Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Der Ölpreis hatte schon mal stärkere Schwankungen gesehen. Es gab Zeiten, in denen die Notierungen massive Auf- und Abwärtsbewegungen erlebten - in den letzten Jahren eher abwärts. Seit einigen Monaten ist davon jedoch nichts mehr zu sehen, es ist recht ruhig geworden bei Brent und WTI. Selbst die verheerenden Wirbelstürme in Amerika wirkten sich nur gering auf den Preis des Öls aus.
Sturm „Irma“ bringt geringere Zerstörung als befürchtet
Da die Stürme in Florida nicht ganz so schwerwiegende Schäden hinterlassen haben wie befürchtet, blieb auch der Ölpreis halbwegs konstant. Es wurde nur eine leichte Erhöhung des Ölpreises verzeichnet. Anscheinend sind die Produktionsausfälle bzw. die Zerstörungen der Ölförderanlagen geringer ausgefallen als gedacht. In früheren Jahren gab es deutlich verheerendere Auswirkungen auf die Ölindustrie.
Aktuell kostet die amerikanische Ölsorte WTI 48,24 US-Dollar je Barrel (159 Liter). Das bei uns gängige Öl der Nordseesorte Brent notiert bei 54,18 US-Dollar je Barrel. Damit kostetet der Rohstoff zwar rund zehn Prozent mehr als noch vor zwei Monaten, ist aber immer noch deutlich günstiger als vor einem halben Jahr.
In der folgenden Abbildung ist die Entwicklung des Brent-Öls seit Juli 2015 dargestellt (in US-Dollar je Barrel):
Charttechnik: Seitwärtsbewegung bleibt bestehen
Nach der herben Talfahrt der Ölpreise in 2014 und 2015 stabilisierte sich der Rohstoff im Jahr 2016 auf niedrigem Niveau (im Jahr 2014 notierte das Rohöl noch bei 110 Dollar je Barrel). Es folgte eine Phase der niedrigen Volatilität: Innerhalb der vergangenen Monate hat sich eine Seitwärtszone bei dem Rohstoff etabliert. Das Brent-Öl schwankt im Großen und Ganzen zwischen den Grenzen von 44 und 58 Dollar.
Ein Ausbruch aus der Seitwärtshase ist bislang nicht abzusehen. Für die kommenden Wochen und Monate ist vor dem Hintergrund der charttechnischen Analyse mit der Fortsetzung der Schiebezone zu rechnen. Erst ein Ausbruch über 58 Dollar bzw. ein Rutsch unter 44 Dollar würde neue Signale entstehen lassen.
Freundliche Grüße aus Köln
Bernd Raschkowski