Gold überholt den Euro: Zentralbanken setzen auf das Edelmetall als Reserve

Veröffentlicht am 20.06.2025, 07:48

Gold hat inzwischen den Euro als zweitwichtigstes Reserveinstrument der Welt abgelöst und macht mittlerweile 20 % der offiziellen Währungsreserven aus.

Der Anteil des Euro ist dagegen auf 16 % zurückgegangen. Der USD bleibt mit 46 % weiterhin klar an der Spitze.

Dass Gold jetzt so stark vertreten ist, liegt vor allem an den deutlich gestiegenen Preisen – und an der intensiven Nachfrage seitens der Zentralbanken, die zuletzt massiv zugekauft haben.

Goldanteil an den Währungsreserven
Quelle: Financial Times, EZB

Trumps Haushaltsvorschlag für 2026

Mehrere Bundesbehörden – von der Entwicklungszusammenarbeit bis hin zur Förderung erneuerbarer Energien – bereiten sich derzeit auf deutliche Haushaltskürzungen vor. Hintergrund ist der Haushaltsentwurf von Präsident Trump, der Einsparungen von insgesamt 163 Mrd. USD bei den sogenannten Ermessensausgaben außerhalb des Verteidigungsbereichs vorsieht. In der Folge könnten zahlreiche Programme komplett gestrichen werden.

Gleichzeitig sieht der Plan vor, das Budget des Verteidigungsministeriums um 13 % aufzustocken – auf insgesamt 962 Mrd. USD bis zum Jahr 2026.

Das Pentagon soll damit allein 114 Mrd. USD zusätzlich erhalten – die größte Erhöhung unter allen Ressorts. Ein großer Teil dieser Summe soll in den Aufbau des „Golden Dome“ fließen – eines teuren Raketenabwehrsystems, das unter anderem weltraumgestützte Sensoren, Satelliten und bodengestützte Abfangsysteme umfasst. Insgesamt plant Trump, für dieses Vorhaben während seiner Amtszeit 175 Mrd. USD bereitzustellen.

Auch das Ministerium für Innere Sicherheit würde deutlich profitieren: Vorgesehen ist eine Budgetaufstockung um 65 % – das entspricht 42 Mrd. USD, hauptsächlich für den Ausbau der Grenzüberwachung.

Ganz anders sieht es bei anderen Behörden aus: 11 Ressorts stehen vor erheblichen Kürzungen. Besonders stark betroffen wären das Außenministerium und internationale Programme – hier ist ein Rückgang um 49 Mrd. USD vorgesehen. Bereits im März hatte die Regierung angekündigt, 5.341 USAID-Projekte einzustellen und verbleibende Aufgaben dem Außenministerium zu übertragen.

Am 22. Mai hat das Repräsentantenhaus den Haushaltsentwurf – nach einigen letzten Änderungen – knapp verabschiedet. Weitere Anpassungen werden erwartet, bevor das Gesetz an den Senat weitergeht.

US-Inflation im Mai etwas schwächer als erwartet

Die Kernverbraucherpreise sind im Jahresvergleich um 2,8 % gestiegen und lagen damit leicht unter den erwarteten 2,9 %. Die Kerninflation entsprach mit 2,4 % exakt den Prognosen.

Beide Werte liegen zwar weiterhin über dem Inflationsziel der Fed von 2 %, doch bislang haben sich die unter der Trump-Administration eingeführten Zölle noch kaum spürbar auf das allgemeine Preisniveau ausgewirkt.

US VPI (im Jahresvergleich)
Quelle: Bloomberg

S&P 500: Unternehmensverschuldung auf Rekordtief, Staatsschulden nahe am Höchststand

Die Grafik zeigt, wie unterschiedlich sich die Verschuldung innerhalb der US-Wirtschaft entwickelt hat. Während die Staatsverschuldung gemessen am BIP mit rund 120 % ein neues Rekordniveau erreicht hat, ist die Nettoverschuldung der im S&P 500 gelisteten Unternehmen – bezogen auf ihre Marktkapitalisierung – auf ein historisches Tief gefallen.

Beim Nettoverschuldungsgrad werden alle verzinslichen Verbindlichkeiten, sowohl kurzfristige als auch langfristige, den vorhandenen liquiden Mitteln gegenübergestellt.

Verschuldungsgrad im S&P 500
Quelle: BofA

In Sachen Staatsverschuldung haben in den USA beide Parteien keine besonders gute Bilanz vorzuweisen.

Ein Blick auf die historische Entwicklung zeigt: Ganz gleich, ob Demokraten oder Republikaner regiert haben – die US-Staatsverschuldung ist unter beiden Parteien kontinuierlich gestiegen.

Anstieg der US-Staatsverschuldung
Quelle: Peter Mallouk

Nukleartechnologiewerte im Aufwind

Die Aktien von Oklo (NYSE:OKLO) legten am Mittwoch um 29 % zu, nachdem bekannt wurde, dass das Unternehmen den Zuschlag für einen Großauftrag des US-Verteidigungsministeriums erhalten soll. Oklo soll künftig saubere Energie für den Luftwaffenstützpunkt Eielson in Alaska liefern.

Die Defence Logistics Agency Energy veröffentlichte dazu eine offizielle Bekanntmachung der beabsichtigten Vergabe (Notice of Intent to Award, „NOITA“) und wählte Oklo nach einem wettbewerbsbasierten Prüfverfahren als bevorzugten Anbieter aus.

Im Rahmen des Projekts wird Oklo ein Aurora-Kraftwerk – einen kompakten nuklearen Mikroreaktor, der sowohl Strom als auch Wärme erzeugen kann – für die abgelegene Militäreinrichtung entwickeln, bauen, betreiben und im Besitz behalten.

Das in Santa Clara, Kalifornien, ansässige Unternehmen wurde 2013 von den beiden MIT-Absolventen Jacob DeWitte und Caroline Cochran gegründet. Oklo spezialisiert sich auf fortschrittliche Nukleartechnologie, insbesondere kompakte schnelle Reaktoren, und verfolgt das Ziel, weltweit saubere, sichere und kostengünstige Energie bereitzustellen.

Das Kernstück ihrer Technologie ist das Aurora-Kraftwerk – ein kleiner, flüssigmetallgekühlter Schnellreaktor mit einer elektrischen Leistung zwischen 15 und 75 Megawatt (MWe). Das System ist auf einen Langzeitbetrieb von bis zu zehn Jahren ohne Nachladen ausgelegt und eignet sich besonders für netzunabhängige Anwendungen wie KI-Infrastrukturen, Rechenzentren, Industrieanlagen, abgelegene Gemeinden oder militärische Standorte.

Die positive Nachricht sorgte auch bei anderen Unternehmen aus dem Nuklearbereich für Kursgewinne: So stieg auch der Aktienkurs von Nuscale Power Corp (NYSE:SMR), einem US-Unternehmen, das sich auf kleine modulare Reaktoren (SMR) spezialisiert hat – eine vielversprechende neue Technologie innerhalb der Kernenergie.

Kurscharts Oklo und Nuscale
Quelle der Grafiken: Trend Spider, Perplexity.ai

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