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Wir hatten bereits vor knapp zwei Wochen darüber berichtet, dass der deutsche Luxuswagenbauer Porsche (ETR:PSHG_p) den Weg an die Börse geht. Im Zuge einer Aufsichtsratssitzung des Mutterkonzerns Volkswagen (ETR:VOWG) am gestrigen Sonntag wurden nun die Rahmenbedingungen der aller Voraussicht nach am 29. September über die Bühne gehenden Porsche-IPO bekanntgegeben: So wird die Marktkapitalisierung des Traditionsunternehmens auf eine Spanne zwischen €70 und €75 Milliarden taxiert, im Vorfeld wurde hier ein möglicher Rahmen von €60 bis 85€ Milliarden anvisiert. Die Firmenbewertung setzt sich hierbei wie üblich aus der Gesamtsumme der auszugebenden Wertpapiere zusammen, deren Einzelwert der Volkswagenkonzern auf einen Preis zwischen €76.50 und €82.50 festlegte. VW-Finanzchef Antlitz sieht das Unternehmen mit seinen „Börsenplänen jetzt auf der Zielgeraden“. Der Börsengang dürfte Unternehmensangaben zufolge insgesamt €18.1 bis €19.5 Milliarden in die VW-Kassen spülen, was ihn zur deutschlandweit größten IPO der vergangenen 25 Jahre macht. Einen beträchtlichen Teil trägt hierbei auch der VW-Großaktionär Porsche SE bei, welcher plant, Stammaktien im Wert von rund €10 Milliarden zu erwerben. Letztlich soll der Börsengang „Volkswagen zusätzliche finanzielle Flexibilität verschaffen und dadurch helfen, die industrielle und technologische Transformation zu beschleunigen“.
Volkswagen verfolgt den Plan, bis zu 12.5% des Porsche-Grundkapitals in Form stimmrechtsloser Vorzugsaktien in die Hände der Anleger zu legen. 40% dieser Wertpapiere sind bereits „vergeben“ – und zwar an sogenannte Ankeraktionäre wie die Norges Bank, also den norwegischen Staatsfonds, das US-Finanzdienstleistungsunternehmen T. Rowe Price (NASDAQ:TROW), die staatliche Investmentgesellschaft ADQ aus Abu Dhabi oder das Emirat Katar, welches alleine rund €1.9 Milliarden in die neue Aktiengesellschaft pumpen möchte.
Darüber hinaus will sich der größte VW-Einzelaktionär, die Porsche SE, insgesamt 25% Porsche AG und zusätzlich eine der stimmberechtigten Stammaktien sichern – und zwar in zwei Schritten: So sollen mit dem Börsengang zunächst 17.5% erworben werden, ehe weitere 7.5% folgen, sobald der Volkswagenkonzern die angekündigte Sonderdividende aus dem Erlös der Emission ausschüttet. Dies soll voraussichtlich Anfang 2023 geschehen. Um dieses massive Investment zu stemmen, geht die Porsche SE Verbindlichkeiten in Höhe von bis zu €7.9 Milliarden sein. Die Porsche-Mutter Volkswagen ließ bereits verlauten, dass man 75% minus eine Aktie an der Porsche AG in eigenem Besitz behalten werde. Auf diese Weise ist es dem von uns regelmäßig analysierten DAX40-Konzern auch weiterhin möglich, die Verbundvorteile mit dem renditestarken Tochterunternehmen zum eigenen Vorteil nutzen. Im Dezember soll auf einer außerordentlichen Hauptversammlung beschlossen werden, dass 49% des Gesamterlöses – welcher sich im Bereich von €9 Milliarden bewegt – in Form von Sonderdividenden an die Aktionäre ausgeschüttet wird. Dies entspricht einem Betrag von etwa €18 pro Wertpapier.
Obgleich der Porsche-Börsengang als der größte der vergangenen 25 Jahre gilt, landet der Titel – wie man als „Laie“ möglicherweise vermuten könnte – wohl nicht gleich automatisch im Dax 40-Index. Denn Aktiengesellschaften müssen für die Listung im deutschen Leitindex einige Voraussetzungen erfüllen: So muss zum einen der juristische oder operative Hauptsitz des Unternehmens in Deutschland sein, zum anderen müssen die Aktien im Streubesitz mindestens 10% der jeweiligen Marktkapitalisierung betragen. Im Rahmen der Regular-Entry-Regel kann ein Unternehmen zudem nur in den Dax 40 aufgenommen werden, wenn es im Ranking der Marktkapitalisierung unter den Top 40 liegt. Die Fast-Entry-Regel gibt indes vor, dass ein Unternehmen bei einer Platzierung auf Rang 33 oder besser auf alle Fälle und deutlich zügiger in den Index aufgenommen wird – natürlich vorausgesetzt, es erfüllt auch die übrigen Anforderungen. Darüber hinaus müssen Anwärter in mindestens zwei Jahren vor der Aufnahme ein positives Ebitda aufweisen, sprich: es muss ein operativer Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und sonstigen Finanzierungsaufwendungen erwirtschaftet worden sein. Zudem sind (potenzielle) Dax40-Unternehmen dazu verpflichtet, testierte Geschäftsberichte sowie vierteljährlich Quartalsmitteilungen zu veröffentlichen. Die Deutsche Börse überprüft die Zusammenstellung des Dax40 zweimal jährlich, für gewöhnlich jeweils im März und im September. Seitens Kritiker wird übrigens immer wieder angemerkt, dass sich die Zusammensetzung des Dax40 zu schnell ändere, und diese „Sprunghaftigkeit“ die Aussagekraft des Indizes deutlich schmälere.
Wenngleich es möglich ist, dass die Porsche AG zunächst im M-Dax gelistet wird, ist davon auszugehen, dass der traditionsreiche Autobauer über kurz oder lang den Weg in den Dax40 finden wird – sei es nun im Rahmen eines regulären oder eben eines beschleunigten Eintritts. Entsprechend können sich die Abonnenten unseres DAX40-Aktienpakets – und auch die, die es noch werden möchten – zukünftig auf eine vielversprechende Ergänzung ihres Portfolios freuen.
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