FRANKFURT (dpa-AFX) - Im Dax (DAX) zeichnet sich am Dienstagmorgen zunächst nur wenig Bewegung ab. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex stand rund eine Stunde vor dem Handelsstart mit 0,14 Prozent im Minus bei 12 753 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) wird zum Auftakt ebenfalls etwas tiefer erwartet.
Tags zuvor war der Dax hoffnungsvoll gestartet, wurde jedoch prompt wieder eingefangen. Damit knüpfte er nahtlos an die Entwicklung der vergangenen sechs Wochen an, die trotz einiger neuer Rekordstände große Dynamik und eine klare Richtung vermissen lässt.
Auch von der zuletzt stärkeren Wall Street (Dow Jones Industrial Average) kommt kein frischer Schwung. Eine leichte Stütze bleibt aber der japanische Leitindex Nikkei (XC0009692440) (JP9010C00002) 225, der einmal mehr vom schwächeren Yen profitiert.
ÜBERNAHME VON STADA GESCHEITERT
Hierzulande richtet sich die Aufmerksamkeit der Anleger unter anderem auf die gescheiterte Übernahme des Arzneiherstellers Stada (4:STAGn). Die Finanzinvestoren Bain und Cinven verfehlten die für den Deal erforderliche Annahmequote von 67,5 Prozent knapp um rund 2 Prozentpunkte.
"Die Frage ist, ob nun die vorherigen Interessenten Advent und Permira noch einmal auf den Plan treten", sagte ein Börsianer. Bain und Cinven könnten aus rechtlichen Gründen erst 2018 ein weiteres Angebot für den Pharmakonzern vorlegen, in Finanzkreisen wird dies aber als wenig wahrscheinlich gesehen. Stada selbst versuchte, die Aktionäre mit der Bestätigung seiner mittelfristigen Gewinn- und Umsatzziele zu beruhigen. Auf der Handelsplattform Tradegate büßten die Anteilscheine gegenüber dem Xetra-Schluss am Montag fast 7 Prozent ein.
SCHAEFFLER KNICKEN EIN
Noch stärker unter Druck könnten die ebenfalls im MDax der mittelgroßen Werte gelisteten Papiere von Schaeffler (61:SHA) geraten. Der Autozulieferer hatte seine Ergebnisprognose für das laufende Jahr deutlich gesenkt. Die Industriesparte habe sich im zweiten Quartal zwar erwartungsgemäß entwickelt, doch habe ein erhöhter Preisdruck im Automotive-Erstausrüstungsgeschäft bei gleichzeitig zunehmenden Kosten für Neuanläufe belastet, hieß es vom Unternehmen. Auf Tradegate sackten die Aktien um rund 12 Prozent ab. Im Sog dessen verloren die Anteilscheine des Wettbewerbers Continental (4:CONG) mehr als 2 Prozent.
Unter den Dax-Unternehmen gaben die Papiere der Deutschen Telekom (4:DTEGn) um rund 1 Prozent nach. Beim Poker um die Zukunft des US-Mobilfunkanbieters Sprint hat der Telekomkonzern offenbar Konkurrenz bekommen. Sprint verhandelt einem Bericht des "Wall Street Journal" ("WSJ") zufolge derzeit mit den beiden US-Kabelanbietern Charter Communications und Comcast (2:CMCSA) über eine engere Zusammenarbeit. Während der bis Ende Juli angesetzten Verhandlungen mit den Kabelanbietern lägen die Gespräche mit der Telekom-Tochter T-Mobile US (2:TMUS) über eine Fusion auf Eis, hieß es.
VAPIANO GEHT AN DIE BÖRSE
Im Fokus steht am Dienstag zudem der Börsengang von Vapiano (105:VAO). Die Anteilsscheine der Restaurantkette kommen zu 23 Euro auf den Markt und damit eher am unteren Ende der zuvor gesetzten Spanne von 21 bis 27 Euro.