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Energiekonzern Uniper in der Bredouille: steigt jetzt der Staat ein?

Veröffentlicht am 06.07.2022, 11:25
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31

Stark gedrosselte Gaslieferungen, massiv gestiegene Preise – die Situation für deutsche Gasimporteure spitzt(e) sich über die vergangenen Monate hinweg kontinuierlich zu. Wie schlecht es um die Branche derzeit wirklich steht, zeigt nun das Beispiel Uniper (ETR:UN01): Dem größten deutschen Vertreter seiner Zunft steht im Zuge des Ukrainekonflikts wohl das Wasser bis zum Hals, hatte man doch Ende Juni bereits den deutschen Staat um Hilfe hinsichtlich einer Stabilisierung des in Schieflage geratenen Unternehmens gebeten, nachdem man kurz zuvor die aktuelle Prognose für das Konzerngeschäft zurückziehen musste. In ersten Gesprächen mit der Regierung seien laut Uniper-CEO Klaus-Dieter Maubach „eine Reihe von Instrumenten“ diskutiert worden, um den Gastimporteur zu stützen. Diese Instrumente reichen von staatlichen Kreditgarantien bis hin zu einer möglichen vorübergehenden Staatsbeteiligung. Für Zweiteres sprach sich auch Betriebsratschef Harald Seegatz aus: So sei man als Energieversorger absolut systemrelevant, aus „finanzieller Sicht“ wäre eine Staatsbeteiligung im zweistelligen Bereich deshalb absolut sinnvoll. Auch, dass man den Staat zum Hauptaktionär des Unternehmens machen könnte, schließt Seegatz nicht aus.

Uniper ist der größte Gasimporteur Deutschlands. Dem Unternehmen kommt demnach eine zentrale Rolle hinsichtlich der hiesigen Gasversorgung zu.

Uniper geriet schon im Vorfeld des Ukraine-Konflikts unter Druck

Uniper gehört seit dem Jahr 2020 mehrheitlich zum finnischen Energiekonzern Fortum (ETR:FUM1V) und ist der größte, nicht-russische Kunde des Gasgiganten Gazprom (MCX:GAZP). Das Unternehmen beschäftigt rund 11.500 Mitarbeiter und spielt bei der Gasversorgung Deutschlands auch aufgrund seiner großen Gasspeicher eine zentrale Rolle. Nachdem die vom russischen Unternehmen gelieferten Gasmengen bereits seit März kontinuierlich verringert wurden, erhält Uniper seit dem 14. Juni nun nur noch lediglich 40% „der vertraglich zugesicherten“ Menge. Aufgrund dieser massiven Reduzierung sah respektive sieht man sich dazu gezwungen, Ersatzmengen am Spotmarkt zu beschaffen – und dies gestaltet sich äußerst kostspielig. Da man mit seinen Kunden langlaufende Verträge abgeschlossen hat, können die anfallende Mehrkosten (vorerst) nicht an diese weitergegeben werden. Die Schieflage Uniper lässt sich aber nicht ausschließlich auf den Ukraine-Konflikt und dessen Folgen zurückführen, so sehe sich das Unternehmen nach Aussagen von Chef Maubach bereits seit Ende des vergangenen Jahres aufgrund der gestiegenen Preise mit einem wesentlich höheren Liquiditätsbedarf konfrontiert.

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Seit 2020 gehört Uniper mehrheitlich zum finnischen Energiekonzern Fortum.

Die skandinavische Konzernmutter Fortum versucht die Gemüter indes etwas zu beruhigen und lässt vermelden, dass man als Mehrheitseigentümer „im Falle eines anhaltenden oder sich verschärfenden Gasmangels“ dafür sorgen werde, dass Uniper die Verpflichtungen gegenüber seinen Kunden erfüllen kann. In diesem Zuge verweist Fortum auch darauf, dass man Uniper bereits einen Kredit von €8 Milliarden gewährt habe, das Unternehmen diesen aber bislang nur in Teilen ausgenutzt habe.

Bundesregierung möchte helfen

Kanzler Scholz signalisierte bereits vorige Woche, dass man grundsätzlich dazu bereit wäre, dem krisengeschüttelten Unternehmen unter die Arme zu greifen. Wie eine solche Unterstützung aussehen könnte, sei aber im „Einzelfall zu prüfen“. Offenbar ist es auch eine Umlegung der massiv angestiegenen Kosten für Gasimporte auf die Gesamtheit der Energiewirtschaft nicht ausgeschlossen – auch, um die Gasversorger Deutschlands in ihrer Gesamtheit zu schützen.

Das Wirtschaftsministerium um Minister Robert Habeck arbeitet derzeit intensiv an einem Stabilisierungskonzept.

Das Wirtschaftsministerium arbeitet nach eigenen Angaben derzeit gemeinsam mit Uniper-Vertretern „unter Hochdruck“ an einem Stabilisierungskonzept. Um ähnlichen Geschehnissen in Zukunft vorzubeugen, wird einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge darüber hinaus derzeit regierungsintern darüber diskutiert, ob die Stützung von Gasimporteuren inklusive eines möglichen zeitlich begrenzten staatlichen Einstiegs – ähnlich wie bei der „Lufthansa-Rettung“ im Zuge der Corona-Krise – fest im Energiesicherungsgesetz verankert werden sollte. Bundeswirtschaftsminister Habeck stellte diesbezüglich klar, dass man nicht zulassen werde, dass es zu einem „systemischen Effekt im deutschen und europäischen Gasmarkt“ kommt.

Wenngleich derzeit noch nicht abzuschätzen ist, wie sich diese explizit gestalten werden, ist doch davon auszugehen, dass der Staat weitreichende Maßnahmen zur Rettung von Uniper auf den Weg bringen dürfte. Zu zentral ist die Rolle des Unternehmens hinsichtlich der Gasversorgung von Industrie und Bevölkerung.

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