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So tickt die Börse: Zinsdiskussion nimmt zu und Bitcointurbulenzen noch nicht vorüber

Veröffentlicht am 26.05.2021, 12:57
Aktualisiert 11.01.2024, 08:21

So tickt die Börse: Zinsdiskussion nimmt Fahrt auf und Bitcointurbulenzen sind noch nicht vorüber


Im neuen Kapitel 02 zeige ich auf, wie die Zinsdiskussion angestoßen wird, ... ohne die Märkte zu beeinflussen. Zwar gab es letzte Woche unterwöchig eine kräftige Korrektur, doch welche Vorgänge für den Kurssturz und/oder aber für die anschließende Erholung gesorgt haben, blieb im Nebel.

Alles in allem bleiben die Rahmenbedingungen für die Aktienmärkte überaus vorteilhaft: Notenbanken betonen bei jeder Gelegenheit, die Niedrigzinsphase beizubehalten. Es kommen langsam immerhin Stimmen auf, die darüber diskutieren wollen, wie lange diese Phase dauern soll und wie - zu einem viel späteren Zeitpunkt - eine Rückkehr zur Normalität aussehen könnte.

Die Liquiditätsabhängigkeit der Finanzmärkte (vgl. Drogensucht) ist so groß, dass allein diese wenigen Stimmen schon für Verwerfungen sorgen, die den Aktienmarkt mal eben um 3% in den Keller schicken. Doch das sehen wir im Wochenvergleich nicht, denn nur einen Tag später wurde dieser Ausverkauf wieder aufgeholt, so dass der DAX im Wochenvergleich erneut kaum verändert zur Vorwoche nah seines Allzeithochs notiert.

Hmm.., nun habe ich drei Anläufe unternommen, die Entwicklung am Zinsmarkt als Erklärung für die Aktienmarktbewegung letzter Woche heranzuziehen - ohne Erfolg. Ich fürchte, wir müssen damit leben, dass im Aktienmarkt manchmal auch individuelle Gründe zu Kursbewegungen führen. Die Wachstumsraten von Home24 und HelloFresh (DE:HFGG) lassen die jeweilige Aktienbewertung auf Sicht von zwei Jahren bereits sehr günstig aussehen. Eckert & Ziegler (DE:EUZG) hat Erfolge in der Strahlentherapie gegen Prostatakrebs vermeldet. Das alles hat wenig mit dem Zinsmarkt zu tun.

Ein weiterer Effekt, der vorletzte Woche den Aktienmarkt beeinflusst hat, ist der Kryptomarkt: der Crash im Kryptomarkt hat viel Kapital vernichtet, Krypto-Spekulanten mussten Kapital aus den Aktienmärkten abziehen, um ihre gehobelten Spekulationen abzusichern. Letzte Woche ist der Bitcoin, sowie alle anderen Kryptowährungen eingebrochen. Zwischenzeitlich betrug das Wochenminus im Bitcoin 38%. Elon Musk wird für den Crash verantwortlich gemacht, denn er hat die Bezahlmöglichkeit des Teslas mit Bitcoin überraschend ausgesetzt.

Aber auch aus China kam eine Meldung: Unternehmen dürfen keine Krypto-Zahlungen mehr abwickeln. Weder Banken, noch Online-Bezahldienste dürfen in China Trading oder Zahlungsabwicklungen anbieten. Dieses Verbot zielt auf Institutionen, davon bleiben Individuen, die Kryptos besitzen, unberührt. Man darf als Person also weiterhin Kryptowährungen besitzen. Zum besseren Verständnis: Schon 2017 hatte China die nationalen Krypto-Börsen verboten, weil damals 90% des weltweiten Krypto-Tradings in China statt fand. 2019 hatte dann die chinesische Notenbank (PBoC) verkündet, jegliche Krypto-Neuemissionen (ICOs - Initial Coinbase Offerings) zu blockieren, um auch ausländische Krypto-Börsen aus dem Land fern zu halten.

