Konflikt in Nahost lässt Ölpreise steigen. Startet jetzt ein langer Aufwärtstrend?

Veröffentlicht am 20.06.2025, 14:22

Wird ÖL billiger oder teurer?

Warum eine iranische Ölkrise den Weltmarkt weniger bedroht

Trotz anfänglicher Turbulenzen infolge des Konflikts zwischen Israel und dem Iran zeigt sich der Ölmarkt inzwischen stabiler. Dies liegt an den Strategien der Konfliktparteien und an Mechanismen, die bereits in früheren Krisen erfolgreich wirkten.

Nach den israelischen Angriffen auf den Iran am vergangenen Donnerstag stiegen die Ölpreise zunächst deutlich. Doch bereits am Montagmorgen war ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August mit 74,93 US-Dollar nur um 72 Cent teurer als am Freitag. Ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im Juli kletterte um 89 Cent auf 73,87 Dollar. Marktteilnehmer bewerten die Lage derzeit weniger dramatisch.

Wird Öl also wieder fallen, oder ist das doch schon der Auftakt zu einem langen Aufwärtstrend?

Diese Frage beantworten wir in unserem Video und auch, welche Aktien sich lohnen könnten:

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Warum die Märkte ruhig bleiben

Laut Stephen Innes von SPI Asset Management trägt die offene Straße von Hormus, eine zentrale Route für den Öltransport, zur Stabilität bei. Zudem bleiben die USA bisher außen vor, was den Konflikt eingrenzt. Der Iran produziert täglich etwa 3,3 Millionen Barrel Rohöl, von denen zwei Millionen exportiert werden. Dies entspricht jedoch nur einem Bruchteil der weltweiten Nachfrage von 103,9 Millionen Barrel pro Tag, wie die Internationale Energieagentur berichtet.

Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate könnten ihre Produktion kurzfristig um 3,5 Millionen Barrel pro Tag steigern, was eine mögliche Störung iranischer Exporte kompensieren würde. Außerdem scheint Israel die iranischen Ölexporte, die überwiegend nach China gehen, derzeit nicht ins Visier zu nehmen. Stattdessen zielt es auf Infrastrukturen, die sowohl zivilen als auch militärischen Zwecken dienen, um die Versorgung im Iran zu beeinträchtigen.

Die Bedeutung der Straße von Hormus

Die Straße von Hormus bleibt eine kritische Komponente des globalen Ölmarkts. Etwa ein Drittel der weltweiten Öltransporte wird durch diese nur 33 Kilometer breite Meerenge abgewickelt. Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Kuwait, Irak und der Iran nutzen diese Route, um Rohöl, vor allem nach Asien, zu exportieren.

Die ersten israelischen Angriffe führten zu einem Anstieg der Ölpreise, da die Märkte eine mögliche Eskalation befürchteten. Sollte der Iran die Straße von Hormus blockieren oder Nachbarländer angreifen, könnte dies erhebliche Auswirkungen haben. Doch bisher beschränken sich die iranischen Angriffe auf Ziele innerhalb Israels, wie Berichte über Schäden an israelischen Raffinerien in Haifa zeigen.

Irans Handlungen und Strategien

Historisch gesehen hat der Iran die Straße von Hormus nie vollständig blockiert. Allerdings hat das Land in der Vergangenheit, etwa 2019 während der von Donald Trump verhängten Sanktionen, gezeigt, dass es bereit ist, Druck auszuüben, etwa durch Angriffe auf Tanker oder saudi-arabische Ölanlagen. Derzeit zeigt Teheran jedoch eine kooperative Haltung gegenüber seinen Nachbarn, wie das von China vermittelte Abkommen zur Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen mit Saudi-Arabien verdeutlicht.

Längerfristige Auswirkungen von Ölkrisen

Studien, wie eine 2023 veröffentlichte Analyse der Europäischen Zentralbank, zeigen, dass Ölpreisanstiege durch geopolitische Ereignisse meist nur von kurzer Dauer sind. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 stieg der Ölpreis zunächst um 5 Prozent, fiel jedoch innerhalb von zwei Wochen um 25 Prozent. Ähnlich verlief die Entwicklung nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine 2022.

Kurzfristig reagieren die Märkte meist auf das erhöhte Risiko, langfristig dominieren jedoch wirtschaftliche Faktoren und charttechnische Muster. Genau aus diesem Grund war es uns auch möglich, bereits Anfang Mai auf eine Trendwende nach oben im Ölmarkt hinzuweisen. Der Kurs war bereits auf dem Weg nach oben als Israel den Iran angegriffen hat.

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