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Im Gespräch mit HHLA CFO Dr. Roland Lappin, Finanzvorstand der Hamburger Hafen & Logis

Veröffentlicht am 13.09.2022, 09:04
Aktualisiert 11.01.2024, 08:21

Im Gespräch mit HHLA CFO Dr. Roland Lappin, Finanzvorstand der Hamburger Hafen & Logistik AG

Ich berichte hier von meinem Gespräch mit dem Finanzvorstand Dr. Roland Lappin der Hamburger Hafen (ETR:HHFGn) und Logistik AG (A0S848) vom Hamburger Investorentag.

Bei LinkedIn habe ich ein kurzes Video direkt nach dem Gespräch dazu aufgenommen.

Der Baltic Dry Verschiffungsindex für den Transport von Schüttgut ist seit Jahresbeginn um 56% eingebrochen. Die Transportrate für Container ist um 40% eingebrochen. Gleichzeitig steigen die Kosten für Sprit und Personal. So habe sich der Erlös für die Reeder bei der Seefracht um 80% reduziert, teilte mir Dr. Lappin mit.

Davon sei die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) laut ihm jedoch nicht betroffen. In der Hafenlogistik ist mit mehrjährigen Rahmenverträgen Planungssicherheit gegeben. Fahrplantreue steht ganz oben auf der Prioritätenliste von Reedern sowie Häfen.

Wenn allerdings Hunderte von Frachtschiffen vor Shanghai oder Los Angelos vor Anker liegen und nicht entladen werden können, dann werden die weltweiten Logistikketten empfindlich gestört. Die Schiffe kommen verspätet im Hamburger Hafen an, um Waren abzuholen bzw. abzuliefern. Auf der Exportseite ergibt sich so bspw. das Problem, dass die deutsche Industrie nach Plan produziert und die Waren fahrplantreu an die Hafenkante liefert. Dort wird die in Containern befindliche Ware normalerweise zeitnah auf das jeweilige Schiff zum Weitertransport geladen. Wenn die Schiffe jedoch in Shanghai und Los Angelos hängen bleiben, dann wird die Ware hier im Hamburger Hafen nicht mehr pünktlich verladen und verweilt deutlich länger in der Lagern auf dem Terminal als vorgesehen.

Das war während Corona meistens kein Problem, führte Dr. Lappin aus: Es gibt Vereinbarungen über die Zwischenlagerung solcher Container. Die Ladung bleibt dann länger stehen, dafür berechnet die HHLA dann vertragsgemäß ein höheres Lagerentgelt. Während der Corona-Pandemie war dies häufig der Fall.

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Eine Normalisierung ist bislang jedoch noch nicht erfolgt, als nun ein erneuter Lockdown in China die Situation weiter verschärfte. Die angelieferten Waren türmten sich im ersten Halbjahr 2022 weiter auf, bis es zu einem „Kipppunkt” kam: Die Lager waren voll und um den Hafenbetrieb zwischen den vielen Lagercontainern aufrecht zu erhalten, mussten Container auf Ausweichflächen außerhalb der Terminals gebracht werden. Das ist ein Zusatzaufwand, der vom vorhandenen Personal nicht nebenbei bewältigt werden konnte.

Dr. Lappin bezeichnete dies als „Kraftakt unter Last”. Allerdings sei das ein temporäres Problem, Besserung sei laut jüngster Einschätzung der Reeder schon in Sicht.

Es bleibt jedoch die Feststellung, dass die Umschlagproduktivität im Hamburger Hafen unter den Verwerfungen in den globalen Logistikketten leidet.

Die Aktie hat auf diese Situation heftig reagiert: Von 21,06 Euro zum Jahresbeginn ist der Kurs auf inzwischen nur noch 11,86 Euro eingebrochen. Die Umsatzentwicklung im laufenden Jahr ist zwar erfreulich (Analysten erwarten ein Plus von 8%). Allerdings wird ein rückläufiges EBITDA befürchtet (-3%).

1,55 Mrd. Euro Jahresumsatz werden mit einer Marktkapitalisierung von 860 Mio. Euro bewertet. Das KGV steht bei 13, die Dividendenrendite wird bei 4,2% erwartet. Ich würde sagen, die Aktie hat ein günstiges Bewertungsniveau erreicht. Allerdings ist eine Logistik-Aktie vor dem Hintergrund des drohenden konjunkturellen Abschwungs sicherlich nicht die erste Wahl für Anleger, die mit dem Trend schwimmen möchten. Lediglich antizyklische Investoren können sich derzeit die HHLA anschauen und abschätzen, ob sie im Zweifel die Schmerzen weiterer – in meinen Augen vorübergehender – Kursverluste ertragen können.

Passend zu den logistischen Herausforderungen, die sich in den globalen Logistikketten derzeit stellen, habe ich die folgende Pleite-Meldung gefunden:

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"Gestörte Handelsketten: Lebensmittelverpackungen sind ein stabiler Markt, das Problem, weshalb die Hofheimer Traditionsfirma [Polar-Mohr] nun dennoch ein Schutzschirmverfahren beantragt hat, besteht in den gestörten Handelsketten, die sämtliche Liefer- und Zuliefersysteme weltweit ins Wanken bringen. Geschäftsführer Michael Wombacher berichtet von einem Container mit Gussteilen, auf den er seit drei Monaten warte. Seit acht Wochen liege das Schiff, auf dem die ersehnte Lieferung steht, schon im Hamburger Hafen, allerdings „auf Hafenrundfahrt”, denn einen Slot für die Löschung der Fracht gebe es bislang nicht. Und das ist nur ein Beispiel von vielen..." (Quelle: FAZ)

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