Der DAX konnte sich in der vergangenen Handelswoche etwas stabilisieren und die erwartete neutrale Wochenspanne vollständig durchlaufen. Unterhalb der 11.000 bleibt der DAX jedoch kurzfristig klar bärisch angeschlagen. Können die FED (Donnerstag) und der letzte Verfallstermin des Jahres (Freitag) noch für eine vorweihnachtliche Entspannung sorgen? Verfallstermin, Window Dressing und die Saisonalität könnten diese Hoffnungen jedenfalls stützen.
Blicken wir auf unsere Chartreihe, beginnend beim Big Picture im DAX Monatschart, wo der DAX den Hausse-Aufwärtstrend von 2009 in diesem Jahr nach unten verlassen hat und seitdem den Bullenmarkt korrigiert.
Die Stabilisierungstendenzen bei den Monatskerzen Oktober & November am 23,6-er Retracement der Hausse-Bewegung 2009 bei 11.220 & dem 50-er Retracement der Bewegung 2016 bei 11.150 konnten nicht anhalten und der DAX rutschte auf ein neues Jahrestief zum wichtigen 61,8-er Retracement der Bewegung von 2016 bei 10.570. Es bietet einen wichtigen Anlaufpunkt in der Supportzone 10.2/10.8.! Des Weiteren hätte der DAX bei 10.2 das rechnerische Ziel der SKS-Formation erreicht. Wichtige Unterstützungen sind somit sehr nah und speziell das 61,8-er Retracement könnte für einen vorerst stärkeren Abpraller sorgen. Unterhalb würde eine Beschleunigung der Korrektur einsetzen.
Zoomen wir weiter in den DAX Wochenchart, wo der DAX erwartungsgemäß die 10.570 zügig anlaufen und dann dynamisch Richtung obere neutrale Wochenspanne abprallen konnte. Ein bullischer Ausbruch konnte zumindest vorerst nicht bewerkstelligt werden. In der neuen Handelswoche dürfte die Unterkante des alten Trendkanals um 10.900 erneut den ersten wichtigen Widerstand darstellen. Auf der Unterseite bilden nach der .800 die .720/.680 einen wichtigen unteren Wochensupport. Darunter würde nochmal das Jahrestief drohen. Oberhalb der .900 dürfte nach der .970 ein Test der 11.010/.050 erfolgen. Darüber könnte eine Squeezebewegung zur 11.200 - durchaus eine interessante Zielregion für die obere Wochenrange - einsetzen und das charttechnische Bild etwas aufhellen. Nachfolgend wäre dann auch die 11.400/.500 wieder erreichbar, welcher jedoch eine sehr harte Widerstandszone darstellen. Die 10.800 & 10.900 stellen zum Wochenstart die wichtigen Marken dar. Ein direkter Abpraller an der 10.800 und eine Bewegung über die 10.900 wäre die bullische Variante und könnte die obere Wochenrange ermöglichen.
Blicken wir anschließend zum DAX Tageschart (Future & Xetra), wo die Zwischenmarken der übergeordneten Bewegungen besser zu erkennen sind. Weiterhin ist ein fallender Keil aktiv, welcher nur kurz für den Test der 10.570 verlassen wurde. Das untere Bollingerband und die Keilunterkante verlaufen bei 10.650 (fallend) und stellen die letzte Haltemarke vor dem Jahrestief dar. Im bullischen Idealfall verteidigt der DAX direkt die 10.800 und steuert über die 10.900 mit Zwischenschritt an der 10.960/.970 die erste wichtige Widerstandszone bei 11.010/.050 an. Das m. Bollingerband bei aktuell 11.100 sollte hierbei eine besondere Beachtung erfahren, da sich die Bullen in den vergangenen Monaten nicht mehr nachhaltig oberhalb etablieren konnten. Zwischen 11.063 und 11.177 wäre zudem ein weiteres offenes Gap zu finden. Unterhalb der 10.800 bleibt die Lage auch vor Weihnachten für den DAX sehr prekär. Ein Ansteuern der Supportzone 10.680/.720 wäre dann noch zu erwarten.
Die letzte Woche vor Weihnachten, der Verfallstermin, das Window Dressung und die FED. Der DAX hat eine sehr gute Chance eine grüne letzte volle Handelswoche in diesem Jahr abzulegen, wenn überraschende negative Impulse ausbleiben.
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