Warum globale Bonds 2025 besser laufen als ihre US-Pendants

Veröffentlicht am 19.05.2025, 07:35

Die globale Diversifizierung im Bereich festverzinslicher Anlagen war in den letzten Jahren alles andere als einfach – doch 2025 könnte sich das Blatt wenden. Seit Jahresbeginn haben Anleihen außerhalb der USA deutlich besser abgeschnitten als ihre US-Pendants mit Investment-Grade-Rating. Das zeigen mehrere repräsentative ETFs mit Daten bis Mittwoch.

Besonders stark präsentieren sich inflationsgeschützte Staatsanleihen aus dem Ausland. Der SPDR FTSE International Government Inflation-Protected Bond ETF (NYSE:WIP) liegt seit Jahresbeginn mit einem Plus von 7,6 % deutlich vorne. Zum Vergleich: Der Vanguard Total (EPA:TTEF) Bond Market Index Fund ETF (NASDAQ:BND), die Benchmark für US-Anleihen, kommt im selben Zeitraum nur auf 1,5 %.

ETF-Performance

Drei weitere ausländische Anleihemärkte folgen dem Spitzenreiter mit nur leicht geringeren Zuwächsen. Mit einem Anstieg im mittleren 7-%-Bereich liegen ausländische Staatsanleihen mit kurzer Laufzeit aus Industrieländern (BWZ), ausländische Unternehmensanleihen (PICB) und Staatsanleihen aus Schwellenländern (EMLC) im bisherigen Jahresverlauf nahezu gleichauf auf Platz zwei.

Am unteren Ende der Entwicklung stehen Hochzinsanleihen aus Schwellenländern (HYEM), die 2025 bislang um 2,1 % zugelegt haben – das ist zwar der schwächste Wert unter den ausländischen Anleiheklassen, liegt aber immer noch über dem Zuwachs der US-Benchmark (BND), die bei 1,5 % steht.

Ein wesentlicher Treiber der starken Performance ausländischer Anleihen in diesem Jahr ist der schwache US-Dollar. Anders gesagt: Wer seine Währungsrisiken abgesichert hat, lag 2025 oft daneben. So zeigt der Total International Bond Market ETF von Vanguard (BNDX), der Währungsrisiken absichert, bislang nur eine minimale Wertsteigerung.

Der Rückgang des Dollar-Kurses könnte einfach Teil normaler Devisenschwankungen sein – einige Experten sehen darin jedoch auch ein Zeichen für strukturelle Veränderungen mit längerfristiger Wirkung.

Der Harvard-Ökonom Ken Rogoff äußerte sich dazu in dieser Woche klar: „Meine These ist, dass der USD weiter nachgeben wird. Er bleibt zwar die führende Währung im globalen Finanzsystem – er ist schlicht nicht zu ersetzen. Aber seine Sonderstellung wird nicht mehr so stark sein wie früher“, sagte er. Rogoff ist Autor des neu erschienenen Buchs Unser Dollar, euer Problem: Der Blick eines Insiders auf sieben turbulente Jahrzehnte des globalen Finanzwesens und den Weg in die Zukunft.

Sollte Rogoffs Einschätzung zutreffen, könnte die Stärke ausländischer Anleihen gerade erst an Fahrt aufnehmen.

Athanasios Vamvakidis, Global Head of G10 Foreign Exchange Strategy bei der Bank of America (NYSE:BAC), formulierte es kürzlich so: „Ich glaube nicht, dass wir wieder dorthin zurückkehren, wo wir einmal waren. Der Rest der Welt hat eine rote Linie überschritten – viele Länder wollen ihre Abhängigkeit von den USA reduzieren, sei es im Handel, in der Verteidigung oder in anderen Bereichen.“ Angesichts des von den USA ausgelösten Handelskonflikts sagte er gegenüber Barron’s: „Es gibt keinen Weg zurück.“

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