Ich war schon einmal in Las Vegas und ich war auch schon mal in Macau. Wer glaubt, Las Vegas sei das Mekka der Zocker, der war noch nicht in Macau: Chinesen zocken um ein Vielfaches mehr als die verlorenen Seelen der westlichen Welt. Die Zockerei erstreckt sich in China auch auf die Aktienmärkte, und natürlich auch auf den Kryptomarkt. Es ist in meinen Augen kein Wunder, dass die kommunistische Partei Chinas gegen das Zocken vorgeht. Ich würde solche Meldungen aber nicht gleichsetzen mit einem Ende des Bitcoins. Es gibt über 7.000 Kryptowährungen. Da ist viel Schund dabei und ich finde es richtig, wenn der Staat sich darum kümmert, dass der Schund nicht Überhand gewinnt. Aber auch das würde ich nicht gleichsetzen mit der einzigen wirklich dezentral organisierten Kryptowährung Bitcoin.

Aber sei's drum: Gemeinsam mit allen anderen Kryptowährungen wurde auch der Bitcoin letzte Woche ausverkauft. Neben Elon Musk und China gab es aber auch noch einen dritten Grund für den Ausverkauf: Die USA haben sich zum Thema Kryptowährung geäußert.

Aus dem Umfeld der US-Notenbank war zu hören, dass man Kryptowährungen besser regulieren müsse. Aus dem US-Finanzministerium von Janet Yellen war zu hören, dass Transaktionen in Kryptowährungen ab einem Volumen von 10.000 USD Bericht erstattet werden müsse. Das wäre vergleichbar mit der Meldepflicht, die für Goldkäufe ab einem Volumen von 2.000 EUR oder ähnlichem je nach Land bereits existiert.

Hintergrund ist der Wunsche der Regierung, Spekulationsgewinne aus dem Krypto-Trading besser besteuern zu können. Natürlich gelten die Steuergesetze heute schon für Gewinne, die im Trading mit Kryptowährungen erzielt werden. Das Bestreben, einen besseren Einblick in diesen Bereich zu erlangen, steht meiner Einschätzung nach der Angst um ein plötzliches Ende des Bitcoins diametral gegenüber: Warum kümmern sich die Behörden um eine bessere Regulierung und Kontrolle, wenn sie das Ding abschaffen wollten?

In meinen Augen sind diese Meldungen also eher positiv für Kryptowährungen im Allgemeinen und den Bitcoin im Speziellen zu werten, oder? Wie so häufig könnte sich der erste Reflex, alle Bitcoins auf den Markt zu werfen, als falsch herausstellen. Ich denke, wir haben derzeit zu viele Strömungen am Finanzmarkt: Zinsmarkt, Kryptomarkt und Aktienmarkt werden derzeit heiß diskutiert und von vielen Tradern bespielt. Ich denke, dass die eine oder andere Entwicklung in dem einen Markt auf den anderen Markt ausstrahlt, daher fiel es mir letzte Woche so schwer, die Ursachen für die einzelnen Kursentwicklungen zu analysieren.

Isoliert betrachtet stellt sich die Situation für mich so dar: der Kryptomarkt ist ein eigenes Tier, das früher oder später auch wieder unabhängig von den anderen Finanzmärkte springen wird. Der Anleihemarkt macht derzeit die interessanteste Entwicklung durch: Bricht die Umlaufrendite unter 167,5, dann führen steigende Zinsen zu Ungemach an den Aktienmärkten, insbesondere in den Wachstums- und Technologietiteln. Hält dieser Boden hingegen, dann könnte uns das negative Zinsumfeld noch länger erhalten bleiben und die Aktienmärkte könnten gemeinsam von Wachstums- und Dividendenaktien zu neuen Hochs getragen werden.

Bis zu einer Entscheidung am Zinsmarkt heißt es: Abwarten.

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