Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1202 (07.52 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1192 im asiatischen Handel markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 100.90. In der Folge notiert EUR-JPY bei 113.05. EUR-CHF oszilliert bei 1.0865.
Die Reaktionslosigkeit des Offenmarktausschusses der Federal Reserve auf das US-Stagflationsrisiko lieferte nach zögerlichem Start am Mittwoch am Donnerstag dann doch etwas Feuerwerk, das als politisch korrekt im Sinne der Interessen der G-7 Zentralbanken und Eliten interpretiert werden darf.
Der Euro darf gegenüber dem USD im Vorwege der Zinserhöhungsphantasie gerne von 1,13 auf 1,11 sinken, um dann bei Nichtlieferung bei 1,12 zu oszillieren.
Der Aktienmarkt (USA im Gegensatz zu Europa überbewertet nach historischen Standards) darf nicht nur, sondern soll zulegen. Das gilt insbesondere für die USA, die längst nicht mehr in einer von wiederkehrenden Einkommen bestimmten Ökonomie unterwegs sind (Basis für den Ansatz freier Märkte), sondern sich dem Modell der „Asset-Driven Economy“ vor circa 20 Jahren zuwandten und damit die Sargnägel des Modells der freien Märkte nicht nur feil boten, sondern sportlich einschlugen.
Gold als unbestechliche Alternative zu den aktuellen „Fiat-Währungen“ (nur auf Vertrauen basierend) darf dann ein wenig anziehen, nachdem es vorher sportlich über Futures von dem bekannten Kartell gedrückt wurde (analogie zu Euro).
„Chapeau – Mission accomplished!“ - Die US-Wahlen dürfen für Hillary kommen, von dieser Seite kommt kein Gegenwind …
Bevor wir uns mit den gestern veröffentlichten Daten auseinandersetzen, geben wir hiermit bekannt, die Datenreihe der US-Arbeitslosenerstanträge in unserem Report nicht mehr zu kommentieren.
Die Aussagekraft ist im historischen Vergleich nicht mehr gewährleistet. Nachdem gestern das tiefste Niveau seit 1973 (252.000, nominale Größe bei steigender Bevölkerung) bestätigt wurde und gleichzeitig die Beschäftigungsindikatoren der glaubwürdigen USStatistik von Schwäche geprägt sind, muten wir weder uns noch Ihnen diese Datenreihe weiter zu. Professionalität zwingt uns zu diesem Schritt.
Chart Arbeitslosenerstanträge von 1973 bis 2016:
Chart: Beschäftigungsindex ISM Manufacturing (aktuell 48,3 = Rückgang)
US-Datenpotpourri vom 22. September 2016:
Die von der FHFA ermittelten Hauspreise legten per Berichtsmonat Juli im Monatsvergleich um 0,5% zu. Im Jahresvergleich ergab sich ein Anstieg um 5,8% nach zuvor 5,6%.
Der Absatz zuvor genutzten Wohneigentums sank per Berichtsmonat August von 5,38 auf 5,33 Millionen Objekte in der annualisierten Darstellung. Die Prognose lag bei 5,45 Millionen Immobilien.
Der von uns stärker beachtete Chicago Fed National Activity Index (Sammelindex aus 85 Einzelindikatoren der US-Wirtschaft) sank brachial von +0,24 (revidiert von +0,27) auf -0,55 Punkte.
Zunehmend ergeben sich den bei regionalen US-Einkaufsmanagerindices Schwankungen, die Fragen zur Qualität der Erhebung oder der Bereinigung der Daten aufwerfen. Gestern lieferte der Kansas City Manufacturing Index per September eine Steilvorlage. Demnach veränderte sich die Gemütslage der befragten Manager innerhalb eines Monats von Rezession zu Boom. Der Index explodierte förmlich von -7 auf +15 Punkte.
Ähnliches galt für den Composite Index, der sich per September von zuvor -4 auf +6 Punkte befestigte.
Wir nehmen diese Daten zur Kenntnis.
Der frühere ABC News Money Magazine Consumer Comfort Index, der mittlerweile Bloomberg Consumer Comfort Index heißt, lieferte dann aber beachtliche Molltöne. Der Konsum korreliert bekanntermaßen mit 70% des US-BIP .
Der Index sank auf den geringsten Wert seit 2015!
Fazit:
Es bleibt unseren Lesern überlassen, wie sie die Schwankungsanfälligkeiten und Brüche bei US-Daten im historischen Vergleich für sich interpretieren.
Die Historie belegt, dass derartige Phänomene nie Ausdruck endogener Stärke der unterliegenden Ökonomie waren.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0950 – 1.0970 dreht den Bias.
Viel Erfolg!
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