Die Haushaltsgespräche in Italien kommen am Donnerstag zum Ende und es besteht ein Risiko, dass die Erwartungen der Anleger übertroffen werden können, was zu zusätzlichem Druck für den Euro sorgen würde. Die Schätzungen Anfang September lagen bei 1,50% des BIPs, die jüngsten Schätzungen liegen bei 2% - weiter deutlich unter der Grenze der EU von 3%. Dementsprechend erwarten wir minimale Auswirkungen auf den EUR, solange die Schwelle bei 3% nicht durchbrochen wird. Ein Budget von 2% wird für die italienischen Anlagen positiv sein. Der EURUSD handelt entlang der 1,1742 und dürfte sich kurzfristig 1,1720 nähern.
Ist der Haushalt realistisch? Berücksichtigt man, dass Italien nach Griechenland weiter was die Schulden angeht an zweiter Stelle steht (in % des BIP) und 24% der Kredite aus Staaten der Eurozone stammen, erwarten wir weiteren Widerstand der EU, die dann entweder den Ausgabenplan ablehnen oder eine lockerere Steuerpolitik fordern wird, also niedrigere Ausgaben. Hier liegt der Joker: Die regierende Koalition in Italien ist bereit, eine Pauschalsteuer von 15% einzuführen und die Gesundheitsversorgung für die Armen in dem Land zu verbessern.