Für den Verband der Verkehrsunternehmen (VDV) ist das 9-Euro-Ticket, das nun drei Monate lang die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs zu einem günstigeren Preis ermöglicht hat, ein „voller Erfolg“. Und die Bilanz, die auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Verkehrsministerkonferenz der Länder (VMK) präsentiert wurde, liest sich durchaus positiv: Rund 53 Millionen Fahrkarten seien innerhalb des Aktionszeitraums verkauft worden und es habe wohl etwa 1 Milliarde Fahrten pro Monat durch die Sondermaßnahme gegeben. Zudem habe es viele „Umsteiger“ von anderen Verkehrsmitteln gegeben. So seien 10% der Fahrten mit dem 9-Euro-Ticket für Strecken getätigt worden, für die andernfalls das Auto genutzt worden wäre. Insgesamt wird der Anteil von Fahrten, die aus anderen Verkehrsmitteln abgezogen wurden, auf 17% geschätzt. Laut dem VDV wurden dadurch etwa 1.8 Millionen Tonnen CO₂ eingespart.
Der 30. August markierte jetzt das offizielle Ende der Aktion, doch viele wünschen sich aufgrund der merklichen Effekte und der guten Resonanz ein Nachfolgeangebot. „Die Ergebnisse der Marktforschung belegen deutlich: Die Menschen wollen den öffentlichen Nahverkehr, wenn das Ticket einfach und verständlich sowie überall flexibel nutzbar ist“, so Maike Schaefer, Vorsitzende der VMK. Sie und der VDV haben sich bereits mit Forderungen nach konkreten Vorschlägen für die Finanzierung und Umsetzung eines solchen Nachfolgeangebots an den Bund gewandt. Betrachtet man die Ergebnisse der Umfrage unter 6000 Menschen pro Woche (insgesamt 78 000), welche der VDV gemeinsam mit der Deutschen Bahn durchgeführt hat, scheint eine Anschlusslösung lohnenswert: Für 56% der Befragten war der günstige Preis des 9-Euro-Tickets das Hauptkaufargument und für 43% war es der Verzicht auf das Autofahren. Als weitere wichtige Gründe wurden die Flexibilität und die bundesweite Gültigkeit genannt. Ob und wenn ja, in welcher Form das günstige Ticket tatsächlich wieder angeboten werden soll, wird schon seit mehreren Wochen diskutiert – bislang offenbar allerdings ohne Ergebnis.
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