Rob McEwen setzt auf Javier Milei und argentinisches Kupfer

Veröffentlicht am 06.06.2025, 07:57

Mit Los Azules wird in Argentinien die erste Kupfermine seit Jahrzehnten gebaut. Schon in zehn Jahren könnte das Land seine Kupferproduktion von null auf mehr als 1,1 Mio. Tonnen steigern. Dabei spielt auch der politische Umschwung eine Rolle.

Argentinien verfügt über große Kupfervorkommen – Vorkommen, die angesichts der Elektrifizierung der Weltwirtschaft dringend benötigt werden. Das südamerikanische Land teilt sich den kupferreichen südlichen Teil der Anden mit dem benachbarten Chile. Doch während Chile mit fast 5,3 Millionen Tonnen pro Jahr der weltgrößte Kupferproduzent ist, produzierte Argentinien im vergangenen Jahr nur vernachlässigbare 4.000 Tonnen Kupfer.

Los Azules ist Argentiniens erste Kupfermine seit mehr als 30 Jahren

Politische Reformen des neuen Präsidenten Javier Milei ziehen nun Investoren an. Zu diesen Investoren gehört McEwen Copper. Die 2,5 Mrd. USD teure Los Azules-Mine wird Gründer Rob McEwen zufolge Argentiniens erste große Kupfermine seit mehr als drei Jahrzehnten sein.

Doch Los Azules ist nur der Auftakt zu einer größeren Entwicklung. Dem Branchendienst Fastmarkets zufolge werden in Argentinien bis 2035 acht große Kupferprojekte gebaut, durch die die argentinische Kupferproduktion auf 1,31 Millionen Tonnen pro Jahr steigen dürfte. 2024 hätte dies für den fünften Platz in der "Weltrangliste" gereicht.

McEwen Copper ist eine private 46-prozentige Tochtergesellschaft von McEwen Mining, dessen Chairman und Mehrheitsgesellschafter Rob McEwen ist. Weitere Gesellschafter sind Stellantis (NYSE:STLA) und Rio Tinto (LON:RIO).

Mc Ewen erinnerte nun einem Interview mit Fastmarkets daran, dass es die durch den damaligen Präsidenten Carlos Menem in den 1990ern angestoßene Liberalisierungswelle war, die den Weg für den argentinischen Bergbau geebnet habe.

"Argentinien war der Paria der Investmentbranche"

2001 stürzte Argentinien jedoch in eine Krise, aus der sich das Land lange nicht befreien konnte. "Argentinien war der Paria der Investmentbranche", so McEwen. "Niemand wollte dorthin gehen, weil es sehr schwierig ist, Gewinne aus dem Land zu schaffen. Die Landeswährung wertet ab, es gibt lange Fristen, keine Rückerstattungen von Mehrwertsteuerrückerstattungen und viele weitere Komplikationen."

Die Folge: Über Jahrzehnte wurde in Argentinien keine einzige Kupfermine gebaut, obwohl die geologischen Voraussetzungen und die Nachfrage auf dem Weltmarkt dies nahegelegt hätten.

McEwen lobt den seit Ende 2023 amtierenden Präsidenten Milei in de höchsten Tönen. Er ist ein überzeugter Libertärer und hat die alte Garde und die Ära des Populismus hinter sich gelassen. Als er RIGI einführte, wurde den Leuten plötzlich klar, dass es diesmal anders war", so der Bergbau-Magnat.

RIGI gehört zu den zentralen Säulen des durch Milei angestrebten wirtschaftlichen Aufschwungs. Das Gesetzespaket "Régimen de Incentivo para Grandes Inversiones" zielt auf Investitionen ab 200 Millionen USD ab. RIGI sieht einen Körperschaftssteuersatz von 25 % statt 35 % und regulatorische Stabilität für 30 Jahre vor und erlaubt zudem – als große Neuerung – die externe Schlichtung von Streitigkeiten. Nach drei Jahren lockert RIGI die Beschränkungen für den US-Dollar-Kauf und die Gewinnrepatriierung.

Los Azules soll ab 2030 180.000 Tonnen Kupferkathoden produzieren

Los Azules zeigt ist für den Kupfermarkt von signifikanter Bedeutung. Im Unterschied zu anderen argentinischen Kupferprojekten werden dort raffinierte Kupferkathoden statt Konzentrat produziert. Die Produktion soll 2030 beginnen und 180.000 Tonnen Kupferkathoden pro Jahr produzieren. Zur Einordnung: Die gesamten Kupferbestände in den LME-Lagern belaufen sich derzeit auf 152.375 Tonnen. Der argentinische Bedarf liegt bei rund 10.000 Tonnen pro Jahr – der Großteil der Produktion dürfte also exportiert werden.

"Wir werden zur Herstellung von Kupferkathoden ein Haufenlaugungsverfahren verwenden, statt das Konzentrat durch Mahlen herzustellen", kündigte McEwen an. Im Juli soll die Machbarkeitsstudie abgeschlossen sein, dann könnte das Projekt offiziell RIGI-fähig sein. Im Anschluss daran geht es um die Finanzierung, für die mehrere Quellen angezapft werden sollen.

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