Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Meldungen zum Marktgeschehen am Freitag, dem 21. April:
1. Erste Wahlrunde in Frankreich im Fokus
Frankreich steht im Mittelpunkt der Marktaufmerksamkeit, nachdem am Donnerstagabend in Paris ein Polizist bei einem Terroranschlag ums Leben kam und zwei weitere Menschen verletzt wurden. Die Terrormiliz IS bekannte sich zu dem Anschlag.
Zusätzliche Bedeutung gewinnt der Anschlag vor dem Hintergrund der ersten Runde der französischen Nationalwahlen am Sonntag. Aktuelle Umfragen deuten darauf hin, dass Emmanuel Macron, ein unabhängiger Kandidat der Mitte, gegen die rechtsextreme Marine Le Pen als Sieger hervorgehen könnte.
Le Pen, bekannt für ihre migrationsfeindliche Politik, forderte im Zuge der tragischen Ereignisse am Donnerstag eine sofortige Schließung der französischen Grenzen sowie die Ausweisung aller Ausländer, die unter Beobachtung der Sicherheitsdienste stehen.
Angesichts des äußerst knappen Rennens befürchten die Anleger eine mögliche zweite Runde, die zwischen der rechtsextremen Le Pen und dem linksextremen Jean-Luc Mélenchon entschieden wird. Beide Kandidaten möchten eine Volksabstimmung über den Verbleib Frankreichs in der EU abhalten.
Sollte einer dieser Kandidaten in die zweite Runde kommen, wäre dies eine schlechte Nachricht für den Euro. Devisenhändler in Australien nehmen ihre Arbeit am Montagmorgen auf und die Erinnerung an ein Versagen aller Umfragen und Prognosen bei Brexit und Trump ist immer noch frisch.
2. Aktienkurse weltweit verhalten
Der Handel an den Börsen weltweit verläuft schleppend. Die Anleger versuchen, die Wirkung des Anschlags in Paris auf die erste Wahlrunde in Frankreich abzuwägen.
In Europa halten sich die Händler zurück und warten das Wahlergebnis in Frankreich ab: Euro Stoxx 50 fällt um 0,4 Prozent und der CAC 40 gibt nach einem Absturz von 0,6 Prozent die Gewinne des Vortages ab.
In Asien verlief der Tag uneinheitlich: Japans Nikkei 225 schnellte um ein Prozent hoch, nachdem Chef der Zentralbank des Landes Haruhiko Kuroda weiterhin ein Festhalten an der lockeren Geldpolitik bestätigt hatte.
Die Kurse an der Wall Street deuten wenig Bewegung an. Die Anleger legen eine Pause ein, nachdem US-Finanzminister Steven Mnuchin am Donnerstag bekannt gegeben hatte, die Regierung stünde kurz vor einer „großen Steuerreform“. Um 09:46 Uhr GMT oder 05:46 Uhr ET stieg Dow um 0,01 Prozent, S&P 500 um 0,05 Prozent und der Nasdaq 100 um 0,17 Prozent.
3. Wirtschaftliche Aktivität in Europa erreicht Sechsjahreshoch, US-PMI steht an
Am Freitag stehen Berichte zur Aktivität in den Gewerbe- und Dienstleistungssektoren Europas und der USA an.
Der zusammengesetzte Einkaufsmanagerindex (PMI) für Europa erreichte im April ein Sechsjahreshoch. Der Wert deutet auf Wachstum im zweiten Quartal hin.
In den USA veröffentlicht Markit seinen PMI für das Land um 13:45 Uhr GMT bzw. 09:45 Uhr ET.
Um 14:00 Uhr GMT oder 10:00 Uhr ET veröffentlicht außerdem der nationale US-Maklerverband Zahlen zu Verkäufen bestehender Eigenheime.
4. Öl verbucht den größten Wochenverlust seit einem Monat
Am Freitag bleibt der Ölpreis zwar stabil, der Rohstoff wird allerdings einen Wochenverlust von über fünf Prozent verbuchen müssen. Es ist der größte Preisrückgang seit einem Monat. Benzinvorräte in den USA verzeichneten den ersten Aufbau seit Februar.
Die Anleger warten darüber hinaus auch auf die wöchentlichen Daten zur Förderaktivität in den USA. Der fortlaufende Anstieg der Produktion im Land droht, das Abkommen zwischen OPEC- und Nicht-OPEC-Staaten zur Reduzierung des globalen Überangebots auszuhöhlen.
In der vergangenen Woche belegten die Daten den 13. aufeinanderfolgenden Anstieg aktiver Bohrtürme um elf auf ein Zweijahreshoch von 683.
Rohöl-Futures fielen um 09:48 Uhr GMT oder 05:48 Uhr ET um 0,02 Prozent auf 50,70 $. Brent verlor 0,04 Prozent und fiel auf 52,97 $.
5. Fed erhöht das Tempo ihrer Bilanzausgleichsstrategie
Das Vorhaben der Federal Reserve Bank (Fed), Maßnahmen zum Ausgleich ihrer Bilanz von 4,5 Billionen US-Dollar einzuleiten, intensiviert die Diskussionen darüber, wie diese Maßnahmen, die Angaben der Bank zufolge „im Laufe des Jahres“ aufgenommen werden sollen, auszusehen haben.
Einem Bericht von Bloomberg zufolge weiten die Mitarbeiter der US-Zentralbank ihre Beratungsgespräche mit Anleihenfonds-Managern aus. Die Fed sucht nach Wegen, wie sie die Aufgabe ihrer Beteiligungen an Staatsanleihen und hypothekenbesicherten Anleihen gestalten und kommunizieren kann.
Angaben der Nachrichtenagentur zufolge enthält die regelmäßige Marktteilnehmerumfrage der Fed, deren Ergebnisse am Montag erwartet werden, mehrere Fragen zu dem letztendlichen Ausstieg, insbesondere zum Zeitpunkt der Bekanntgabe sowie zur ungefähren Dauer der Normalisierung.
Aktuell schwache Wirtschaftsdaten veranlassen die Märkte außerdem dazu, ihre Erwartungen in Bezug auf weitere Zinsanhebungen der Fed zurückzuschrauben. Goldman Sachs (NYSE:GS) warnte, dass es eine Unterbewertung der Faktoren geben könnte, die auf eine stabile und fortlaufende Straffung der Politik hindeuten.
Am Freitag spiegeln die Fed Funds Futures dem Fed Rate Monitor Tool von Investing.com zufolge eine 54,5-prozentige Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung im Juni wider. Die Chancen dafür, dass die Zentralbank ihr Versprechen von zwei weiteren Straffungen in diesem Jahr hält, stehen allerdings nur noch bei 32 Prozent.