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Markt mag fiktives Narrativ - Faktenignoranz

Veröffentlicht am 20.07.2021, 09:30
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1,1792 (06:07 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1765 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109,46. In der Folge notiert EUR-JPY bei 129,07. EUR-CHF oszilliert bei 1,0825.

Finanzmärkte haben ihre eigenen Gesetze. Manchmal haben sie auch ihre eigenen Narrative. Gestern titelte Reuters: "Deltavariante und Inflation schicken Börsen auf Talfahrt". Ich nehme diese "Überschriften" zur Kenntnis. Sie bedürfen einer Überprüfung. Sieht das Bild unter Umständen ganz anders aus?

Wir haben uns hier gestern mit den Thema Delta-Variante auseinandergesetzt und anhand der WHO-belegt, dass zumindest bisher erhöhte Zahlen positiv getesteter Personen nicht auf die Todesfallraten durchschlagen (Charts UK/Spanien). Damit unterscheidet sich die aktuelle Situation von dem bisherigen Verlauf in der Pandemie. Das ist und wäre signifikant. Das Thema Inflation erörtere ich nach dem Blick auf die aktuelle Wirtschaftslage in Deutschland. Gestern gab es eine Reihe positiver Erkenntnisse, die "sportlich" unter den Tisch fielen.

Die Bundesbank erwartet laut aktuellem Monatsbericht eine konjunkturelle Aufholjagd. Das BIP hätte im Frühjahr kräftig zugelegt. Sofern es zu keinen nennenswerten Rückschlägen käme (Corona) und Lieferengpässe in der Industrie nachließen, dürfte das Wachstumstempo im Sommerquartal noch höher ausfallen. Damit könnte das BIP im laufenden 3. Quartal das Vorkrisenniveau erreichen.

Vom IW in Köln und dem Conference Board kommen positive Signale. Das Vertrauen der deutschen Konsumenten ist zurück. Das von ihnen ermittelte Barometer stieg von 97,1 Punkten im 1. Quartal auf 106,1 Punkte im 2. Quartal markant an. Damit wurde das Vorkrisenniveau übertroffen. Mehr noch näherte sich das Barometer dem Höchstwert bei 108 Punkten (1. Quartal 2018) an.

Der industrielle Sektor Deutschlands reüssiert. Der Auftragsbestand der deutschen Industrie markierte per Berichtsmonat Mai einen neuen historischen Höchstwert. Im Monatsvergleich stellte sich ein Zuwachs um 2,2% laut Statistischem Bundesamt ein (Inland +2,3%, Ausland +2,1%). Im Vergleich zum Februar 2020, dem letzten Monat vor den Folgen der Corona-Pandemie, ergibt sich ein um 13,8% höherer Auftragsbestand der deutschen Industrie.

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Offensichtlich ist der Finanzmarkt nicht gewillt, diese Faktenlage angemessen zu diskontieren. Das war am Aktienmarkt zuvor hinsichtlich einiger unerwarteter Spitzenergebnisse von Unternehmen (u.a. BASF (DE:BASFN), Daimler (DE:DAIGn)) bereits der Fall. Heute reihen sich IBM (NYSE:IBM), UBS (SIX:UBSG) und Volvo bei unerwarteten Spitzenergebnissen ein.


Rohstoffpreise brechen ein - Exogener Inflationsdruck nimmt ab

Gestern brachen auf breiter Front die Rohstoffpreise ein, allen voran die Energiepreise, die wesentliche Treiber der Preisinflation waren. Aber auch in anderen Sektoren kam es zu markanten Einbrüchen.

Hinter der Bewegung steht jedoch kein abrupter Einbruch der realen Nachfrage, sondern es handelt sich um eine Bewegung, die von Finanzinvestoren ausgelöst wurden (Futures). Es hat auch etwas mit Algorithmen zu tun (Korrelationshandel Aktien/Rohstoffe).

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Auch bei dem Hype um Holz hat es seit Mai eine nahezu dramatische Beruhigung gegeben. Der Preis am Future-Markt hat sich seit der Spitze Anfang Mai bei 1.670 USD faktisch gedrittelt auf aktuell 552 USD.

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© Investing.com

Der exogene Inflationsdruck über Rohstoffpreise nimmt erkennbar ab. Das Tempo ist dabei nahezu Atem beraubend. Inflationsrisiken nehmen ab, sie nehmen nicht zu! Zinsdruck geht in der Folge zurück.

Vor diesem Hintergrund wären Überschriften wie folgt angemessen: "Zentralbanken liegen richtig- Inflationsdruck bricht ein!" Hinsichtlich der Deltavariante schlage ich folgende Überschrift vor: "Zunehmende Zahl positiv Getesteter ohne Korrelation zu Todesfällen?" Hinsichtlich der deutschen Konjunkturlage? "Deutschlands Wirtschaft läuft immer runder!" Hinsichtlich der globalen Konjunkturlage: "Die Weltkonjunktur brummt - die Programme kommen erst noch!"

Das sind nur Vorschläge. Sie sollen von mir provoziert werden, um Ihr eigenes Denken anzuregen. Damit soll verhindert werden, unsachlichen Narrativen blind Folge zu leisten. Das heißt nicht, dass Märkte kurzfristig nicht weiter fallen werden, denn Märkte können länger irrationale Bewertungen forcieren, als man landläufig glaubt.

Die normative Kraft des Faktischen impliziert jedoch, dass die ermäßigten Bewertungsniveaus an europäischen Aktienmärkten mit dem Wort Chance korreliert sind.

Datenpotpourri der letzten 24 Handelsstunden

Eurozone: Situation im Bausektor aufgehellt

Die Bauausgaben stiegen per Berichtsmonat Mai im Monatsvergleich um 0,90%. Der Vormonatswert wurde von -2,17% auf -0,45% revidiert.

China: Politik der ruhigen Hand

Die Loan Prime Rate für einjährige Kredite blieb unverändert bei 3,85%. Für fünfjährige Kredite ist der Zinssatz unverändert bei 4,65%.

USA: NAHB Index weiter auf hohem Niveau

Der NAHB Housing Market Index sank per Berichtsmonat Juli von zuvor 81 auf 80 Punkte. Die Prognose war bei 82 Punkten angesiedelt. Das Indexniveau ist weiter historisch betrachtet hoch. Das allzeithoch wurde per November 2020 mit 90 Zählern markiert (Allzeittief Januar 2009 bei 8 Punkten).

Japan: CPI wieder auf positivem Terrain

Die Verbraucherpreise legten per Juni im Jahresvergleich um 0,2% nach zuvor -0,1% zu. Die Kernrate der Verbraucherpreise stieg per Juni im Jahresvergleich um 0,2% nach zuvor 0,1%.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem EUR favorisiert. Ein Überwinden des Widerstandsniveaus bei 1.1980 - 1.2010 negiert den positiven Bias des USD.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



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Der Kurs macht die Fakten und der Chart sagt einfach: es ist heiß, es ist Sommer und ich brauche eine kleine Abkühlung.
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