Der DAX konnte in der vergangenen Woche weiter bis zur nächsten Widerstandszone durchstarten. Getrieben wurde er nicht durch die schwachen Fundamentaldaten aus Deutschland und Europa, sondern durch die Hoffnung, dass sich der Handelskonflikt zügig lösen lässt und eine mögliche Verhinderung eines harten Brexits. Möge jeder für sich einschätzen, wie stark und nachhaltig dieses Fundament der Hoffnung wirklich sein kann...
Die neue Handelswoche beginnt direkt (vor Börsenstart) mit wichtigen Handelsdaten aus Deutschland. Hier kann bereits ein entscheidender Impuls für die Woche gesetzt werden. Am Donnerstag gibt der scheidende EZB-Präsident Draghi seine Abschiedstour. Die Erwartungshaltung ist bezüglich weiterer Zinssenkungen und eines neuen QE-Programms sehr hoch. Gedämpfte Inflationserwartungen und eine klar schwächelnde Konjunktur untermauern durchaus diese Hoffnung. Aber wird der EZB-Rat mit einer Sprache sprechen können? Wie schnell können diese Lockerungen umgesetzt werden?
Wichtige Termine:
- Montag:
- BRD Exporte Juli
- BRD Importe Juli
- Eurozone sentix-Konjunkturindex September
- Dienstag:
- China Verbraucherpreise August
- USA JOLTS-Daten (offene Stellen) Juli
- Mittwoch:
- USA Erzeugerpreise August
- Donnerstag:
- China Handelsbilanzsaldo August
- Eurozone Industrieproduktion Juli
- Eurozone: EZB-Zinsentscheid
- USA Verbraucherpreise August
- Freitag:
- USA Einzelhandelsumsatz August
- USA Konsumklima Uni Michigan September
Charttechnische Betrachtung:
- DAX nach aktivierter Keilformation unter Druck und mit aktivem Verkaufssignal. Zwischenerholung seit 11.300 weiterhin aktiv. Oberhalb der 12.2 Aufhellung im Chartbild Richtung 12.440. Unterhalb bleiben hingegen scharfe Abpraller möglich.
Xetra-DAX Monatschart.
Der Blick zum übergeordneten Chartbild. Der DAX erlebte im Juli einen Fehlausbruch über das 61,8-er Retracements (Bewegung AZH > Jahrestief) und dem Abwärtstrend. Im August folgte der Fall zurück über die 11.920/.850 und die .680/.500. Erst der letzte Rettungsanker bei 11.300 konnte die erste Abwärtswelle ausbremsen. Oberhalb bestand und besteht die Chance für eine ausgedehnte Zwischenerholung Richtung 11.850/.920 (Minimum) bis 12.2 (Maximum), bevor die nächste Abwärtswelle Richtung Zielregion am unteren Bollingerband (10.5/10.8) wahrscheinlich wird. Erst oberhalb der 12.2 würde die nächste Abwärtswelle ausgebremst werden und die 12.440 würde in den Blickpunkt rücken.
Die 11.300 stellen nun den wichtigen Support dar, gefolgt von den Marken .440/.500/.610/.680/.850/.920/12k/.035/100/.135. Mit der 12.2 würde ein wichtiger Widerstand angesteuert. Bei Abprallern an dieser Zone könnte hier bereits früh das Monatshoch ausgebildet werden. Bei Etablierung oberhalb bilden hingegen nach der .250/.310 erst die .440 den nächstgrößeren Widerstand und der direkte Abwärtsdruck wäre vorerst herausgenommen. Auf der Unterseite stellt die Zone .920/.850 einen wichtigen Support dar. Darunter droht die Top-Bildung und mit der .680/.615 die nächsten Anlaufmarken. Unterhalb würde zügig eine Eintrübung zur 11.5 und nachfolgend 11.3 drohen. Darunter würde die 2. Abwärtsbewegung Form annehmen und die 11.2/11k wäre wohl nur eine Zwischenstation vor der Supportzone 10.8/10.5.
Xetra-DAX Wochenchart.
Blicken wir in den Wochenchart, wo der bärische Keil nach unten aufgelöst wurde und ein rechnerisches Ziel bis weit unter die 11k ermöglicht. Die Wochenkerze von vor 4 Wochen mit Abpraller und langer Lunte an der Supportregion 11.3 bot die Chance für eine ausgedehnte Erholungsbewegung in die Zone 11.850/.920 - 12.2, welche der DAX nun komplett durchlaufen hätte. Folgt der Übergang in die Top-Bildung, oder können die Bullen die direkte Rutschgefahr vorerst ausstoppen?
Der DAX konnte in der letzten Handelswoche durch den Start oberhalb des ema100 bei 11.905 die Spanne über die 12.035 zum Gap-Close bei 12.130 eröffnen. Zum Wochenabschluss konnte die Bewegung zum sma100 und das 61,8-er Retracement (Jahrestief > AZH) erweitert werden. Direkt zum Wochenstart könnten nun die Impulse aus der deutschen Handelsbilanz entscheidend werden. Bleibt der DAX im Wirkungsbereich der .200 bzw. startet sogar direkt darunter, könnte eine erste Spanne zum mittleren Bollingerband bei 12.110 eingeschlagen werden. Darunter droht eine erste Eintrübung Richtung 12.035/11.990. Die 11.850/.905 stellen einen sehr wichtigen Support dar. Bei Bruch könnte das Top vollendet sein und sma38 bei .680 & sma200 bei .615 wären wieder direkte Anlaufmarken.
Bei Etablierung oberhalb der 12.2 können die Bullen weitere Impulse setzen. Zwischenmarken stellen die .250 und .310 dar, bevor mit der .440 die nächste größere Widerstandszone & der Retest der Keilunterkante sowie Ziel der iSKS-Formation in den Fokus rückt.
Kurzum: Oberhalb der 12.200 wird die bullische Bewegung zur .440 über die .250/.310 fortgesetzt. Unterhalb ist mit einer erste Spanne zur .110 und 12.035/11.990 zu rechnen und der beginnenden Top-Bildung.
Xetra-DAX Tageschart
Der Blick zum kurzfristigen Chartbild, um die untergeordneten Marken besser zu erkennen. Im Tageschart konnte der DAX an den vergangenen Handelstagen mit kleinen Tageskerzen und kleinen Gaps sich Richtung 12.2 absetzen. Das aktuelle Bild erinnert an die Zeit im Juli, wo Hoffnungen im Handelsstreit ähnliche Tageskerzenfolgen bei schwachem Volumen auslöste. Das Fundament der Bewegung war am Ende jedoch deutlich zu schwach.
Die 12.2 stellt die erste Entscheidungsmarke dar. Oberhalb wird die erwähnte Spanne über die .250/.310 Richtung .440 wahrscheinlich. Unterhalb stellt der sma100 bei 12.100 den ersten Support. Bei Bruch wird ein erstes Warnsignal gesetzt und die Zone 11.990/12.035 rückt vor dem ema100 .960 und ema200 .920 wieder in den Fokus. Unterhalb der 11.850 wäre das Top vollendet.
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