Wirtschafts-Nobelpreis geht an drei US-Ökonomen

Veröffentlicht am 11.10.2022, 16:28
Aktualisiert 09.07.2023, 12:31

Der Wirtschafts-Nobelpreis – oder vielmehr der Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften – geht, anders als die anderen Nobelpreise, nicht auf Alfred Nobel zurück, sondern wurde im Jahr 1968 von der schwedischen Nationalbank anlässlich ihres 300-jährigen Bestehens initiiert. Dotiert ist er, wie die anderen Preise auch, mit 10 Millionen schwedischen Kronen (ca. €914000) und wird in diesem Jahr an die drei US-amerikanischen Ökonomen Ben Bernanke, Douglas Diamond und Philip Dybvig für ihre Forschung zu Banken und Finanzkrisen verliehen.

Die Preisträger Ben Bernanke, Douglas Diamond und Philip Dybvig (von links; Foto: Nobel Prize Outreach, Ill. Niklas Elmehed).

Ben Bernanke, der den einen oder anderen vielleicht noch als Chef der nordamerikanischen Zentralbank während der Finanzkrise bekannt sein dürfte, ist ein Mann zahlreicher Engagements, dessen Werdegang wir demnächst noch in einem detaillierteren Artikel beleuchten werden; so viel vorab: es wird spannend! In diesem Artikel gehen wir aber mal auf die Highlights seiner Karriere ein. Er hat an der Universität Harvard Wirtschaft studiert und anschließend am MIT (Massachusetts Institute of Technology) promoviert. Danach lehrte er Wirtschaftswissenschaften an den Universitäten in Stanford und Princeton und publizierte neben verschiedenen wissenschaftlichen Arbeiten auch drei volkswirtschaftliche Lehrbücher. Von 2006 bis 2014 war er Vorsitzender der nordamerikanischen Zentralbank und ist heute Berater beim Hedgefonds Citadel und der Investmentgesellschaft Pimco. Zudem ist er Inhaber vieler Auszeichnungen sowie Mitglied der American Academy of Arts and Sciences und der American Philosophical Society. Douglas Diamond hat sein Studium der Volkswirtschaftslehre an der Brown und der Yale Universität abgeschlossen, wo er schließlich auch Lehrbeauftragter wurde und promovierte. Heute unterrichtet er an der Universität von Chicago und seine Erklärung für die Existenz von Banken zählt zur Standardliteratur seines Fachbereichs. Sein Mathematik- und Physik-Studium hat Philip Dybvig an der Universität Bloomington absolviert, um später zu Wirtschaftswissenschaften in Yale überzugehen. Dort promovierte er schließlich auch und nahm – nach einer Lehrtätigkeit in Princeton – eine Professorenstelle an.

Mit ihrer Arbeit hätten sie einen wichtigen und praktischen Beitrag für die Regulierung von Finanzmärkten und den Umgang mit Finanzkrisen geleistet, so die Königlich-Schwedische Akademie. Bernanke hat die Finanzkrise der 1930er Jahre (Great Depression) untersucht und dabei gezeigt, wie Anstürme auf Banken dazu beigetragen haben, dass die Krise solch dramatische und anhaltende Ausmaße annehmen konnte. Diamond und Dybvig haben eine Theorie entwickelt, welche die Rolle von Banken in der Gesellschaft aufzeigt und erklärt, warum sie so anfällig für Gerüchte über ihren bevorstehenden Kollaps sind. „Die Erkenntnisse der Preisträger haben unsere Fähigkeit verbessert, sowohl schwerwiegende Krisen als auch teure Rettungsmaßnahmen zu vermeiden“, fasst Tore Ellingsen, Vorsitzender des Komitees für den Preis in Wirtschaftswissenschaften zusammen.

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