Die Sommerrally blieb nach ermutigenden US-Inflationsdaten auch in der vergangenen Handelswoche intakt. Vor allem Shorties, Hedgefonds in Schieflage und FOMO-Sorgen dürften diese Rally Richtung Weg des größtmöglichen Schmerzes treiben. Die Dimensionen der Bewegung sortiert sich bisher jedoch nur ins historische Mittel vorangegangener Bärenmärkte ein.
Es drohen Enttäuschungen
Die Rally wurde durch Hoffnungen auf ein baldiges Einlenken der Notenbanken ausgelöst und anschließend durch einen Short-Squeeze im viel zu negativen Marktumfeld unterfüttert. Die Annahme, dass die Notenbanken bereits im Frühjahr 2023 ihre Geldpolitik wieder umkehren werden (Zinssenkungen und QE), birgt die Gefahr von größeren Enttäuschungen. Der Rückgang der Inflation auf das Ziel von 2% wird ein Prozess, der mehrere Quartale andauern wird und ein Großteil der Notenbanker hat bereits eine Änderung der Geldpolitik im Jahr 2023 sehr deutlich ausgeschlossen. Die Märkte wetten dagegen! Eine bekannte Börsenweisheit lautet: "Don`t fight the fed!" - Wette nicht gegen die Notenbank! Ein gefährliches Spiel der Bullen.
In Europa bleibt die Sachlage deutlich komplizierter. Die Gas- und Strompreise erreichten auch in der vergangenen Woche neue Rekordstände. Die Gasumlage, der Wegfall von Tankrabatt und 9-Euro-Ticket werden im Frühherbst nochmals einen Inflationsschub auslösen, welcher die EZB weiter unter Druck setzen wird. Das Thema Rezession und Inflation liegt noch längst nicht bei den Akten.
Fed-Protokoll im Blick
Wie berechtigt sind die Hoffnungen auf ein Umschwenken der Notenbanker? Das Protokoll der letzten geldpolitischen Sitzung der Fed könnte am Mittwoch entscheidende Hinweise darauf liefern. Außerdem stehen die Erzeugerpreise aus Deutschland im Blickpunkt der Anleger.
Den ausführlichen Wochenausblick und eine charttechnische Analyse erhaltet ihr im nachfolgenden Video.