Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1008 (07:17 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.0993 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 109.45. In der Folge notiert EUR-JPY bei120.50. EUR-CHF oszilliert bei 1.0997.
Die Finanzmärkte liefern keine neuen bahnbrechenden Entwicklungen. Die Aktienmärkte bewegen sich weiter in ruhiger Manier auf hohen Niveaus. An den Zinsmärkten sind aktuell keine neuen dynamischen Entwicklungen erkennbar.
An den Devisenmärkten ist der USD gefragt. Hintergründe lassen sich weniger aus Fundamentaldaten ableiten als vielmehr aus Kapitalströmen im Rahmen von Unternehmenskäufen.
Die Edelmetalle sind weiter im Konsolidierungs- und/oder Korrekturmodus gefangen.
USA zündeln (schon wieder)!
China verwahrt sich nach der Unterzeichnung des Hongkong-Gesetzes durch USPräsident Trump gegen eine Einmischung in Chinas innere Angelegenheiten Chinas. Peking teilte mit, Vize-Außenminister Le Yucheng habe US-Botschafter Terry Brandstad einbestellt, um ein Ende dieser Politik, die gegen die UN-Charta verstößt (Souveränität), zu fordern.
Die UN-Charta ist eindeutig. In Artikel 2 Absatz 4 ist die staatliche Souveränität klar definiert, die jede Einmischung in einen Staat von außen untersagt.
Darüber hinaus wird eine militärische Intervention durch das Gewaltverbot explizit geächtet und einem Staat für einen solchen Fall sogar ein Widerstandsrecht gegen diese Intervention zubilligt (Artikel 51).
Welches Land hält sich nicht an internationale Normen in den letzten Jahren?
Beige Book der Federal Reserve
Nach einem moderaten US-Wachstum in der Phase Oktober bis Mitte November sind die Konjunkturaussichten für die US-Wirtschaft aus Sichtweise der Federal Reserve grundsätzlich positiv.
So bleibt die Lage am Arbeitsmarkt aus Sicht der Unternehmen angespannt hinsichtlich qualifizierten Personals (Unsere Einlassung: Auch wegen Drogenproblematik). Insgesamt stieg die Beschäftigung demnach an.
Der Handelskrieg zwischen den USA und China belastete die Wirtschaftslage. Die Produktion hätte nachgelassen.
Bei den Unternehmensinvestitionen ergebe sich eine Abkühlung. Firmen verschieben Investitionsentscheidungen hinsichtlich der Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem Handelskrieg der USA mit China. Wir verweisen auf die quantitativen, aber insbesondere die qualitativen Folgen der US-Politik.
Einzelhändler hätten auf höhere Kosten verwiesen und einige als Grund die Zölle genannt. Lieber Herr Trump, wer zahlt die Zeche der Zölle?
Die Bestandsbeschreibung der Lage in den USA seitens der US-Notenbank nehmen wir zur Kenntnis
Euro besser als der Ruf
Das Vertrauen in den Euro ist laut EZB-Präsidentin Lagarde so stark wie nie zuvor.
Bislang sei gute Arbeit geleistet worden, konstatierte sie gestern.
Die Unterstützung für den Euro hätte aktuell einen historischen Höchstwert markiert.
So seien 76% der Bürger der Eurozone für die Gemeinschaftswährung.
Lagarde stellte fest, dass das Vertrauen in unsere Währung da sei. Es sei Aufgabe der Währungshüter dieses Vertrauen weiter zu fördern und zu bewahren, indem sie dafür sorgten, dass die Banknoten sicher, die Zahlungssysteme robust und der Wert des Euro stabil sei.
Wir freuen uns über die aktuelle Wasserstandsmeldung. Um Vertrauen zu bewahren, sollten weitere Experimente im ohnehin schon aggressiven Versuchslabor der Negativzinsen tunlichst unterlassen werden. Glaubwürdigkeit hat in diesem Fall auch etwas mit Werthaltigkeit zu tun. Zentralbanktechnisch verordnete nominale Wertverluste wirken dem grundsätzlich entgegen. Extremmaßnahmen sollten immer auf überschaubare Zeitfenster eingesetzt werden und nicht als Dauermaßnahme!
Aus den uns verfügbaren Quellen ist eine Verschärfung der EZB-Politik im Rahmen des experimentellen Versuchslabors der unorthodoxen Maßnahmen nicht absehbar. Leider ist eine zarte Wende aus dieser Politik ebenso nicht erkennbar. Unser Fazit lautet: Der Euro ist (noch) aus guten Gründen besser als sein Ruf.
• Die strukturellen Haushaltsdefizite sind bereinigt.
• Die Nord-Süd Schieflage in der Handelsbilanz ist weitgehend neutralisiert.
• Die Wirtschaft läuft maßgeblich auf wiederkehrenden Einkommen (nicht Kredit!).
• Die Eurozone ist der Hort der dieser Welt.
Datenpotpourri:
Eurozone: Rom, wenn man Aristoteles ignoriert
Italien: Der Index des Verbrauchervertrauens sank per November deutlich von zuvor 11,5 auf 108,5 Punkte (Prognose 111,5). Der Index des Geschäftsklimas verlor per November von 99,5 auf 98,9 Zähler(Prognose 99,8).
Österreich: Der Einkaufsmanagerindex stieg per Berichtsmonat November von 45,5 auf 46,0 Punkte.
Schweiz: BIP setzt positiven Akzent
Das BIP der Schweiz legte per 3. Quartal im Quartalsvergleich um 0,4% nach zuvor 0,3% zu (Prognose 0,2%). Im Jahresvergleich kam es zu einer Zunahme um 1,1% (Prognose 0,8%) nach zuvor 0,2%.
USA: Gemischtes Bild
Der Auftragseingang für langlebige Wirtschaftsgüter nahm im Monatsvergleich per Oktober überraschend stark um 0,6% zu (Prognose -0,8%). Der Vormonatswert wurde von -1,2% auf -1,4% revidiert.
Das BIP des 3. Quartals stieg laut zweiter Schätzung in der auf das Jahr hochgerechneten Fassung um 2,1% (Prognose 1,9%).
Persönliche Einkommen waren per Oktober im Monatsvergleich unverändert (Prognose 0,3%, Vormonat 0,3%). Die persönlichen Ausgaben stiegen bereinigt um 0,3% (Prognose 0,3%) nach zuvor 0,2%.
Anhängige Hausverkäufe sanken per Oktober im Monatsverglich um 1,7% (Prognose +0,8%) nach zuvor +1,4% (revidiert von 1,5%).
Japan: Schwacher Oktober gegen starken September Per Berichtsmonat Oktober sanken die Einzelhandelsumsätze im Jahresvergleich um 7,1% (Prognose -4,4%) nach dem starken Vormonatswert bei +9,2%. Der Blick auf das geglättete Zweimonatsergebnis nimmt dem aktuellen Monatswert Aussagekraft.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert. Ein Überwinden der Widerstandszone bei 1.1160 80 negiert den positiven Bias des USD.
Viel Erfolg!