Die vergangene Handelswoche stand ganz im Zeichen des dreifachen bzw. vierfachen Verfallstermins ("Hexensabbat") an den Börsen. Es gilt daher heute einen möglichst nüchternen Blick auf die Charttechnik zu werfen und den durch die Hexen beeinflussten Kursverlauf einzusortieren. Die Wochen nach einem Großen Verfallstermin sind in der Mehrzahl durch Kursabschläge geprägt. Dieser Fakt wird umso interessanter, wenn der Aspekt der Buybacks (Aktienrückkaufprogramme) mit einbezogen wird, welche bis zum 25.03. zu 75% in ihre Blackout Period wandern und als ein Kurstreiber wegfallen werden. Hat der Hexenflug somit nur für eine Verzerrung im Chartbild geführt, welche nun wieder gerade gezogen wird?
Blicken wir auf unsere Chartreihe, beginnend beim Big Picture im DAX Monatschart (jede Kerze stellt einen Monat dar), wo der DAX den Hausse-Aufwärtstrend von 2009 nach unten verlassen hat und seitdem den Bullenmarkt korrigiert. Der Monatsschluss Februar erfolgte an der Widerstandszone .470/.520, wobei der März direkt per Startkurs diese Zone überspringen und den GD38 bei .660 sowie das Retracement bei .730 testen konnte. Darüber würde der horizontale Widerstand bei .850 einen weitere wichtige Marke darstellen. Bei einem Rücklauf zurück unter die .470/.520 droht hingegen eine Gipfelbildung und ein erster Rücksetzer über die 11.2 zur 11k. Unterhalb der 11k dürfte die Abwärtsdynamik direkt verschärft werden.
Zoomen wir weiter in den DAX Wochenchart, wo nach Test der Supportzone 10.2/10.8 eine starke Erholungsbewegung Richtung fallender Nackenlinie der SKS-Formation einsetzte. Diesen Kreuzwiderstand aus Nackenlinie, sma200 (.470) und der 2018-er Abwärtstrendlinie konnte der DAX in den letzten 3 Wochen überwinden, ohne sich jedoch davon abzusetzen.
Oberhalb der .470 (sma200) stellen der ema100 bei .830 und der horizontale Widerstand bei .850 die nächsten größeren Widerstände dar. Eine erste wichtige Zwischenmarke wäre die .725 (Tiefpunkt März 2018), welche in der vergangenen Woche bereits getestet werden konnte. Ebenso bleibt der GD38 bei .660 zu nennen.
Unterhalb der .470/.520 wären die .400 und der ema200 bei .350 wichtige Anlaufmarken. Darunter dürfte eine Gipfelbildung abgeschlossen werden und das mittlere Bollingerband bei .190 wäre die nächste Zielzone.
Blicken wir abschließend noch auf das kleinere Chartbild im DAX Tageschart (DAX Future & XETRA), wo jede Kerze einen Tag darstellt und die Zwischenmarken besser zu erkennen sind. Im Xetra-DAX konnte am Freitag der ema200 bei .653 überwunden werden. Diese Marke wird in der kommenden Woche die Weichen für die erste Bewegung stellen.
Oberhalb wären die .695 (sma200 Future), .730/.750 und der sma200 im Xetra bei .780 als direkte Anlaufmarken zu nennen. Darüber folgt die übergeordnete Widerstandszone .820/.850/.900
Unterhalb .653 droht hingegen der Rückfall in die Spanne der Vorwochen. Die .605 und die .550/.520 (m. Bollingerband Future/ Xetra) wäre dann erste Unterstützungen. Unterhalb der wichtigen .470 droht der Rutsch zum ema100, welcher sich langsam der .400 annähert. Mit Bruch der .350 droht der Gipfel und mit dem sma100 bei .190 die nächste Anlaufzone.
Abschließend noch der Blick auf den VIX (Volatilitätsindex), wo der Index aktuell die Tiefststände aus dem Vorjahr anläuft. Eine gefährliche Sorglosigkeit? Droht abermals der Abpraller und damit auch die Umkehr an den Aktienmärkten?
Der Marktüberblick im Video: