Das Sitzungsprotokoll der Federal Reserve, welches am Mittwochabend veröffentlicht wurde, bot zwar keine Überraschungen, aber zumindest einen Warnhinweis, woraufhin der US-Dollar auf breiter Front unter Druck geriet.
Laut den Protokollen werden die Zinsen kurzfristig steigen, was so viel bedeutet wie, dass eine Zinserhöhung an der Dezember-Sitzung als ausgemachte Sache gilt. Das signalisieren auch die Fed-Funds-Futures, die die Wahrscheinlichkeit eines Zinsschrittes am 13. Dezember auf über 90 Prozent taxieren. Dennoch schwang in den Zeilen der Mitschriften eine gewisse Vorsicht mit.
Die anhaltend niedrige Inflation beherrschte die Diskussion auf der letzten Sitzung der Fed. So sei man sich unsicher über den künftigen Inflationsausblick. „Viele Teilnehmer stellten fest, dass trotz eines anziehenden Arbeitsmarktes die Inflationsraten anhaltend niedrig sind. Das könnte nicht nur vorübergehende Gründe haben, sondern auch durch Entwicklungen beeinflusst werden, die sich als dauerhaft erweisen“, heißt es in den Mitschriften.
Yellen sagte bereits einen Tag vor der Veröffentlichung des Protokolls in New York, das die Inflation für sie ein Rätsel sei. Ob für Yellen aber tatsächlich die Inflation ein Rätsel ist, oder ob es die Anleiheblase ist, die bei weiter steigenden Zinsen zu platzen droht, bleibt ihr Geheimnis. Denn, warum erhöht eine Zentralbank die Zinsen kurzfristig weiter, wenn sie doch so sehr besorgt über die Inflation ist? Das ergibt doch keinen Sinn.
Man darf also gespannt sein, welchen Bären uns die Währungshüter als nächstes aufbinden wollen. Die Gelegenheit haben sie dazu am 13. Dezember. Hier dürfte es vor allem darauf ankommen, wo die Verantwortlichen ihre Dots für das kommende Jahr platzieren werden.