Die heutige Sitzung der EZB findet inmitten der französischen Wahlen statt und die europäische Institution hat Emmanuel Macrons Sieg in der ersten Runde sicherlich willkommen geheißen, da es Sorgen gab, dass es in der zweiten Runde zu einem Duell zwischen Jean-Luc Mélenchon und Marine Le Pen hätte kommen können.
Jetzt wird EZB-Präsident Mario Draghi, der um 13:30 eine Pressekonferenz abhalten wird, seine Meinung zur Erholung in der Eurozone erörtern.
Aktuell ist es sehr wahrscheinlich, dass die derzeitige Höhe der Anlagekäufe (60 Mrd. Euro) bis zum Jahresende gleich bleiben wird. Wir glauben, dass die EZB sich weiter den niedrigen Zinsen verpflichten wird.
Die Finanzmärkte preisen ganz klar nur einen Sieg von Macron in Frankreich ein, was das politische Risiko für die EZB ausschließen sollte. In Europa sind die wirtschaftlichen Fundamentaldaten besser, die Inflation legt zu und die Arbeitslosigkeit hat nachgelassen, auch wenn sie in einigen der Peripherieländer sehr hoch bleibt. Dieses Treffen wird also nützlich sein, um das Ausmaß des Optimismus zu beurteilen, das kurzfristig zu einer Straffung der Politik führen würde.
Die Märkte preisen wahrscheinlich ein besseres Vertrauen ein und wir bleiben zum Euro kurzfristig bullisch.