FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem positiven Wochenauftakt dürften sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt am Dienstag vorerst zurückhalten. Frische Impulse könnten die Börsen am Vormittag von Stimmungsdaten aus der Industrie und der Dienstleistungsbranche der Eurozone erhalten. Am Nachmittag dürfte die Wall Street, die am Montag feiertagsbedingt geschlossen war, wieder einen Einfluss auf die hiesigen Kurse ausüben. Zudem stehen Daten zur Stimmung in der US-Industrie auf der Agenda.
Der X-Dax (DAX) als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte am Morgen ein knappes Minus von 0,03 Prozent auf 11 824 Punkte. Am Montag hatte der deutsche Leitindex die Marke von 11 800 Punkten überwunden und war um 0,6 Prozent gestiegen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) wird am Dienstag mit einem mageren Plus von 0,06 Prozent erwartet.
KURZFRISTIGE POLITISCHE UND KONJUNKTURELLE RISIKOFAKTOREN
Die kurzfristigen Aussichten für den Dax hätten sich zwar verbessert, doch fehle noch eine Bestätigung, sagte Chartexperte Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar. Die geringe Schwankungsbreite des wichtigsten deutschen Börsenbarometers signalisierten eine höhere Unsicherheit auf dem erreichten Niveau.
Skeptisch bewerten Investoren etwa die politische Lage in Frankreich vor den Präsidentschaftswahlen, was sich in gestiegenen Risikoaufschlägen bei französischen Staatsanleihen bemerkbar macht. Weitere Unsicherheitsaspekte seien die griechische Schuldenkrise sowie die Wirtschaftspolitik des US-Präsidenten Donald Trump.
KOENIG & BAUER MIT ECKDATEN FÜR 2016
Aus Unternehmenssicht stehen kaum wichtige Verlautbarungen auf der Agenda. Bereits am Vorabend hatte Koenig & Bauer ((4:SKBG) vorläufige Jahreszahlen kommuniziert. Demnach sind Umsatz und Vorsteuerergebnis des Druckmaschinenherstellers 2016 gestiegen. Im vorbörslichen Geschäft auf der Handelsplattform Tradegate stiegen die Aktien zuletzt um 1,3 Prozent gegenüber dem Xetra-Schlusskurs vom Vortag. Ein Händler zeigte sich in einer ersten Reaktion am Morgen aber nicht vollständig überzeugt von den Eckdaten und bemängelte unter anderem den seiner Meinung nach etwas diffusen Ergebnisausblick.
Die Aussicht auf einen Sonderertrag für den Baumaschinenhersteller Wacker Neuson (4:WACGn) hat dessen Aktien beim Broker Lang & Schwarz gegenüber dem Xetra-Schluss zuletzt um 2,9 Prozent anziehen lassen. Das SDax-Unternehmen überlegt, eine firmeneigene Immobiliengesellschaft zu verkaufen und rechnet dabei mit einem einmaligen Ertrag im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.