Die europäischen Marktteilnehmer werden weiterhin die Auswirkungen der neuen gegenseitigen Zölle der USA und Chinas auf die Weltwirtschaft und auf Europa selbst bewerten.
Neue US-Zölle auf chinesische Importe von mehr als 200 Milliarden Dollar sollten ab dem 24. Januar in Kraft treten. Seit dem 1. Januar werden diese Zölle, die jetzt mit 10 Prozent geplant sind, 25 Prozent betragen. Ab dem 24. September wird China Einfuhrzölle für 5,2 Tausend Positionen der US-Waren im Wert von 60 Milliarden US-Dollar als seine Reaktion auf die Maßnahmen der amerikanischen Seite auch einführen.
Die Marktteilnehmer erwarten bereits, dass die Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und China den Rückgang der Weltölpreise bewirkt, da sich die Nachfrage Chinas nach "schwarzem Gold" verringern wird. Gleichzeitig können die Hoffnungen auf den Rückgang der Öllieferungen aus dem Iran, der unter US-Wirtschaftssanktionen leidet, diesen Rückgang etwas ausgleichen.
Darüber hinaus bleibt die Frage der möglichen Einführung der Einfuhrzölle von 25 Prozent auf europäische Autos in die USA offen. Mit der Verschärfung des Konflikts zwischen den USA und China werden die Aussichten für die Einführung dieser Handelsmaßnahmen gegen Autos aus Europa immer beängstigender.
Gleichzeitig geben die Indikatoren der Wirtschaft der Eurozone selbst Anlass zur Sorge. 2018 kann das BIP-Wachstum in der Region laut Prognosen des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung 2 Prozent betragen. Die Prognose für das Wirtschaftswachstum in der Eurozone hat sich verschlechtert - vorher hat man mit einem Anstieg des BIP um 2,3 Prozent bis Ende dieses Jahres gerechnet.
Gleichzeitig liegt die Inflationsprognose fürs Ende dieses Jahres bei 1,2 Prozent. Nach den Ergebnissen des dritten und des vierten Quartals wird mit 1,2 Prozent und im ersten Quartal 2019 mit 1,3 Prozent gerechnet.
Auch die Brexit-Epopöe wird weiterhin dauern. Trotz der Tatsache, dass bereits einige Fortschritte bei der Erörterung der Bedingungen für den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU erzielt wurden, sind viele Fragen nach wie vor ungelöst.
Ivan Marchena, Analyst bei Libertex