Der Verkauf risikoreicher Vermögenswerte hat nach der schwachen US-Sitzung an Fahrt gewonnen. Da es keine wirklichen Antriebskräfte gibt, hat die Unruhe um die US-Politik den Optimismus im Zusammenhang mit den Fundamentaldaten aus der Bahn geworfen. Die ursprünglichen Nachrichten im Zusammenhang mit Anschuldigungen, dass Trump geheime Informationen weitergab und dann den ehemaligen FBI-Chef Comey aufforderte, Treue zu schwören, führten kaum zu Marktauswirkungen. Aber plötzlich haben die Märkte ein Thema für ein Spannungsfeld geschaffen.Da es keine strukturellen Veränderungen gegeben hat, vermuten wir, dass die aktuelle Risikoaversion kurzlebig sein sollte. Unser Leitmotto für 2017 war es, einen Hype zu verhindern und sich auf die Fundamentalwerte zu konzentrieren, was wir trotzdem tun werden, auch wenn wir eine Menge roter Zahlen auf der Anzeigetafel sehen.
Die US-Renditen am unteren Ende sind gefallen, was die Kurve leicht abgeflacht hat, da die Anleger risikoreiche Anlagen liquidiert haben. Das enger werdende Differential zwischen den US-amerikanischen und japanischen Renditen hat dem JPY allgemein Auftrieb verschafft, was die globalen Sorgen weiter verstärkt. Trotz der bewegten Rallye bei der Volatilität (was aufgrund von ultra-tiefen Werten dennoch passiert wäre) unterstützten die Wirtschaftsdaten weiter das Eingehen von Risiko. Die EU-Daten zeigten, dass ihr Wachstumsmomentum solide bleibt. Die US-Industrieproduktion hat im April ihre schnellste Geschwindigkeit seit März 2014 erreicht (die Wohnungsbaudaten enttäuschten leicht, der Wert aus dem Vormonat war jedoch erhöht). Nur die chinesische Industrieproduktion fiel leicht schwächer aus als erwartet, aber da die kontrollierte Straffung der Politik der Hauptschuldige hierfür war, ist eine Abschwächung unwahrscheinlich.
Auch wenn die Reflations-Story um Trump einen Schlag einstecken musste, da die Erwartungen an seine wachstumsorientierte Agenda nachgelassen haben, bleiben wir bei Rücksetzern Käufer von Devisen der Schwellenländer, da die Hauptthemen (höheres Wachstum, niedrigere Zinsen/niedrigere Volatilität und nachlassender Protektionismus das Eingehen von Risiko unterstützen sollten. Der USD wurde stark abverkauft, da ein schwächerer CPI und starke EU-Daten das Gleichgewicht von den Erwartungen an die Straffung der Politik weg zu Gunsten des Euros verschoben haben. Die niedrige USD-Position lässt vermuten, dass unserer Meinung nach die Märkte den Pfad der Fed-Politik unterbewerten. Die Verbesserung der Wirtschaftsdaten von jetzt bis zum 14. August wird den USD asymmetrisch begünstigen.