PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach einem schwachen Wochenauftakt haben Europas Börsen am Dienstag einen Erholungsversuch unternommen. Der europäische Leitindex EuroStoxx-50 stieg am Vormittag um 0,43 Prozent auf 3438,35 Punkte.
Etwas Rückenwind kam vom schwächeren Euro. Vom Vortageshoch bei 1,1828 US-Dollar hat die Gemeinschaftswährung wieder auf 1,1767 abgewertet. Am Montag hatte der starke Anstieg des Euro die Börsen noch belastet, denn eine starke Währung erschwert den Export.
Viele Marktakteure sind allerdings nach wie vor zurückhaltend. Ulrich Wortberg von der Helaba begründete seine Vorsicht mit saisonalen Mustern an den Aktienbörsen: "Während das erste Halbjahr traditionell gut für den Dax läuft, steht das dritte Quartal im Zeichen nachgebender Notierungen", schrieb der Stratege in einem Marktkommentar.
Daran störten sich die Anleger zunächst aber nicht: Auch die anderen europäischen Indizes legten am Dienstag wieder den Vorwärtsgang ein. So stieg der französische CAC-40-Index (CAC 40) um 0,38 Prozent auf 5106,78 Punkte und der britische FTSE 100 stieg um 0,65 Prozent auf 7366,31 Zähler.
Der geplante Verkauf des US-Schieferölgeschäfts und die Verschiebung eines Kaliprojekts in Kanada durch BHP Billiton (3:BLT) ist am Dienstag auf die Zustimmung der Anleger gestoßen. Mit einem Kursgewinn von 3 Prozent auf 1406,5 Pence rangierte die Aktie auf Platz drei des Leitindex FTSE-100, übertroffen nur von der des Bergwerks-Rivalen Antofagasta (3:ANTO) und des Handelskonzerns Tesco (3:TSCO). Die Papiere von BHP Billiton kletterten dabei auf den höchsten Stand seit Februar.
Schlusslicht im FTSE-Index waren die Papiere des Kreditanbieters Provident Financial, die nach einer erneuten Gewinnwarnung um mehr als 60 Prozent einbrachen. Der Anbieter sogenannter Subprime Loans - also von Krediten für Kunden mit geringer Bonität - leidet unter der Neuaufstellung des Vertriebsnetzes. Bereits im Juni war das Unternehmen beim Jahresausblick vorsichtiger geworden.
In Paris stiegen die Papiere von Total (PA:TOTF) um 0,7 Prozent, nachdem die Investmentbank UBS (SIX:UBSG) die Titel des Ölkonzerns von "Neutral" auf "Buy" angehoben hatte.