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Als einer der zentralen Akteure in der Finanzwelt ist es immer mal wieder gut, einen Blick auf die Banken zu werfen. In den Nachrichten gehen sie im Alltagsgeschäft unter, solange es nicht irgendwelche Skandale zu vermelden gibt. In diesem Bericht sehen wir uns mal ein paar Entwicklungen in diesem Sektor an.
Angefangen bei einer der größten Banken der Welt, Goldman Sachs, welche auch in unserem DOW30-Paket analysiert wird (die nächste Analyse erscheint am 16.11.2022), gibt es eine größere strukturelle Veränderung. Die Sparten für das Trading und das Investment-Banking sollen, so die Großbank heute, zusammengeführt werden, sodass man diese Sparten effizienter gestalten kann. Was man sich aber genau dadurch erhofft, können sich Experten nicht genau erklären und auch die Bank gibt keine näheren Details heraus. Womöglich soll eine höhere Konzentration auf diese beiden Sparten die Gebühren-basierten Einkommensquellen stärken.
Diese hatten durch das sehr schwache Jahr bei den Übernahmen und Fusionen einen schweren Schlag abbekommen – traditionell ist dies eines der stärkeren Geschäftsfelder der Bank. Mit der Umstrukturierung drängt man aber das ebenfalls schwächelnde Privatkundengeschäft etwas an die Seitenlinie. Die digitale Privatkundenbank namens Marcus soll nun auch nach einem Gesamtverlust von $4 Milliarden in die Sparte der Vermögensverwaltung eingegliedert werden, was darauf hindeutet, dass man dem einst mit hohen Erwartungen bedachten Investment von Goldman heute eine geringere Bedeutung zuschreibt. Vermutlich kann die Umstrukturierung insgesamt auch damit zusammenhängen, dass man sich mit der Erholung der Märkte massive Profite vom Investment erhofft.
Ganz andere Probleme hat Credit Suisse. Erst vor kurzer Zeit kamen Zweifel an der Kapitalbasis der Schweizer Bank auf, was die Preise der Credit Default Swaps (CDS), eine Art Versicherung gegen den Zahlungsausfall der Bank, in die Höhe schießen ließ. Wenn die Absicherung gegen einen potenziellen Ausfall höher ist, so ist ebenso das wahrgenommene Risiko diesbezüglich höher. Das schickte zudem den Aktienkurs in den Keller. Jedoch erholen sich die CDS-Kurse der Bank wieder und auch die Bonds der Bank steigen wieder. Insgesamt wandern die Metriken in Richtung der Ebenen von Ende September – kurz vor den historischen Hochs der CDS.
Entwarnung dürfte es aber noch nicht geben, auch wenn der Aktienkurs schon 16% über dem Tief vom 30. September steht. Die durch personelle Probleme und Finanzierungsskandale gebeutelte Bank arbeitet weiterhin daran, wieder auf einen grünen Zweig zu kommen. Gerade heute wurde verkündet, dass der CEO der Investmentbank von Credit Suisse in den kommenden Wochen sein Amt niederlegen wird. Zudem sucht die Bank nach neuen Kapitalspritzen und wandte sich an die Staatsfonds der Golfstaaten. Diese sollen mit ihren Geldern den Strukturwandel, der am 27. Oktober verkündet wird, tragen. Dabei zeigen sich die Golfstaaten skeptisch. Lediglich der attraktive Einstiegspreis zieht hier als Argument. Das Geld hätte die Credit Suisse aber bitter nötig, denn erst letzte Woche prognostizierte Goldman Sachs ein Kapitaldefizit von $8 Milliarden für das Jahr 2024.
Positives zu vermelden hat dagegen die französische Großbank BNP Paribas. Diese hat wohl heute grünes Licht von der chinesischen Bankenaufsicht bekommen, eine Vermögensverwaltung im Rahmen eines Joint-Ventures im chinesischen Inland zu starten. Zusammen mit der Agricultural Bank of China (AgBank) soll dieser $4 Milliarden schwere Markt wohl angegangen werden. Dabei bleiben die Mehrheitsrechte sogar mit 51% bei den Franzosen, während Chinas drittgrößter Kreditgeber den Rest bekommt. Damit wird BNP Paribas erst der dritte ausländische Großakteur im Finanzwesen, der eine inländische Vermögensverwaltung mit Mehrheitsrechten in China betreiben darf – die anderen beiden sind die Kapitalverwaltungsgesellschaften BlackRock (NYSE:BLK) und Amundi.
Erst seit 2019 lockert China die Kapitalgrenzen schrittweise und erlaubt ausländischen Akteuren, auch den chinesischen Binnenmarkt zu bedienen. Andere europäische Unternehmen, wie Barclays (LON:BARC) oder die Allianz (ETR:ALVG), liebäugeln ebenso mit dem Geschäft in China. Zwar sind die regulatorischen Hürden nach wie vor hoch, jedoch ist der bislang recht isolierte chinesische Finanzmarkt weit vom vollends ausgeschöpften Potenzial entfernt und birgt somit massive Renditen. Somit dürften wir in Zukunft immer mehr internationale Banken, Kapitalverwaltungsgesellschaften und Versicherungen in China zu Gesicht bekommen. Ein weiterer Faktor, der diese Entwicklung begünstigt, sind die anhaltenden offensiven Maßnahmen der Amerikaner gegen die chinesische Finanzwelt. Dies zwingt China zu einer stärkeren nationalen Ausrichtung. Um aber dennoch von ausländischem Geld und Zusammenarbeit zu profitieren, müssen sich Interessenten nun vermehrt direkt auf China konzentrieren und können Kooperationen nicht mehr so effizient ins Ausland auslagern.
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