(JK-Trading.com) – Der DAX steht vor einer schwierigen Woche, der politisch angespannten Lage und den Entwicklungen bei der Deutschen Bank (DE:DBKGn) „sei Dank“.
Meiner Meinung nach ist die Entwicklung in Italien aber gar nicht mehr der Haupttreiber für die Nervosität am Markt. Natürlich liefert die enorme Volatilität am italienischen Zinsmarkt einen Beitrag zu den jüngsten Abschlägen.
Auf der Kehrseite steht die Abwertung im Euro (dieser verlor in einer Handels-gewichteten Version gegen andere Währungen im vergangenen Monat 1,68% und somit so viel wie seit November 2015 nicht mehr), die für den DAX in gewisser Hinsicht stabilisierend wirken dürfte.
Dennoch schaue ich mit größerer Sorge in Richtung des (noch) größten deutschen Geldhauses, der Deutschen Bank.
Diese fiel im Verlauf der vergangenen Handelswoche auf ein absolutes Allzeittief, ihre Marktkapitalisierung schrumpfte auf rund 20 Mrd. Euro und ausgehend hiervon rutschte die Bank sogar aus den Top-100 der Liste der „wertvollsten“ Unternehmen der Welt.
Dass die Lage bei der Deutschen Bank äußerst angespannt war ist keine Neuigkeit. Bereits im September 2016 kam es zu starken Abschlägen infolge aufkeimender Sorgen, dass die großen Derivatebestände und ersten Kapitalabzüge externer Finanzdienstleister und Hedge Funds auf enorme finanzielle Schwierigkeiten hindeuteten.
Nun wurde bekannt, dass die US-Tochter der Deutschen Bank von der FED den Stempel „in troubed conditions“ verliehen bekommen hat, eine Brandmarkung, die nur sehr selten stattfindet. Die Tochter der Deutschen Bank wird hierdurch dazu angehalten Risiken im Kreditgeschäft und Handel zu reduzieren und räumt der FED sogar Mitbestimmungsrechte bei Personalentscheidungen ein.
Durch die sich nun zeigenden Turbulenzen am italienischen Anleihemarkt könnten der Deutschen Bank bei einem (wenn auch sehr unwahrscheinlichen) Super-GAU und „Italexit“ schon fast der „Dolchstoß“ versetzt werden.
Doch an dieser Stelle soll nun nicht auf solche höchstspekulativen Aussichten oder die Gründe der FED, wie z.B. ein auch im Hintergrund aggressiv geführter Handelskrieg der USA gegen Deutschland (man denke an Volkswagen (DE:VOWG) zuvor), geblickt werden, sondern die möglichen Aussichten für den DAX in der kommenden Woche bzw. den kommenden Wochen.
Und hier ist das technische Bild auf Tagesbasis meiner Meinung nach recht eindeutig: unterhalb der 13.200er Marke ist eine Attacke erneute aufs Allzeithoch um 13.600 Punkte kein Thema.
Kurzfristiger liegt der Hauptfokus im DAX technisch auf der Unterseite auf der 12.550/600er Region, ein Fall unter dieses Level aktiviert zunächst die 12.300er Region, darunter dann bereits dem 11.700er Bereich (welcher in der kommenden Woche noch kein Thema ist).
Längerfristig betrachtet kommt der 11.700er Region allerdings eine Schlüsselrolle zu, ein Fall unter dieses Level aktiviert eine potentielle Schulter-Kopf-Schulter-Formation im Daily mit potentiellem Kursziel um 10.800 Punkte…
Chart erstellt mit Guidants
Analyse geschrieben von Jens Klatt, Gründer von Jens Klatt Trading