Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.0520 (07.15 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0495 im US-Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 114.19. In der Folge notiert EUR-JPY bei 120.10. EUR-CHF oszilliert bei 1.0650.
Der Euro kann derzeit nicht punkten.
Im weiteren Verlauf dieses Kommentars dürfen Sie Ansätze von Ironie und Sarkasmus an der einen oder anderen Stelle vorfinden. Die berufliche Ethik als auch das Nervenkostüm erfordern das, um die Contenance zu wahren.
Solange die EZB ihre Wahrnehmung der so sehr unterschätzten konjunkturellen, aber auch strukturellen (öffentliche Haushalte, Handelsbilanz, einkommengetriebenes Wachstum) Realität nicht anpasst, können die Wirtschafts- und Strukturdaten unerwartet positive Akzente setzen, ohne aber die längst verdiente Marktwirkung zu entfalten.
Will man in Frankfurt bei der EZB erst die Erfahrung der Federal Reserve machen?
Nach der schwächsten Konjunkturperformance seit 2011 im letzten Jahr, will man nun in den USA wirklich den schon seit nahezu drei Jahren eingeschlagenen Pfad der Zinserhöhungen, der dann nie in der versprochenen Form geliefert wurde, wirklich, ich betone wirklich ernsthaft, in diesem Jahr sportlicher fortsetzen.
Dazu passt auch folgende Schlagzeile bezüglich der realen und nicht gefühlten Konjunktirentwicklung in den USA:
Die jetzt voraussichtlich im März anstehende Zinserhöhung steht als stellares Ereignis und Katalysator bebend im Raum. Da muss Gold gleich mal abverkauft werden, bei Silber geht es gar noch sportlicher.
Ja, jetzt wird doch in der Tat die zweite von vier Zinserhöhungen, die 2016 versprochen wurden, im März 2017 nachgeliefert und der Markt ist beeindruckt …
Wir sind beeindruckt, dass man einen globalen Markt mehr als 2 ½ Jahre mit der mittlerweile recht schrunpeligen Karrotte der voraussichtlichen, aber nicht gelieferten Zinserhöhungen vor der Nase so lange für nicht allzu intelligent verkaufen konnte. Ja, man kann das aber auch anders sehen …
Die positiven Daten, die ich Ihnen jetzt aus der Eurozone vorstellen werde, die gestern veröffentlicht wurden, ignorieren Sie besser, wenn Sie an Märkten erfolgreich sein wollen, denn sie werden wohl auch im EZB-Rat als lästiges Geräusch interpretiert, um stoisch den alten Pfad der Zins- und Geldpolitik (Negativzisnen, Nullzisnen, QE) weitergehen zu können.
Die Arbeitslosenrate verharrte per Januar bei 9,6%. Dennoch fiel die Zahl der Erwerbslosen auch im Januar. Es waren 56.000 weniger als im Dezember. Im Jahresvergleich verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen um beachtlich 1,1 Millionen. Fakt ist, dass die Quote auf dem niedrigsten Stand seit Mai 2009 steht.
Ja, und die Preisentwicklung in der Eurozone irritiert natürlich auch.
Im Jahresvergleich stellt sich der Anstieg der Verbrqaucherpreise jetzt auf 2,0% per Februar 2017 nach zuvor 1,8%. Diese Tempo war nicht unterstellt von der EZB. Der von uns sehr gschätzte Herr Weidmann sagte diese Woche, dass die Wahrscheinlichkeit einer Anpassung der Inflationsprognosen nicht unerheblich sei. Ja, Her Weidmann hat Recht.
Wenn er Recht hat, heißt das was über die Zins- und Geldpolitik der EZB?
Die Erzeugerpreise legten in der Eurozone um sportliche 3,5% nach zuvor 1,6% zu. Nein, wir werden uns mangels des Interesses der Finanzmärkte auf das Thema Inflation in der Eurozone nicht versteifen. Gut, vor 12 Monaten lag dieser Wert bei -4,0%. Aber was sind schon schlappe 7,5% Anstieg in zwölf Monaten ….
Um die Bewertung des USD zu verstehen, ignorieren Sie besser auch die Veröffentlichung des Index des ISM New York Reports on Business per Fabruar. Hier kam es zun einem unerwarteten Rückgang von boomigen 57,7 auf 51,3 Punkte.
Fazit zum Umgang mit US-Sentimentindikatorem:
Diskontieren Sie nur die positiven und positiv nicht erwarteten US-Daten an den Märkten …
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0350-1.0320 dreht den Bias zu Gunsten des USD.
Viel Erfolg!
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