Die Aktie von Wirecard (DE:WDIG) erholte sich am Freitag wieder etwas von den Vortagesverlusten und kletterte in die Nähe der psychologisch wichtigen Marke von 115 Euro. Nach wie vor hängen die Vorwürfe der Financial Times über mögliche Bilanzmanipulation und Dokumentenfälschung wie ein Damoklesschwert über dem Papier. Zwar gilt nach wie vor die Unschuldsvermutung. Die detaillierten Artikel der britischen Finanzzeitung lassen aber viel Raum für Spekulation. Insofern bleibt die Aktie kurzfristig weiter ein hochspekulativer Titel.
Zur Seite gesprungen ist dem deutschen Zahlungsdienstleister am Montag die Finanzaufsichtsbehörde BaFin, die überraschend ein Short-Verbot in Aktien von Wirecard aussprach und damit das Papier auf einen echten Höhenrausch schickte. In der Spitze kletterte die Wirecard-Aktie auf 125,50 Euro, konnte das Niveau aber nicht halten und rutschte am Donnerstag zeitweise auf 106 Euro ab.
Am Donnerstagabend veröffentlichte die FAZ dann ein Interview mit Wirecard-Chef Braun, indem er sagte, die Kursschwankungen der Aktie hätten keinen fundamentalen Grund. Operativ laufe es für Wirecard weiterhin sehr stark. Bezüglich der Vorwürfe der Financial Times sagte der Macher des deutschen Zahlungsdienstleisters, dass die interne Untersuchung kurz vor dem Abschluss stehe. Deshalb kann ich heute schon sagen, dass an den Vorwürfen nichts dran ist."
In der Folge erholte sich die Wirecard-Aktie am Freitag auf 115 Euro. Charttechnisch ist damit aber noch nichts gewonnen. Erst über 125,50 Euro könnte sich die Erholung dynamischer fortsetzen. Im Vorfeld des endgültigen Berichts der Rechtsanwaltskanzlei in Singapore über die Bilanzvorwürfe dürfte das Papier weiterhin in einer Range zwischen 100 Euro und 125,50 Euro handeln.