Nach Ansicht des Rohstoffproduzenten und Händlers Glencore (LON:GLEN) Plc (WKN A1JAGV) ist das Marktumfeld aktuell für Nickel so gut wie seit mindestens zehn Jahren nicht mehr. Und das, obwohl die prognostizierte Nachfrage aus dem Batteriesektor bislang kaum eine Rolle spielt, berichtet Bloomberg.
Glencore nämlich erwartet für das Jahr 2017 ein Defizit von 170.000 Tonnen im Nickelmarkt – eines der größten seit Jahren und deutlich mehr als viele andere Prognosen vorhersagen. Als Begründung führt der in der Schweiz ansässige Konzern einen Nachfrageanstieg von 9% aus der Stahlindustrie an, dem größten Verbraucher von Nickel. Das Angebot werde angesichts fallender Lagerbestände und steigender Prämien für physische Auslieferungen knapper, zitiert Bloomberg einen Nickelhändler bei Glencore.
Der Nickelpreis hatte vor Kurzem ein Zweijahreshoch erreicht, was wohl vor allem auf die Prognosen verschiedener Großbanken zurückzuführen war, dass der zu erwartende Boom der Elektromobile (EV, Electric Vehicle) die Nachfrage nach Batteriemetallen im kommenden Jahr steigen lassen werde. Auch Glencore rechnet damit, dass dies den Nickelverbrauch erhöhen wird, erwartet einen Effekt aber nicht vor dem Jahr 2020 – zumindest nicht in größerem Ausmaß.
Die verbesserten Bedingungen am Spotmarkt, wird weiter berichtet, deuten darauf hin, dass die Verwendung von Nickel in der Stahlbranche immer noch einer der wichtigsten Gründe für steigende Preise ist. Die Stahlproduktion in China beispielweise befand sich einen Großteil dieses Jahres auf Rekordniveau, was den Nickelverbrauch, das Metall wird zum Schutz vor Korrosion und Rost eingesetzt, steigen ließ.
Und der Nachfrageanstieg hat die weltweiten Lagerbestände des Industriemetalls in den vergangenen Jahren von rund 900.000 Tonnen im Hoch auf jetzt noch ca. 645.000 Tonnen sinken lassen, wie Glencore vorrechnete.
Nickel ist dieses Jahr um ca. 16% gestiegen und erreichte mit 13.030 USD pro Tonne am 1. November ein Zweijahreshoch. Seitdem allerdings ist der Nickelpreis wieder etwas zurückgekommen, da es Bedenken gab, dass der Preisanstieg doch zu schnell erfolgt sei und zudem mehr billiges Angebot aus Indonesien auf den Markt kommen könnte.
Analysten zufolge, berichtet Bloomberg, können die Produzenten des asiatischen Landes zu Kosten von rund 5.000 USD pro Tonne produzieren. Auf Grund eines möglichen größeren und billigeren Angebots wird deshalb von vielen Experten auch ein kleineres Defizit erwartet.
Glencore hingegen sieht die fundamentale Entwicklung am Nickelmarkt positiver und geht auch von einem größeren Defizit aus als z.B. Macquarie, Norilsk, UBS (SIX:UBSG) oder der französische Produzent Eramet. Glencores Prognose für das kommende Jahr – man sagt ein Angebotsdefizit von 140.000 Tonnen voraus – liegt ebenfalls über der dieser Gesellschaften, hieß es weiter.
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