Die Welt der Finanzmärkte ist voller Entscheidungen, von der Wahl der richtigen Anlagestrategie bis hin zur Auswahl der richtigen Assetklassen. Eine Entscheidung, die jedoch oft übersehen wird, aber ebenso wichtig ist, ist die Wahl der Börse, an der jene Vermögenswerte dann gehandelt werden können. Mit einer Vielzahl von Börsen auf der ganzen Welt, jede mit ihren eigenen Eigenschaften, Vorteilen und Nachteilen, stellt sich also die Frage: An welcher Börse sollte man wann kaufen? Und warum gibt es überhaupt so viele verschiedene Börsen? In diesem Artikel werden wir diese Fragen untersuchen und einen umfassenden Überblick über das Thema liefern, um Ihnen dabei zu helfen, die für Sie am besten geeignete Börse zu selektieren.
Lassen Sie uns zunächst einmal festhalten: Börsenplatz ist also nicht gleich Börsenplatz. Es gibt zahlreiche Börsen auf der ganzen Welt, jede mit ihrer eigenen spezifischen Dynamik, ihren eigenen Regeln und ihrem eigenen Publikum. Die bekanntesten und größten Börsen der Welt sind wohl die New York Stock Exchange (NYSE) und die NASDAQ in den Vereinigten Staaten, die London Stock Exchange (LON:LSEG) (LSE) in Großbritannien und die Frankfurt Stock Exchange (FSE) in Deutschland. Diese Börsen sind führend in Bezug auf Handelsvolumen und Anzahl der gelisteten Unternehmen. Sie bieten Anlegern Zugang zu einer Vielzahl von Wertpapieren aus verschiedenen Branchen und Ländern und sind bekannt für ihre Liquidität und ihren effizienten Handel. Nun gibt es einige Unterschiede zu beachten, neben der Tatsache, dass sich die einzelnen Börsen an verschiedenen Orten befinden. Außerdem ist es wichtig zu berücksichtigen, dass nicht alle Börsen gleichzeitig geöffnet haben, wenn es darum geht, an welcher Börse man kaufen respektive handeln möchte. Damit kommen wir auch direkt zur nächsten Fragestellung:
Welche Unterschiede bestehen zwischen den Börsen?
Die geografische Lage der Börse beeinflusst die Handelszeiten und folglich auch die Zeiträume, in denen Anleger Geschäfte tätigen können. Durch die verschiedenen Zeitzonen sind die globalen Finanzmärkte nahezu rund um die Uhr aktiv. Im Allgemeinen erstreckt sich der Handelszeitraum an der Frankfurter Börse von 8:00 bis 20:00 Uhr, während das elektronische Handelssystem Xetra zwischen 9:00 und 17:30 Uhr operiert. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die meisten Broker zusätzliche Handelsmöglichkeiten außerhalb dieser festgelegten Zeiten bieten. An der NYSE beziehungsweise an der NASDAQ kann wiederum von 15:30 bis 22:00 Uhr gehandelt werden. Die Öffnungszeiten der Börsen sorgen dafür, dass an den entsprechenden Handelsplätzen ausreichend Kapital gebündelt wird, um einen reibungslosen Handel zu ermöglichen. Liquidität bedeutet einfach gesagt die Verfügbarkeit von Wertpapieren.
Weitere Unterscheidungen gibt es in den gehandelten Produkten, dem Handelsvolumen, der Regulierung oder der Struktur. Einige Börsen konzentrieren sich dabei auf spezifische Arten von Finanzprodukten. So ist die NYSE bekannt für den Handel mit Blue-Chip-Aktien (hochwertigen Standardwerten), während die NASDAQ ein Zuhause für Technologieunternehmen bietet. Die Chicago Mercantile Exchange (CME) und die London Metal Exchange (LME) wiederum sind spezialisiert auf den Handel mit Futures und Derivaten. Eine hohe Liquidität bedeutet, dass es relativ einfach ist, ein Wertpapier zu kaufen oder zu verkaufen, ohne dass der Preis stark beeinflusst wird. Es ist durchaus möglich, dass regionale Börsen ein niedrigeres Handelsvolumen aufweisen. Dies kann dazu führen, dass Orders, insbesondere für weniger gehandelte Wertpapiere, in mehreren Schritten oder sogenannten Teilausführungen abgewickelt werden müssen. Dieser Prozess kann mehr kosten als eine einmalige Ausführung, ist jedoch nicht nur auf kleinere Börsen beschränkt und kann selbst bei vollautomatisierten Plattformen wie Xetra auftreten.
Neben dem Handelsvolumen unterscheidet sich auch die Regulierung von Börsen von Land zu Land. In den USA werden Börsen von der Securities and Exchange Commission (SEC) reguliert, in Großbritannien ist es die Financial Conduct Authority (FCA) und in Deutschland die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Diese Regulierungsbehörden stellen sicher, dass die Börsen fair und transparent arbeiten und setzen Maßnahmen durch, wenn Verstöße festgestellt werden. Solche Zuwiderhandlungen können dabei verschriene Formen annehmen, wie Insiderhandel, Marktmanipulation, Verstoß gegen das Berichtswesen oder die Verletzung von Anlegerschutzvorschriften.
An welcher Börse kaufen?
Ein essenzieller Faktor bei der Auswahl einer Börse sind die Handelskosten. Jede Börse hat nämlich ihre eigene Gebührenstruktur, die Kosten für Transaktionen, die Aufbewahrung von Wertpapieren und manchmal auch für andere Dienstleistungen umfasst. Es lohnt sich entsprechend, diese Kosten zu vergleichen, um die am besten geeignete Börse für Ihre Bedürfnisse zu finden. In elektronischen Handelsplattformen wie Xetra und Tradegate wird dabei mit niedrigen Kosten geworben, da der vollautomatische Prozess den Bedarf an Maklergebühren eliminiert. Das bedeutet, dass keine sogenannten Zwischenhändler die Order ausführen. Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Auswahl einer Börse ist die Regulierung und der Schutz der Anleger. Börsen in Ländern mit strenger Finanzregulierung bieten in der Regel einen höheren Schutz für Anleger, einschließlich Einlagensicherung und strenge Fairness-Standards. Wenn die Kurse an Börse X gerade schlecht sind, kann es durchaus sinnvoll sein, an einer anderen Börse zu verkaufen. Wie genau aber ein Spread zustande kommt und was es damit auf sich hat, das erfahren Sie im nächsten Artikel.
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