Der Dollar-Index kannte in den letzten Monaten nur eine Richtung - und zwar die nach unten. Kurzfristige Erholungen wurden stets verkauft, so dass wir uns in einem intakten Abwärtstrend befinden, der das Marktgeschehen schon seit Anfang 2017 bestimmt.
Verantwortlich für die anhaltende Schwächeentwicklung des Greenbacks war im zurückliegenden Jahr hauptsächlich die Stärke der Gemeinschaftswährung. So profitierte der Euro von der dynamischen Wirtschaftserholung im Euroraum, was gleichzeitig Spekulationen von einer Abkehr der ultra-laxen Geldpolitik der Europäischen Zentralbank auslöste.
Die derzeitige Talfahrt des Dollar ist aber nicht das Produkt aus einem stärkeren Euro, sondern steht in einem direkten Zusammenhang mit dem Greenback selbst. Während die US-Renditen auf den höchsten Stand seit 4 Jahren kletterten, konsolidierte der US-Dollar auf tiefem Niveau und zeigte auf den Zinsanstieg kaum eine Reaktion.
Verantwortlich für die divergierende Entwicklung zwischen dem Greenback und den US-Renditen ist die Furcht der Anleger vor einem dynamischen Inflationsanstieg in den Vereinigten Staaten. So liegen die mittelfristigen Inflationserwartungen mittlerweile auf 2,5 Prozent - so hoch wie seit Anfang 2017 nicht mehr.
Wegen der Aussicht auf einen aggressiveren Zinserhöhungspfad der Federal Reserve aufgrund der steigenden Inflationserwartungen hat der Markt nun Angst vor potenziellen Finanzmarktturbulenzen und quittiert diese mit Kursabschlägen beim US-Dollar.
Solange die Furcht vor einem Inflationsanstieg anhält, sollten Anleger daher einen großen Bogen um den US-Dollar machen. Aus Sicht der Markttechnik besteht beim Eurokurs angesichts des drohenden Doppel-Tops dennoch Korrekturbedarf.