PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Anleger an den europäischen Börsen sind am Mittwoch vor der abendlichen US-Zinsentscheidung auf Tauchstation gegangen. Aktuelle Konjunkturdaten zeigten kaum Auswirkungen auf die Kurse. Die Industrieunternehmen des Euroraums haben ihre Produktion im Oktober leicht ausgeweitet, während Analysten mit einer Stagnation gerechnet hatten.
Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) notierte am späten Vormittag 0,11 Prozent im Minus bei 3596,33 Punkten. Der französische Leitindex Cac 40 (CAC 40) verlor 0,12 Prozent auf 5420,88 Zähler. Der britische FTSE 100 gewann 0,04 Prozent auf 7503,68 Punkte. Laut Marktanalyst Milan Cutkovic von AxiTrader ist eine US-Zinserhöhung ist bereits in den Kursen enthalten und dürfte niemanden überraschen. Viel interessanter werde die Reaktion der Notenbank Fed auf die kommende Steuerreform in den USA. Deren Umsetzung könnte zu einem Anstieg der Inflationsrate führen. "Mit der starken Konjunktur in den USA müsste die Notenbank dann auf das Gaspedal drücken, was die Zinswende angeht. Bis zu vier Zinserhöhungen wären im Jahr 2018 möglich", glaubt Cutkovic. Insofern könnten Aussagen von Fed-Chefin Janet Yellen am Mittwochabend zum weiteren geldpolitischen Fahrplan die Entscheidung bringen, ob es in den verbleibenden Tagen dieses Börsenjahres zu einer Weihnachtsrally kommt. Aus Branchensicht wurden europaweit vor allem Aktien aus dem Immobiliensektor nachgefragt. Am unteren Ende des Sektortableaus standen hingegen Versorgerwerte. So waren RWE (4:RWEG) und Eon (4:EONGn) die beiden schwächsten Titel im Dax (DAX). Mit der britischen Centrica (3:CNA), der italienischen Snam und Enel (MI:ENEI) sowie der spanischen Iberdrola (11:IBE) gaben die Kurse weiterer Branchengrößen um jeweils rund ein Prozent nach.