Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.2318 (07.27 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.2273 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 106,72. In der Folge notiert EUR-JPY bei 131.45. EUR-CHF oszilliert bei 1.1704.
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In den abgelaufenen Monaten zeigte sich zunehmend, dass sich die Welt in einer Umbruchsituation befindet. Damit ergeben sich endogene Risiken für die grundsätzlich starke Konjunkturlage der Weltwirtschaft. Diesen Gedanken nahm der Präsident des BDI Dieter Kempf auf, als er dem US-Präsidenten Trump vorwarf, mit den geplanten Zöllen das Weltwirtschaftsklima zu belasten.
Fraglos kann man argumentieren, dass der Zugang zu den Märkten in den USA grundsätzlich freier ist als der Zugang zur EU. Ergo gibt es eine sachliche Basis für Gespräche. Das wird hier nicht bestritten.
Die Begründung mit der nationalen Sicherheit wirft jedoch Fragen auf (Beliebigkeit), denn hier werden internationale Strukturen (WTO), die die Basis für nachhaltiges Wirtschaften darstellen, sportlich in Frage gestellt. Gerade die Struktur des globalen Organigramms ist für das Funktionieren des komplexen globalen Unternehmensgefüges von maßgeblicher Bedeutung. Wer hier die Axt ansetzt, eröffnet ein erhöhtes Potential an Risiken, beispielsweise bei grenzüberschreitenden Investitionen. Der Versuch seitens der USA, nach Möglichkeit bilaterale Absprachen zu treffen, mag der Interesselage der USA unter machtpolitischen Gesichtspunkten entsprechen.
Sollte die Weltgemeinschaft diesem Ansinnen folgen, nähme die Desintegration der vertrauten Strukturen zu. Diesem Risiko gilt es, entgegen zu wirken. Es hätte massive makroökonomische Folgen.
Das gilt vor allen Dingen bezüglich der Aufstellung der global agierenden Unternehmen. Wir leben nicht mehr in Zeiten von wirtschaftlichen Räumen, die dem nationalökonomischen Gebot folgen.
War beispielsweise BASF (DE:BASFN) 1990 fraglos noch ein maßgeblich deutsches Unternehmen, so ist es heute ein Global Player. Die Erkenntnisse der Nationalökonomie auf das komplexe System der heutigen globalisierten Welt anzuwenden, brächte massive Kollateralschäden mit sich.
Die mit den Avancen der US-Politik verbundenen Unsicherheit ist bereits an den Sentimentindikatoren erkennbar. Das sollte den Eliten mindestens außerhalb der USA eine ernste Warnung sein.
Der ökonomische Körper würde durch eine Tendenz bilateraler Vereinbarungen weiter geschwächt.
Den Druckmechanismen seitens der USA, die auf die Anwendung der Spieltheorie hindeuten, ist nur im Rahmen einer globalen Koordination seitens der EU mit den aufstrebenden Ländern erfolgreich zu begegnen. Für Naivität ist hier nicht ansatzweise Raum!
Auch das geopolitische Bild bleibt ein latenter Belastungsfaktor. Weder ist die Lage im Nahen Osten noch in der Ukraine von nachhaltigen Lösungsansätzen begleitet. Wir freuen uns sehr, dass das Thema Nordkorea Phantasie bezüglich einer Lösung beinhaltet.
In der Geopolitik gilt es, nah am Geschehen zu verweilen, da die potentiellen Auswirkungen auf Realwirtschaft und Märkte ausgeprägt sein werden.
Hinsichtlich der dargestellten Risiken (sofern es nur Risiken bleiben!) ergibt sich für den Zinshorizont in der westlichen Welt folgendes Szenario:
- Federal Reserve: Maximal drei Zinserhöhungen, unter Umständen nur zwei!
- EZB: Keine Zinserhöhungen 2018, Auslaufen der QE-Maßnahmen
Politik der ruhigen Hand, keine Verschärfung
Fassen wir das dargestellte Risikoszenario zusammen. Zu Beginn des Jahres 2018 kam es zum höchsten Momentum in der Weltwirtschaft seit 2010/2011. Die dargelegten Risiken zehren an dieser Dynamik. Von daher sind zunächst weitere Einbußen bei den Sentimentindikatoren in hohem Maße wahrscheinlich. Bei den realwirtschaftlichen Daten erwarten wir zunächst Widerstandskraft.
Am Freitag standen die US-Arbeitsmarktdaten im Fokus:
Die Kurzzusammenfassung lautet: Beeindruckend auf den ersten Blick!
- Die Arbeitslosenrate verharrte per Februar bei 4,1%
- Die Quote U-6, die in Ansätzen Vergleichbarkeit mit der Eurozone liefert lag bei 8,2%.
- ,Nonfarm Payrolls" lieferten mit einer Zunahme um 313.000 (Prognose 200.000) und einer Revision des Vormonatswerts um 39.000 auf 239.000 einen markanten positiven Akzent.
- Gleiches gilt für die Partizipationsrate, die von 62,7% auf 63,0 zulegte.
- Dagegen enttäuschten die durchschnittlichen Stundenlöhne mit einem Anstieg um nur 0,1% im Monatsvergleich und 2,6% im Jahresvergleich (Prognose 2,8%) So weit, so gut.
Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem EUR favorisiert. Erst ein Uberwinden der Widerstandszone bei 1.2420 - 50 neutralisiert den positiven Bias des Euros.
Viel Erfolg!
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