Der nach Ausstoß größte Goldproduzent der Welt Barrick Gold (WKN 870450) würde seine Kupfermine Zaldivar wohl sofort verkaufen, würde er ein passendes Angebot erhalten.
Entgegen Gerüchten am Markt, betreibt der Konzern aber aktuell offenbar keinen Verkaufsprozess für die Mine und würde wohl auch einen hohen Preis für das Asset verlangen, das seit zwei Jahrzehnten eine gute Performance bringt.
In den vergangenen Wochen kamen immer wieder Gerüchte auf, dass die kanadische Barrick Gold planen könnte, Zaldivar zu verkaufen. Die Spekulationen nahmen an Fahrt auf, als die Financial Times Anfang der Woche berichtete, dass Zaldivar tatsächlich zum Verkauf stehen könnte. Das Blatt nannte X2 Resources, eine private Gesellschaft, als möglichen Bieter.
Ein Verkauf der Mine würde Barrick auf jeden Fall helfen, das Schuldensenkungsziel von 3 Mrd. USD für 2015 zu erreichen, könnte sogar ausreichen, um das Ziel komplett zu erfüllen. Allerdings sieht es nicht so aus, als Stünde ein Deal kurz bevor, da es keine Anzeichen dafür gibt, dass Barrick einen Verkaufsprozess eingeleitet haben könnte. Und angesichts der schwierigen Lage am Kupfermarkt, wäre es Experten zufolge für das Unternehmen auch schwierig, den Preis zu erzielen, den man sich vorstellen dürfte.
Die Analysten von Maison Placements Canada sehen das ähnlich Sie würden bei einem Verkaufsversuch nur mit geringem Interesse rechnen, da derzeit viele Kupfer-Assets zum Verkauf stehen würden.
Kupfer wird derzeit mit rund 2,62 USD pro Pfund gehandelt, doch Barrick würde wohl einen langfristigen, höheren Preis für einen möglichen Verkauf von Zaldivar ansetzen. Der Times-Bericht deutet einen Verkaufspreis von mehr als 1,5 Mrd. USD an, doch dürfte Barrick wesentlich mehr verlangen. Zaldivar ist eine ältere Mine mit vergleichsweise hohen Kosten, sodass der Wert des Assets bei steigenden Kupferpreisen stark zulegt. Sollte Zalvidar verkauft werden und dann der Kupferpreis steigen, würde Barrick sich eine enorme Cashflow-Quelle entgehen lassen.
Trotz alledem aber wäre ein Verkauf von Zaldivar ein logischer Schritt. Denn als John Thornton Ende 2013 Chairman von Barrick wurde, setzte er sich zum Ziel, Barrick zu diversifizieren und die Kupferproduktion des Konzerns zu erhöhen. Später dann aber verwarf er diese Strategie und beschloss, sich auf Gold zu konzentrieren. Was Zaldivar entbehrlich macht.
Zwar hat Barrick Zaldivar nicht speziell als verkäuflich gekennzeichnet, der Konzern hat aber erklärt, dass man nur fünf „Kern-Minen“ habe: Cortez, Goldstrike, Pueblo Viejo, Lagunas Norte and Veradero. Alle anderen Minen gehören nicht zum Kernportfolio und könnten verkauft werden, so denn der Preis stimmt.
Allerdings ist die Liste der möglichen Käufer für ein so großes Asset wie Zaldivar nicht besonders lang. Am offensichtlichsten wäre X2, eine Private Equity-Gesellschaft, deren Name immer in den Ring geworfen wird, wenn ein qualitativ hochwertiges Projekt zu Verkauf steht. X2-Chef Mick Davis, der in der Vergangenheit Xstrata PLC leitete, hat 5,6 Mrd. USD von Investoren aufgenommen und will unbedingt Buntmetallprojekte erwerben.
Zaldivar ist zwar bereits seit 1995 in Produktion, generiert aber auch immer noch einen verlässlichen Cashflow. Barrick rechnet für dieses Jahr mit einer Kupferproduktion von 240 bis 260 Mio. Pfund bei Kosten von 2 bis 2,30 USD pro Pfund. Ende 2014 lagen die Kupferreserven auf Zaldivar bei 5,6 Mrd. Pfund und das Minenleben dürfte sich bis 2028 erstrecken.
Offiziell versucht Barrick derzeit seine Minen Porgera und Cowal zu verkaufen, um die Nettoschulden zu senken, die sich auf mehr als 10 Mrd. USD belaufen.
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