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Tesla (NASDAQ:TSLA) hat auch im zweiten Quartal dank einer starken Nachfrage erneut schwarze Zahlen geschrieben. Dabei verbuchte der US-Konzern aber einen Umsatzrückgang. Den Gewinn bezifferte Tesla für die drei Monate auf 104 Millionen Dollar oder 50 Cent je Aktie. Im Vorjahreszeitraum hatte der US-Konzern noch einen Verlust von 2,31 Dollar je Aktie eingefahren. Analysten hatten bei Tesla einen Verlust von 14 Cent je Aktie erwartet. Der Elektroautobauer verwies auf gesunkene Kosten zur Begründung für die gute Gewinnentwicklung. Der Umsatz sank den weiteren Angaben zufolge um 5 Prozent auf 6 Milliarden Dollar. Tesla führte das auf den geringeren durchschnittlichen Verkaufspreis der Autos zurück. Den Ausblick für das Gesamtjahr aktualisierte Tesla. Bei Vorlage der Erstquartalszahlen hatte sich das Unternehmen dies wegen der Corona-Krise noch nicht zugetraut. Tesla verwies auf die Kapazität zum Bau von einer halben Million Fahrzeugen in diesem Jahr. Tesla erreichte mit dem erneuten Quartalsgewinn einen Meilenstein - erstmals seit ihrer Gründung im Jahr 2003 schrieb die Firma über zwölf Monate hinweg schwarze Zahlen. Die bislang längste Strecke der Profitabilität in ihrer 17-jährigen Unternehmensgeschichte könnte Musks Firma jetzt den Weg zum Aufstieg in den US-Leitindex S&P 500 ebnen.
Aktien Schweiz
Der SMI verlor 5 Punkte auf 10.439 Punkte. Gut aufgenommen wurden die Quartalszahlen von ABB (SIX:ABBN). Auch wenn der Industriekonzern unter der Covid-Krise gelitten hat, fielen die Quartalszahlen doch über den Erwartungen aus. Der Auftragseingang, Umsatz und operatives EBITA fielen nicht so stark zurück wie vom Markt befürchtet. Positiv ist auch die Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms, auch wenn dieses laut Händlern keine echte Überraschung ist. Die Aktie verteuerte sich um 2,8 Prozent. Weit hinten rangierten die Uhrenwerte. Sie litten unter der Verschärfung der Beziehungen zwischen den USA und China. China ist ein wichtiges Abnehmerland für die schweizerischen Luxusgüter. Swatch verloren 1,5 Prozent und Richemont (SIX:CFR) fielen um 2 Prozent. Givaudan erholten sich um 1,4 Prozent. Am Vortag hatte die Aktie ins Minus abgedreht, obwohl Quartalszahlen überwiegend stark ausgefallen waren. Ähnlich Logitech (SIX:LOGN), deren Aktie am Dienstag trotz überzeugender Zahlen leicht nachgegeben hatte. Nun rückte der Titel um 2,6 Prozent vor.
Aktien international
Europa
An den europäischen Aktienmärkten haben sich die Kurse zur Wochenmitte etwas gesetzt. "Das ist ein typischer Konsolidierungstag, also eine Verschnaufpause", sagte ein Händler. Der DAX gab um 0,5 Prozent auf 13.104 Punkte nach, der Euro-Stoxx-50 fiel um 1 Prozent. Nach dem Zwischenbericht gewannen Kingfisher (LON:KGF) in London fast 15 Prozent. Kingfisher hatte mitgeteilt, dass der Vorsteuergewinn des Ende Juli endenden Geschäftsjahres über dem des Vorjahres liegen wird. Im DAX gaben Merck (DE:MRCG) um 2,7 Prozent nach, Bayer (DE:BAYGN) um 2,8 Prozent und Conti nach schwachen Vorlagen von Valeo (PA:VLOF) um 2 Prozent. Auf der anderen Seite stiegen BASF (DE:BASFN) um 1,1 Prozent, Fresenius (DE:FREG) um 0,9 Prozent und Deutsche Börse um 0,7 Prozent. Zeitweise markierten Deutsche Börse sogar neue Rekordstände. Sartorius schossen um 5,5 Prozent nach oben auf 343,60 Euro, nachdem das Bankhaus Metzler das Ziel für das Medizintechnik-Unternehmen auf 385 Euro erhöht hat. Für die Aktie des französischen Automobilzulieferers Valeo ging es um 5,1 Prozent nach unten. Mit Gewinnmitnahmen nach der jüngsten Rally verloren Astrazeneca (LON:AZN) 2,7 Prozent.
USA
Die Hoffnung auf einen Impfstoff gegen die Covid-19-Krankheit hat am Mittwoch zu moderaten Käufen an der Wall Street geführt. Hoffnung machten auch starke Konjunkturdaten vom Immobilienmarkt. Und nach wie vor setzen die Anleger auf die Stimuli der Staaten und Notenbanken. "Der Aktienmarkt denkt nicht mehr, dass er die Wirtschaft benötigt, wo er doch die Fed hat", so formulierte es der Volkswirt David Rosenberg. Allerdings zeigten sich die Anleger vorsichtig, indem sie defensive Sektoren wie Versorger bevorzugten. Gebremst wurde die Kaufbereitschaft durch neue Misstöne zwischen den USA und China. Innenpolitisch zeichnet sich derweil in der Debatte um die Verlängerung von Corona-Hilfen noch immer keine Einigung ab. Auch das dämpfte die Kauflaune der Anleger. Der Dow-Jones-Index ging mit einem Plus 0,6 Prozent auf 27.600 Punkten aus dem Handel. Der S&P-500-Index schloss 0,6 Prozent höher, während der Nasdaq-Composite um 0,2 Prozent nach oben lief. Für United Airlines war das zweite Quartal dieses Jahres nach eigenen Angaben das bisher schlechteste, weil der Flugverkehr wegen der Pandemie zeitweise fast völlig zum Erliegen kam. Die Aktie zeigte sich 4,2 Prozent niedriger. Texas Instruments (NASDAQ:TXN) gaben 2,2 Prozent ab. Die Aktie des in den USA börsennotierten deutschen Pharmaunternehmens Biontech verbesserte sich um knapp 14 Prozent. Pfizer (NYSE:PFE) rückten um 5,4 Prozent vor.
Asien
Während in Japan der Handel wegen eines Feiertages ruht - dort wird auch am Freitag nicht gehandelt -, zeigen die übrigen asiatischen Börsen keine einheitliche Tendenz. Gemein haben sie geringe Bewegungen, wobei Schanghai mit einem etwas deutlicheren Abschlag aus der Reihe tanzt. In der gesamten Region, vor allem aber in China, belastet die Zuspitzung des US-chinesischen Dauerkonflikts, nachdem US-Behörden die chinesische Regierung angewiesen haben, ihr Konsulat im texanischen Houston zu schliessen.
Anleihen
Die politische Unsicherheit verschaffte dem Anleihemarkt zur Wochenmitte Zulauf. Steigende Notierungen drückten die US-Zehnjahresrendite am Mittwoch um 0,8 Basispunkte auf 0,59 Prozent.
Analysen
Citi erhöht Hella (DE:HLE) auf Buy (Neutral)
Citi erhöht ABB-Ziel auf 28 (26) CHF - Buy
IR erhöht Ziel Rio Tinto (LON:RIO) auf 4.900 (4.650) p - Halten
JPM senkt Aroundtown-Ziel auf 8 (8,50) EUR - Neutral
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