Die SAP-Aktie (DE:SAPG) musste nach enttäuschenden Quartalszahlen ordentlich Luft ablassen. Um mehr als 15 Euro ging es vom bisherigen Rekordhoch mit 124,98 Euro nach unten. Es stellt sich nun die Frage, ob das Papier trotz des Umbaus des Geschäftsmodells weiterhin ein Kauf ist oder eben nicht.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sank der Gewinn von April bis Juni auf 827 Millionen Euro. Neben Abfindungen belasteten das Betriebsergebnis auch Übernahmekosten.
Um Sonderfaktoren bereinigt legte der operative Gewinn um 11 Prozent auf 1,82 Milliarden Euro zu. Das lag jedoch unter den Erwartungen der Analysten. Auch der Gewinn verfehlte mit 6,6 Milliarden Euro die hochgesteckten Konsensschätzungen von 6,71 Milliarden Euro. Umsatztreiber war wieder einmal das Cloud-Geschäft, das 40 Prozent ausmachte.
Den Geschäftsausblick für 2019 sowie die Zielsetzungen für 2020 und 2023 bestätigte der Software-Konzern.
SAP hat 2019 mit leicht rückläufigen Gewinnen zu kämpfen. Der operative Cashflow geht bereits seit Anfang 2018 zurück. Grund dafür sind aber vor allem die hohen Investitionen. Ab 2020 rechnen Analysten dann auch wieder mit anziehenden Gewinnen.
Auch hat SAP seit 2016 mit einer stagnierenden bis leicht abfallenden operativen Marge zu kämpfen, die sich aber konstant zwischen 21 bis 23 Prozent bewegt, und ab 2020 in Richtung 30 Prozent durchstarten dürfte.
Zugleich steigerte der Konzern regelmäßig seine Dividende, die aktuell bei 1,50 Euro je Aktie liegt.
Betrachtet man die Schätzungen bezüglich des fairen Wertes, so muss sowohl auf KGV- als auch auf OCF-Basis eine deutliche Überbewertung konstatiert werden, die sich so schnell auch nicht abbauen dürfte, was die Aktie aktuell nicht sonderlich attraktiv macht.