Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0608 (08.05Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0522 im europäischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 113.91. In der Folge notiert EUR-JPY bei 120.85. EUR-CHF oszilliert bei 1.0650.
Europas Datenlage bestärkt die Optimisten. Im Januar wurden über 10% neue KfZ zugelassen, wobei sich die Zahlen durch alle großen Länder außer dem Vereinigten Königreich ziehen. Bisher unbeeindruckt zeigte im letzten halben Jahr die britische Wirtschaft Muskeln und präsentiert einen robusten Arbeitsmarkt, der mit einem Elfjahrestief bei der Arbeitslosenquote aufwartet. Das Rückschlagspotenzial ist durch die politisch bevorstehenden Verhandlungen mit der EU zwar gegeben, aber glei chzeitig profitiert das UK immens von der soliden Entwicklung in „Kontinentaleuropa“. Unbegleitet von medialem Echo wurde das Ceta Abkommen mit Kanada abgeschlossen und vom EU-Parlament durchgewunken. TTIP ist dagegen vom Tisch – es sei denn die US-Regierung dreht seine Politik.
Eine deutlich über den Erwartungen bei 22,8 Mrd. Euro liegende Handelsbilanz zeigt, dass die Konkurrenzfähigkeit der Euro Zone ausgeprägt ist. Für den Dezember wird ein Wert von 28,1 Mrd. Euro ausgewiesen. Unterstützend wirkt sich die Euro-Schwäche aus, die den Südländern mit günstigen Preisen zu Absatzsteigerungen verhilft. Im selben Vorjahresmonat lag der Wert bei 24,4 Mrd. Euro. Die Exporte blieben in 2016 stabil, während Importe um 2% auf 1,8% fielen. Der Exportüberschuss fiel entsprechend mit 274 Mrd. Euro um 35 Mrd. Euro höher aus.
Nachdem die Fed bereits verbale Vorbereitungen für einen weiteren Zinsschritt im ersten Halbjahr getroffen hat, stützen die letzten veröffentlichten Daten dieses angekündigte Vorgehen. Durch die losgetretenen Wachstumsphantasien bremsen die steigenden Zinserwartungen zurzeit nicht die Aktiennotierungen – im Gegenteil. Die mehrheitlich positiven Daten befeuerten die Risikoneigung der Investoren, die schon tagelang dem Dow Jones zu neuen Rekordmarken verhelfen. Mit nunmehr über 20.600 Punkten spiegelt der Markt eine sehr starke Erwartungshaltung an die neue US-Administration wider.
In Europa, wo noch lange nicht mit einem Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik zu rechnen ist, zeigen sich die Investoren zwar ebenfalls positiv gestimmt, aber zurückhaltender als in Übersee. Zu groß sind die Befürchtungen angesichts der anstehenden Wahlen in Niederlanden, Frankreich sowie Deutschland und der „Themen“, die medial stark im Fokus stehen (Griechenland, Italien).
Der NY Empire State Manufacturing Index zeigt an, dass die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes gut in Lohn und Brot stehen. Der Indexwert legte um mehr als 12 Punkte auf 18.7 Zähler zu. Erwartet wurde nur eine kleine Positivbewegung. Dies ist der höchste Stand seit knapp zweieinhalb Jahren.
Die viel beachteten Einzelhandelsumsätze überraschten positiv. Während der Vormonat von 0,6% auf 1,0% revidiert wurde, fiel auch der Jahresstart mit einem Zuwachs von 0,4% gegenüber den erwar teten 0,1% ebenfalls besser aus.
Auch die Kernrate ohne Autoverkäufe zeigte ein vergleichbares Bild. Der Berichtsmonat kam mit 0,8% deutlich über den Prognosen von 0,4%. Der Vormonat wurde von 0,2% auf 0,4% herauf gesetzt.
Der nationale Index der US-Hausbauer (NAHB) fiel im Februar um 2 Punkte von 67 auf 65 Zähler zurück, liegt aber nun auf dem Durchschnittswert der letzten sechs Monate. Diese Stabilität deutet auf eine fortgesetzte Entwicklung am Hausmarkt hin. Die Verkäufe von neuen Häusern lagen mit 12,2% im zurückliegenden Dezember auf dem höchsten Niveau seit 2007.
Die Industrieproduktion enttäusche im Januar mit einem Rückgang von -0,3%. Erwartet wurde ein stabiler Wert, wobei der Vormonatswert mit nur 0,6% anstieg und nicht um 0,8% wie ursprünglich vermeldet wurde. Die Kapazitätsauslastung fiel um 0,3% auf 75,3%.
Im Rahmen der Erwartungen stiegen die Lagerbestände der Unternehmen um 0,4% an. Die Inventory-to-Sales Ratio kletterte von 1.38 auf 1.35 – die Umschlagsgeschwindigkeit des gesamten Lagers nahm zu.
Der Verbraucherpreisindex kletterte deutlich um 0,6% im ersten Monat des Jahres. Im Dezember lag die Inflation noch bei 0,3%. Die Jahresrate kletterte von 2,1 auf 2,5%.
Zu guter Letzt sorgten steigende Inflationsdaten für einen Anstieg der Zinserwartungen. Fed Gouverneur und Mitglied des Offenmarktausschusses (FOMC) Harker plädierte öffentlich dafür die Anfang des Jahres von der Notenbank veröffentlichten drei Zinsschritte auch zu gehen. Eine Erhöhung im März scheint zwar möglich, ist aber nicht unser bevorzugtes Szenario.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0350-1.0320 dreht den Bias zu Gunsten des USD.
Viel Erfolg!
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