Schwache Daten aus der US-Industrie und Trumps Aussagen zu möglichen Stahl- und Aluminiumzöllen gegen Brasilien und Argentinien haben die Wall Street zum Auftakt in den Dezember unter Druck gesetzt.
Der vom Institute for Supply Management erhobene Einkaufsmanagerindex (EMI) für das verarbeitende Gewerbe verschlechterte sich im November unerwartet auf 48,1, nach 48,3 im Oktober. Damit verharrt der viel beachtete Index unterhalb der Wachstumsschwelle von 50. Volkswirte hatten mit einer Erholung auf 49,2 gerechnet.
Indexwerte über 50 signalisieren eine positive Geschäftsentwicklung im verarbeitenden Gewerbe im Vergleich zum Vormonat, während bei einem Fall unter 50 mit einer negativen Geschäftsentwicklung zu rechnen ist. Die Subkomponente Neuaufträge sank um 1,9 auf 47,2 und befindet sich damit wieder auf dem tiefsten Niveau seit Mitte 2009.
„Insgesamt schwache Zahlen des Institute for Supply Management (ISM). Die US-Industrie scheint die Talsohle noch nicht durchschritten zu haben. Wichtig in den kommenden Tagen dürfte nun der Dienstleistungssektor werden“, schrieb das Finanzportal Investing.com in einer Schnelleinschätzung. „Anzeichen für ein Übergreifen der Schwäche auf Services dürfte die Rezessionsängste tendenziell wieder erhöhen. Auch dürften dann die Zinssenkungserwartungen an die Federal Reserve wieder zunehmen.“
Währenddessen kündigte Trump an, die Zölle auf Stahl und Aluminium aus Argentinien und Brasilien wieder einsetzen zu wollen. Grund dafür seien die "massiven" Abwertungen des brasilianischen Real und des argentinischen Peso. Diese schaden den US-Landwirten, so Trump.
Gleichzeitig betonte der US-Präsident, dass der US-Aktienmarkt trotz der im Jahr 2018 erlassenen China-Zölle um 21 Prozent gestiegen sei - ein Fingerzeig darauf, dass Trump doch die Zölle am 15. Dezember gegen China erlässt?