Trump und das Rohöl

Veröffentlicht am 22.05.2018, 13:41

Wir gehen davon aus, dass die Rohölpreise um 70-80 USD pro Barrel liegen, aber ein geopolitischer Schock könnte die Preise noch stärker steigen lassen. Ihr Aufwärtstrend wurde durch die globale Nachfrage bestimmt (Chinas Ölimporte haben ein Allzeithoch erreicht), durch die Unterbrechung in Nigeria und die Erwartung, dass den Lieferungen aus dem Iran und aus Venezuela Sanktionen auferlegt werden.

Höhere Preise haben nicht dazu geführt, dass die USA die Produktion schnell übermässig erhöht haben. Das würde die Preise drücken, aber eine höhere Binnennachfrage hat die neuen Lieferungen verbraucht (die Bestände bleiben unter dem historischen Durchschnitt). Die Ölhersteller reagieren zudem konservativ. Die Upstream-Unternehmen haben sich den Anteilinhabern gegenüber verpflichtet, einen zurückhaltenden Ansatz zu verfolgen, indem sie die Produktion während der vorübergehenden Preisvolatilität nicht hochfahren. Diese Strategie war in der Vergangenheit teuer und führte dazu, dass minimale zusätzliche Gewinne generiert wurden, aber eine Menge an Schulden. Wir bleiben pessimistisch, dass die Nachfrage im Sommer die Erwartungen erfüllen wird. Wir konzentrieren uns jedoch mehr auf die Geopolitik als wichtigsten Treiber für weiter Kursgewinne. Während die Leistung des Irans stabil bleiben wird, wird die Produktion sich verlangsamen, da Europa nicht bereit ist, die Massnahmen der USA zu unterstützen. Die venezolanische Produktion wird aufgrund der sozialen Unruhen und der Wahrscheinlichkeit von zusätzlichen Sanktionen durch Herrn Trump weiter fallen.

Es wird spekuliert, dass die Hände von Präsident Trump was die Aussenpolitik angeht gebunden sind, da man höhere Benzinpreise fürchtet. Wir sehen die Politikoptionen auch nicht als so begrenzt an. Wir sehen eine klare Begründung für Trump, die Preise nach oben zu treiben: Die Energieproduktion ist eine wichtige politische Basis von Herrn Trump. Höhere Preise entsprechen Stellen, höheren Löhnen und Kapitalausgaben in den «roten» US-Staaten. Die Sanktionen des Irans und Venezuelas würden bei den Unterstützern ebenfalls beliebt sein. Höhere Preise würden auf «blaue» Staaten wie Steuern wirken.

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