Eine bisher recht positive Berichtssaison hat der Wall Street am Freitag neue Rekordhochs beschert. Der S&P 500 schloss auf einem neuen Allzeithoch.
Auch in der kommenden Woche legen wieder zahlreiche Unternehmen ihre Geschäftszahlen vor, darunter Roku (NASDAQ:ROKU), Square (NYSE: SQ), Coinbase Global (NASDAQ:COIN), Uber (NYSE:UBER), Pfizer (NYSE:PFE) und Moderna (NASDAQ:MRNA).
Das Highlight der Woche ist aber die geldpolitische Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve (Mittwoch) sowie die Veröffentlichung der offiziellen US-Arbeitsmarktdaten (Freitag).
Ganz gleich, in welche Richtung sich der Markt entwickelt, nachstehend stellen wir eine Aktie vor, die in den kommenden Tagen voraussichtlich sehr gefragt sein dürfte, und eine andere, bei der erneut Verluste drohen.
Zur Erinnerung: unsere Prognose gilt nur für die kommende Handelswoche.
Kaufempfehlung: Microsoft
Microsoft, das in der vergangenen Woche Apple (NASDAQ:AAPL) als wertvollstes Unternehmen der Welt entthront hat, rückt in den kommenden Tagen mit seiner zweiten jährlichen Digitalveranstaltung "Ignite" in den Fokus. Die dreitägige Konferenz beginnt am Dienstag, den 2. November, und wird auf der Microsoft-Website (NASDAQ:MSFT) übertragen. Chief Executive Officer Satya Nadella hält dort seine mit Spannung erwartete Keynote-Rede.
Nach Angaben von Microsoft wird Nadella über "aufkommende Technologietrends und Innovationen in der Microsoft Cloud sprechen, die jedes Unternehmen und jede Branche in Zukunft verändern werden".
Neben Nadella werden auch andere Mitglieder des Microsoft-Führungsteams neue Details zu den geplanten Produkten und Funktionen des Technologiegiganten bekannt geben, wobei der Schwerpunkt auf dem Betriebssystem Windows 11 liegt. Das Online-Event umfasst auch Vorträge zu Microsoft Azure, Teams und verschiedenen anderen Microsoft-Diensten.
Die MSFT-Aktie schloss am Freitag mit einem neuen Allzeithoch von 331,62 Dollar. Mit einer Marktkapitalisierung von 2,49 Billionen Dollar ist Microsoft derzeit das wertvollste Unternehmen an der US-Börse.
Die Aktie des Tech-Giganten aus Redmond, Washington, hat seit Jahresbeginn um rund 49 % zugelegt und profitiert von der starken Nachfrage nach seinen Cloud-basierten Diensten.Und der positive Newsflow ebbt einfach nicht ab. Erst letzte Woche hatte Microsoft für sein erstes Geschäftsquartal dank der erneut starken Nachfrage nach seinen Cloud-Computing-Diensten einen gigantischen Gewinn und ein rasantes Umsatzwachstum gemeldet.
Der Gewinn stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 25 % auf 2,27 Dollar pro Aktie, während der Umsatz um 22 % auf 45,3 Milliarden Dollar anstieg und damit das schnellste Umsatzwachstum seit 2018 verzeichnete.
Verkaufsempfehlung: Clorox
Die Aktien von Clorox (NYSE:CLX) stehen vor einer turbulenten Woche. Der Grund: die Anleger erwarten enttäuschende Geschäftsergebnisse von einem der bekanntesten amerikanischen Hersteller von Haushaltsprodukten.
Laut Konsenserwartungen wird der Konsumgüterriese, der 2020 zu den großen Pandemie-Gewinnern gehörte, bei der Veröffentlichung der Zahlen für das erste Quartal nach US-Börsenschluss am Montag, dem 1. November, einen Gewinn je Aktie von 1,03 Dollar ausweisen, was einem Rückgang von etwa 68 % gegenüber dem Gewinn je Aktie von 3,22 Dollar im Vorjahreszeitraum entspricht.
Der Umsatz dürfte im Jahresvergleich um 11,5 % auf 1,70 Milliarden Dollar sinken, was darauf zurückzuführen ist, dass die Menschen weniger Angst vor dem Coronavirus haben und deshalb die Nachfrage nach gefragten Pandemie-Artikeln wie Desinfektionsmitteln, Reinigungstüchern und anderen Hygieneartikeln zurückgeht.
Etwa 25 % des Umsatzes von Clorox entfallen auf Desinfektionsmittel. Noch bedeutsamer dürfte sein, dass das Reinigungsgeschäft von Clorox, das diese Produkte sowie andere Marken wie Pine-Sol und Green Works umfasst, 53 % der Gesamteinnahmen von Clorox generiert.
Abgesehen von den Umsatz- und Gewinnzahlen dürfte die Aktualisierung des Ausblicks von Clorox für den Rest des Jahres und darüber hinaus im Mittelpunkt stehen. Denn auch Clorox bleibt nicht von den negativen Auswirkungen höherer Rohstoffkosten und von Problemen in der Lieferkette verschont, die möglicherweise seine Margen negativ beeinträchtigen werden.
Bei der Bekanntgabe der Ergebnisse für das vierte Quartal am 3. August warnte das Unternehmen, dass die Rohstoffinflation und die steigenden Produktions- und Logistikkosten, vor allem im Transportbereich, das Gesamtjahresergebnis belasten werden.
Daraufhin verkauften die Anleger die Aktie. Seitdem sind die Aktien um fast 10 % gefallen.
Die CLX-Aktie, die am 19. Oktober mit 156,23 Dollar auf den niedrigsten Stand seit Februar 2020 gefallen war, schloss am Freitag bei 163,01 Dollar. Auf dem aktuellen Niveau hat das in Oakland, Kalifornien, ansässige Unternehmen eine Marktkapitalisierung von rund 20 Milliarden Dollar.
Die Aktien von Clorox sind in den letzten Wochen immer weiter auf neue Tiefs gefallen, während sich der breitere Markt von seinem jüngsten Vola-Schub erholt und neue Rekordhochs erreicht hat. Seit Jahresbeginn haben die CLX-Aktien 19,2 % verloren, während der S&P 500 im gleichen Zeitraum um 22,6 % gestiegen ist.